Frankfurt am Main:Commerzbank will Comdirect-Deal durchsetzen

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Die Commerzbank treibt die Komplettübernahme ihrer Tochter Comdirect voran. Angesichts des zuletzt sprunghaft gestiegenen Aktienkurses der Online-Bank warnte...

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Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank treibt die Komplettübernahme ihrer Tochter Comdirect voran. Angesichts des zuletzt sprunghaft gestiegenen Aktienkurses der Online-Bank warnte Commerzbank-Chef Martin Zielke die Comdirect-Aktionäre, dass sie sich nicht zu viel ausrechnen sollten. „Dass die Comdirect Aktie zuletzt über dem Angebotspreis notierte, ist aus unserer Sicht Spekulationen über eine mögliche Erhöhung des Angebots geschuldet“, sagte der Manager laut Mitteilung am Mittwoch in Frankfurt. Er rate den Anteilseignern, die jetzige Offerte anzunehmen - sonst könnten sie am Ende schlechter dastehen.

Bisher gehört die Comdirect der Commerzbank nur zu rund 82 Prozent. Mit dem Übernahmeangebot wollen die Frankfurter ihren Anteil auf mindestens 90 Prozent steigern und die übrigen Anteilseigner hinausdrängen (Squeeze-out).

Dazu bietet die Commerzbank den anderen Comdirect-Aktionären für jeden Anteilsschein 11,44 Euro. Dieser Preis liegt 25 Prozent über dem Schlusskurs der Comdirect-Aktie vom 19. September, dem Tag, bevor die Übernahmepläne öffentlich geworden waren. Allerdings hat der Comdirect-Kurs inzwischen die Marke von 13,50 Euro überschritten.

Die Commerzbank-Führung zeigte sich nun entschlossen, die Komplettübernahme der Online-Bank samt ihrer Verschmelzung auf das Mutterhaus durchzusetzen. Sollte die Übernahmeofferte scheitern, würden die Comdirect-Aktionäre nach Zustimmung der Hauptversammlungen beider Unternehmen, für ihre Anteile Commerzbank-Aktien erhalten.

Das Tauschverhältnis würde dann auf Basis von Gutachten bestimmt. Da die Commerzbank auf der Comdirect-Hauptversammlung mehr als 75 Prozent der Stimmrechte besitzt, hegt das Institut keinen Zweifel, auch diesen Schritt durchsetzen zu können.

Zielke versucht, die Comdirect-Aktionäre aber noch mit einer anderen Aussicht zu locken. Wenn sie ihre Aktien im Zuge der Übernahmeofferte für 11,44 Euro andienen, bei einem späteren Squeeze-out aber doch eine höhere Barabfindung festgelegt wird, werde die Commerzbank ihnen diese Differenz nachträglich ausgleichen.

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