Streckenausbau:Wissing: Effizienz muss Vorrang haben bei Bahnstrecken

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ICE-Züge der Deutschen Bahn. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Trier möchte wieder an den DB-Fernverkehr angeschlossen werden. Saarbrücken will Teil der Schnellzugstrecke Berlin-Paris sein. Bundesverkehrsminister Wissing hält die Variante über Saarbrücken für wahrscheinlicher. Maßgeblich sei stets die Effizienz einer Strecke.

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Berlin/Trier/Saarbrücken (dpa/lrs) - Bei Entscheidungen zum Ausbau von Bahnstrecken oder zu neuen Verbindungen muss für Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) immer die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen. „Wir haben im DB-Fernverkehr einen Wettbewerbsbetrieb“, sagte der frühere rheinland-pfälzische Verkehrsminister in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Am Ende müsse daher die Kosteneffizienz einer Strecke im Vordergrund stehen. „Die Aufgabe ist also, einen Weg zu finden, wie man Städte wie Trier anbinden kann, so dass sie der Aufgabe der Bahn, den Fernverkehr im Wettbewerb zu fahren, entspricht. Die Bahn ist ja keine Staatsbahn mehr“, betonte er. In Trier halten seit vielen Jahren keine Fernzüge mehr.

„Wir greifen in den Fahrplan ein, indem wir sagen, wir wollen perspektivisch einen Deutschlandtakt haben“, erklärte Wissing. „Dann ist von Gutachter-Seite geprüft worden, an welcher Stelle wir Infrastrukturanpassungen vornehmen müssen.“ Darüber hinaus gelte bei der Deutschen Bahn der Grundsatz, dass sie sich im Fernverkehr im Wettbewerb aufstellen müsse. „Man möchte vermeiden, dass Züge fahren ohne oder mit wenigen Fahrgästen.“

Mit Blick auf die Frage, ob der geplante neue Schnellzug zwischen Berlin und Paris über Saarbrücken oder über Karlsruhe und Straßburg fahren wird, sagte der FDP-Politiker: „Die Saarländer wollen Saarbrücken und die Baden-Württemberger wollen Karlsruhe. Das ist wenig überraschend.“ Wichtig sei, dass es ab Dezember 2023 zwischen Paris und Berlin eine neue Nachtzugverbindung geben wird.

Für eine schnelle Realisierung der neuen Direktverbindung hätten sich die französische SNCF und die DB darauf verständigt, zunächst die Verknüpfung existierender Verbindungen von Paris nach Frankfurt und Frankfurt nach Berlin zu untersuchen. „Das macht nach aktueller Planung eine Streckenführung über Saarbrücken wahrscheinlich.“ Schon heute seien aber zwei Drittel aller Frankreich-Züge des Fernverkehrs auf der Strecke Straßburg und Karlsruhe unterwegs.

„Es ist Aufgabe der verantwortlichen Eisenbahnunternehmen, eine Strecke zu finden, die effizient bedient werden kann“, sagte Wissing. „Die angebotenen Verbindungen im Fernverkehr werden nicht im Bundesverkehrsministerium festgelegt. Etwas anderes ist das im Regionalverkehr. Da wird stärker Einfluss genommen. Aber da sind die Länder die Akteure.“

© dpa-infocom, dpa:230730-99-605910/2

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