Auto - Mainz:Unternehmerpräsident geht mit Autoindustrie hart ins Gericht

Mainz (dpa/lrs) - Der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmerverbände (LVU) Rheinland-Pfalz hat das Verhalten der Autoindustrie im Diesel-Skandal kritisiert und der Branche Versäumnisse vorgeworfen. "Dass Betrugssoftware in unsere Autos eingebaut wurde, ist inakzeptabel - zumal es technisch funktionierende Lösungen gegeben hätte", sagte Gerhard Braun der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Letztlich habe der Diesel-Skandal dem gesamten Industriestandort Deutschland erheblich geschadet.

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Mainz (dpa/lrs) - Der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmerverbände (LVU) Rheinland-Pfalz hat das Verhalten der Autoindustrie im Diesel-Skandal kritisiert und der Branche Versäumnisse vorgeworfen. "Dass Betrugssoftware in unsere Autos eingebaut wurde, ist inakzeptabel - zumal es technisch funktionierende Lösungen gegeben hätte", sagte Gerhard Braun der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Letztlich habe der Diesel-Skandal dem gesamten Industriestandort Deutschland erheblich geschadet.

Nichtsdestotrotz mahnt Braun, den Diesel nicht komplett zu verdammen. "Wir werden die CO2-Ziele nie einhalten, wenn wir nicht auch auf Diesel setzen", sagte der Verbandschef. Es müsse mit neutralem Blick auf die Antriebstechnologie geschaut werden. "Die Diesel sind heute so sauber, wie nie zuvor. Es sind ideologische Kreuzritter unterwegs, die den Diesel verteufeln."

"Die Automobilfirmen in Deutschland haben den Trend zur Elektromobilität zu lange verdrängt", kritisierte Braun. "Jetzt robben sich die deutschen Hersteller langsam ran, in drei vier Jahren werden sie das können, da bin ich mir sicher." Im Gegensatz zu vielen ausländischen Herstellern hätten die deutschen immer einen starken Wert auf den Motor gelegt. "Die Deutschen sind technikverliebt. Für sie war der Sechszylinder mit allen technologischen Raffinessen ein Wert an sich", sagte Braun. Das sei beim Elektroauto etwas völlig anderes. "Was für ein Elektromotor die Räder antreibt, ist völlig egal." Die Fahrzeuge kämen mit erheblich weniger Bauteilen aus, die auch in China gefertigt werden könnten.

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