Amberg:Aigner attackiert Grammer-Investor

Amberg (dpa/lby) - Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat das Vorgehen der Investorenfamilie Hastor beim Oberpfälzer Autozulieferer Grammer ungewöhnlich scharf kritisiert. "Hastor veranstaltet einen unverantwortlichen Machtpoker auf dem Rücken des Unternehmens und seiner Mitarbeiter", sagte die CSU-Politikerin der "Welt am Sonntag". In der sozialen Marktwirtschaft trage ein Großaktionär soziale Verantwortung für Mitarbeiter und Arbeitsplätze. "Hastor gefährdet die Zukunft von Grammer", sagte Aigner.

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Amberg (dpa/lby) - Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat das Vorgehen der Investorenfamilie Hastor beim Oberpfälzer Autozulieferer Grammer ungewöhnlich scharf kritisiert. „Hastor veranstaltet einen unverantwortlichen Machtpoker auf dem Rücken des Unternehmens und seiner Mitarbeiter“, sagte die CSU-Politikerin der „Welt am Sonntag“. In der sozialen Marktwirtschaft trage ein Großaktionär soziale Verantwortung für Mitarbeiter und Arbeitsplätze. „Hastor gefährdet die Zukunft von Grammer“, sagte Aigner.

Grammer beliefert den VW-Konzern, Mercedes und BMW mit Mittelkonsolen und Kopfstützen. Bei VW in Wolfsburg hatten die Hastors die Fließbänder vergangenen August mit einem plötzlichen Zulieferstopp ihrer Prevent-Firmengruppe lahmgelegt. Die Hastors halten jetzt zwischen 20 und 25 Prozent der Grammer-Aktien und wollen auf der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch in Amberg die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen und den Vorstand entlassen. Seit das bekannt ist, hat sich der Auftragseingang bei Grammer halbiert.

Der Amberger IG-Metall-Chef und stellvertretende Grammer-Aufsichtsratschef Horst Ott sagte der „Welt am Sonntag“: „Es ist nicht in Ordnung, wie die Autobauer mit den Zulieferern umgehen“. Deshalb hätten die Hastors im Streit mit VW damals „wirklich meine Sympathien gehabt“. Aber die Strategie der Hastors könne nicht erfolgreich sein. Und jetzt befürchte er, „dass sich das negative Image der Prevent-Gruppe auf Grammer überträgt“.

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