Arbeit:Ministerin: Flüchtlinge können Fachkräfte-Lücken schließen

Lesezeit: 1 min

Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz von Brandenburg. (Foto: Bernd Settnik/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Brandenburg/Havel (dpa/bb) - Angesichts des Fachkräftemangels in vielen Branchen hat Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) Zuwanderung als Chance bezeichnet, um Personallücken zu schließen. Sie besuchte am Dienstag eine Friseurmeisterin in Brandenburg an der Havel, die bereits seit Jahren Flüchtlinge einstellt. Auch die Handwerkskammer Potsdam unterstützt Betriebe, die geflüchtete Menschen beschäftigen wollen.

„Betriebe können mit Zuwanderung Fachkräftelücken schließen, und Migrantinnen und Migranten bekommen eine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie wollen arbeiten und für ihr Leben selbst sorgen. Geflüchtete müssen in Deutschland schneller und unbürokratischer in Arbeit gebracht werden“, sagte Nonnemacher laut Mitteilung.

„Ohne Zuwanderung könnten wir auch nicht mehr alle Wünsche unserer Kundinnen und Kunden erfüllen“, sagte Friseurmeisterin Brita Grasenack, die Mitglied im Vorstand der Handwerkskammer Potsdam ist. Sie beschäftigt unter anderem drei Auszubildende aus Syrien, der Ukraine und Bosnien sowie zwei Friseurinnen aus Russland und Syrien.

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz sieht unter anderem die Einführung einer sogenannten Chancenkarte vor. Je nach Sprachkenntnis, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug sollen arbeitswillige Ausländer Punkte bekommen können, die sie zum Erhalt dieser Chancenkarte berechtigen. Sie dient dann als Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr. Inhaber können damit in Deutschland auf Arbeitssuche gehen. Außerdem soll es für Menschen in Asylverfahren, die vor dem 29. März 2023 eingereist sind und eine qualifizierte Tätigkeit in Aussicht haben, die Möglichkeit zum sogenannten Spurwechsel geben. Sie sollen also arbeiten dürfen.

Friseurmeisterin Grasenack, die neun Filialen und 65 Beschäftigte hat, sagte, sie habe gute Erfahrungen mit Migrantinnen und Migranten gesammelt. Die Integration und die Überwindung der Sprachhürden im laufenden Betrieb seien zwar auch anstrengend und aufwendig, aber insgesamt sei das für das ganze Team bereichernd. Sie und ihre Handwerkskollegen wünschten sich, dass zum Beispiel die Zeiten für die Deutsch-Sprachkurse mit der Arbeits- und Ausbildungszeit in den Betrieben besser abgestimmt und flexibler gehandhabt würden.

© dpa-infocom, dpa:231024-99-684112/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: