Rohstoffe:Angola kündigt Rückzug aus der Opec an

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Das Opec-Hauptquartier in Wien (Foto: LEONHARD FOEGER/REUTERS)

Schon lange gibt es innerhalb der Organisation der Ölländer Streit um die richtige Strategie. Das afrikanische Land möchte sich Förderbeschränkungen nicht mehr beugen.

Angola hat seinen Rücktritt aus der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) angekündigt. Die Mitgliedschaft sei nicht im nationalen Interesse des afrikanischen Landes, sagte Öl-Minister Diamantino Azevedo am Rande einer Kabinettssitzung und in einer Fernsehansprache.

Angola habe innerhalb des Energie-Kartells keine relevante Rolle gespielt, so der Minister. Tatsächlich zählt das Land, das der Organisation im Jahr 2007 beitrat, innerhalb der Opec zu den eher kleineren Produzenten. Saudi-Arabien, Irak, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait fördern deutlich größere Anteile.

Ölpreis an den internationalen Märkten geht zeitweise um mehr als zwei Prozent zurück

Die Opec ist ein Zusammenschluss von derzeit 13 Staaten, sie liegen vor allem am Persischen Golf und in Afrika, außerdem gehört als südamerikanisches Land Venezuela dazu. Hauptziel der Organisation sind Absprachen über die Fördermenge der jeweiligen Länder. Diese wird in regelmäßigen Abständen neu festgelegt, um das Preisniveau zu halten. Innerhalb der Opec gibt es jedoch Streit über die richtige Strategie und angemessene Fördermengen.

Hinzu kommt, dass die Opec in den vergangenen Jahren immer stärker unter Druck gerät, weil ihr Weltmarktanteil am Ölgeschäft kontinuierlich sinkt. Einige Nicht-Opec-Länder, allen voran die USA, drängen mit großen Mengen Öl auf den Markt, was die Preise drückt. Die Opec versucht gegenzusteuern, in dem sie mit einigen der Nicht-Opec-Länder kooperiert, dann ist oft von der Opec+ die Rede. Zu diesen Opec+-Ländern zählen Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, Mexiko, Sudan und Südsudan, Bahrain, Oman, Malaysia und Brunei.

Alle Opec-Staaten zusammen fördern etwa 28 Millionen Barrel pro Tag, ein Barrel sind 159 Liter. Im vergangenen Monat hatte die Opec+ das Förderziel von Angola auf 1,11 Millionen Barrel pro Tag gesenkt, Ölminister Azevedo schickte daraufhin eine Protestnote an die Opec. Würde man weiter Mitglied bleiben, so der angolanische Ölminister, könnte man früher oder später dazu gezwungen werden, diese Produktionskürzung umzusetzen.

Nach Veröffentlichung der Entscheidung ging der Ölpreis an den internationalen Märkten um zeitweise mehr als zwei Prozent zurück.

© SZ/Reuters/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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