Allianz mit Fiat besiegelt:Startschuss für neuen Chrysler-Konzern

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Die Verträge sind unterzeichnet: Fiat steigt Chrysler ein - nur wenige Stunden, nachdem der Supreme Court die Blockade des Deals aufgehoben hatte.

Chrysler kann wieder ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft schauen. Der drittgrößte US-Autohersteller hat seine Allianz mit dem italienischen Fiat-Konzern besiegelt. Die entsprechenden Papiere wurden Chrysler-Angaben zufolge in New York unterzeichnet.

Zuversicht bei Chrysler: Der US-Autohersteller und Fiat haben ihre Allianz besiegelt. (Foto: Foto: dpa)

Der Einstieg des Fiat-Konzerns soll für Chrysler die Rettung bringen. Chrysler firmiert demnach ab sofort unter der Bezeichnung Chrysler Group, Vorstandschef des neuen Unternehmens ist Fiat-Chef Sergio Marchionne.

Erst wenige Stunden zuvor hatte das Oberste Gericht der USA den Weg für den raschen Einstieg von Fiat bei Chrysler frei gemacht. Der Supreme Court hob die am Montag verfügte Blockade des Geschäfts wieder auf, die eine kleine Gruppe von Gläubigern beantragt hatte. Sie hätten nicht nachweisen können, dass eine solche Verzögerung gerechtfertigt sei, hieß es zur Begründung.

Hoffnung auch für GM

Fiat soll nun in Schritten bis zu 35 Prozent an der neuen Chrysler-Gruppe übernehmen und dafür nicht mit Geld, sondern mit technischem Wissen bezahlen. Der Deal eröffnet einem neuen, schlankeren Chrysler-Konzern die Möglichkeit, den Gläubigerschutz nach dem US-Konkursrecht zu verlassen. Milliardenschulden, überzählige Händler und drückende Arbeitskosten wurden im Insolvenzverfahren abgebaut.

Das neue Unternehmen werde sich auf den Bau kleinerer Autos konzentrieren, ein Gebiet, auf dem die alte Firma Chrysler besondere Schwächen hatte. Die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher und spriteffizienter Qualitätsautos sei bereits in Gang. Sie sollten ein Markenzeichen des neuen Konzerns werden.

Der ungewöhnlich schnelle Abschluss des Insolvenzverfahrens gibt auch dem größten US-Autohersteller General Motors (GM) Anlass zur Hoffnung. Die bisherige Opel-Mutter steckt seit Anfang des Monats in der Insolvenz und will binnen 60 bis 90 Tagen einen Neuanfang über eine weitgehende Verstaatlichung schaffen. Der Fall ist allerdings weit komplizierter.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/AP/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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