Allianz:Oliver Bäte bleibt Chef

Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte. (Foto: IMAGO/Mauersberger/IMAGO/Mauersberger)

Der Allianz-Aufsichtsrat will im Herbst den Vertrag von Konzernchef Oliver Bäte, 58, verlängern. Den Skandal um die betrügerischen Structured Alpha-Fonds in den USA hat der Konzern offenbar überwunden. Der Konzern sucht inzwischen einen neuen Aufsichtsratschef.

Von Herbert Fromme

Allianz-Konzernchef Oliver Bäte, 58, wird auch nach Ablauf seines aktuellen Vertrags im September 2024 an der Spitze des größten europäischen Versicherers stehen. Offenbar haben sich die Aufsichtsräte der Obergesellschaft Allianz SE unter ihrem Vorsitzenden und Bäte-Vorgänger Michael Diekmann, 68, auf die Verlängerung des Vertrags geeinigt. Unternehmenskreise bestätigten entsprechende Meldungen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Die Allianz äußerte sich nicht.

Der Aufsichtsrat wird sich formell erst im Herbst mit dem Thema befassen. Ebenfalls auf der Tagesordnung steht die Vertragsverlängerung für Vorstand Andreas Wimmer, 49. Er verantwortet unter anderem die Vermögensverwalter Pimco und Allianz Global Investors (AGI).

SZ PlusGeldanlage
:Das sind die besten Dividenden-Aktien im Dax

In Zeiten der Inflation suchen Sparer eine kleine Nebeneinkunft. Das können die Dividenden sein, die Dax-Unternehmen in den nächsten Tagen und Wochen ausschütten. Der SZ-Dividendencheck zeigt, wo es am meisten gibt.

Von Victor Gojdka

Kein Wechsel in den Aufsichtsrat der Allianz

Bäte war in den vergangenen Monaten erheblich unter Druck geraten, weil das Unternehmen nach Betrugsvorwürfen der US-Behörden gegen AGI insgesamt 5,4 Milliarden Euro an Geldstrafen und Schadenersatz an die Anleger in den problembeladenen Structured Alpha-Funds zahlen musste.

Anders als der frühere Konzernchef Diekmann wird Bäte nach Ablauf seiner Zeit im Vorstand nicht in den Aufsichtsrat wechseln. Das hatte der Aufsichtsratsvorsitzende bei der Hauptversammlung im Mai bekanntgegeben. Jetzt sucht der Konzern nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für Diekmann. Sie oder er soll spätestens 2026 den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen und muss bei Investoren, Großkunden und Mitarbeitern gut ankommen. Sehr wahrscheinlich wird es sich dabei nicht um ein aktuelles Mitglied des Aufsichtsrats handeln. Stattdessen hält die Allianz nach hochkarätigen Kandidatinnen und Kandidaten Ausschau, die nicht zwingend aus Deutschland kommen müssen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusVersicherer
:Spiel mit dem Feuer in Frankreich

Die Allianz möchte den französischen Makler Vilali kaufen. Das Problem: Der Gründer und Mehrheitseigner steht unter Anklage wegen Menschenhandels und Vergewaltigung Minderjähriger.

Von Herbert Fromme

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: