Flugzeughersteller:Airbus liefert so viele Flugzeuge aus wie nie

Produktion des A320 in Finkenwerder bei Hamburg. (Foto: Christian Charisius/REUTERS)

Der europäische Konzern hat mehr Maschinen verkauft als geplant - und hängt den US-Konkurrenten Boeing weiter ab.

Airbus hat im vergangenen Jahr 735 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert, so viel wie nie. Der Konzern hat damit seine Position als Nummer eins der Branche ausgebaut. Der europäische Flugzeughersteller steigerte nicht nur die Zahl der Auslieferungen um elf Prozent, sondern übertraf damit auch sein Ziel, mindestens 720 Maschinen an die Kunden zu übergeben. Vorstandschef Guillaume Faury sprach am Donnerstag von einem "Meilenstein für das Airbus-Verkehrsflugzeuggeschäft mit außergewöhnlichen Bestellungen und Auslieferungen am oberen Ende der Zielvorgaben."

Der neue Airbus-Spartenchef Christian Scherer sagte, die Luftfahrt habe sich schneller von der Corona-Krise erholt als gedacht. Das gelte nicht nur für die Nachfrage nach Kurzstreckenmaschinen, sondern auch nach Großraumflugzeugen wie dem Airbus A350. Insgesamt kamen bei Airbus brutto 2319 Aufträge herein, abzüglich Stornierungen waren es 2094. Davon entfielen 1835 auf die A320-Familie von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen, 300 auf Großraum-Flugzeuge. Der Auftragsbestand erreichte 8600 Verkehrsflugzeuge.

Solche Erfolgsmeldungen kann der Konkurrent Boeing aus den USA nicht vermelden, im Gegenteil. Der US-Flugzeughersteller steigerte seine Auslieferung zwar von 480 auf 528 Maschinen, liegt damit aber weit hinter Airbus. Vor allem aber hat Boeing erneut ein Imageproblem: Am vergangenen Freitag war auf knapp 4900 Metern Flughöhe e in Fenster mit Außenwand und Verkleidung aus einer neuen Maschine des Typs 737 Max 9 gebrochen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat nun eine formelle Untersuchung angekündigt.

© SZ/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungLuftfahrt
:Das Drama um Boeing schadet allen

Der US-Konzern ist nach dem Herausbrechen einer Flugzeugwand tief in der Krise. Das ist keine gute Nachricht - nicht einmal für den härtesten Konkurrenten Airbus.

Kommentar von Caspar Busse

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: