Airbus:Antriebsteil der A380 unter Verdacht

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Ein Teil der A380-Triebwerke muss jetzt aufwändig untersucht werden. (Foto: Eric Feferberg/AFP)
  • Im September 2017 musste ein Airbus A380 in Neufundland außerplanmäßig landen - kurz zuvor war über Grönland ein Triebwerk explodiert.
  • Kürzlich fand sich im Eis der weltgrößten Insel ein Teil der A380. Experten vermuten einen Produktionsfehler bei diesem Teil.

Experten hatten zwei Jahre lang im Eis von Grönland gesucht, bis sie im Juni in vier Meter Tiefe fündig wurden. Dort lag der gewaltige Bläser, englisch Fan, eines A380-Triebwerks, das 2017 über Grönland barst.

Die Experten prüften nun einen möglichen Produktionsfehler an dem Fan sagten mit der Untersuchung vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die US-Luftfahrtbehörde erließ vor wenigen Tagen Anweisungen zur Überprüfung von A380-Triebwerken.

Konkret geht es um die Maschinen der amerikanischen Engine Alliance von GE und Pratt & Whitney, mit denen 152 der A380 fliegen - also etwa 60 Prozent der Maschinen weltweit. Zu den betroffenen Fluggesellschaften gehören neben Air France unter anderem Emirates, Qatar Airways, Etihad und Korean Air. Am Bau des Triebwerk-Typs ist auch die Münchner MTU Aero Engines beteiligt. Die übrigen A380 nutzen Rolls-Royce-Trent-Triebwerke; sie sind nicht betroffenen.

Titan-Legierungen schwierig zu untersuchen

Die Explosion hatte sich vor zwei Jahren im September bei einem Flug der Air France von Paris nach Los Angeles mit mehr als 500 Passagieren an Bord ereignet. Dabei riss die Vorderseite eines der Triebwerke ab. Die Ermittlungen konzentrieren sich schon auf den Fan aus Titan. Bereits kurz nach dem Zwischenfall hieß es, dass die Nabe des Fan untersucht werden müsse.

Ob die Flugzeuge bereits vor den offiziellen Wartungsterminen außer Betrieb genommen werden müssen, blieb zunächst unklar. Experten zufolge ist es schwierig, die Titanlegierungen auf Fehler am Metall zu untersuchen. Die französische Flugunfallbehörde BEA, die die Untersuchung leitet, und Airbus wollten sich nicht zu den Informationen äußern.

Die Kosten für die Untersuchung der Triebwerke und den möglichen Ersatz von Teilen sind hoch - sie können sich nach Schätzung der FAA auf bis zu 800 000 Dollar je Triebwerk belaufen.

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© SZ vom 23.08.2019/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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