Schwerin:Minister gegen Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Flächen

Schwerin (dpa/mv) - Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat sich mit Blick auf den Bienen- und Insektenschutz für einen Verzicht auf Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Flächen ausgesprochen. Grundsätzlich lehne er den Einsatz von Chemie aber nicht ab, betonte der Minister am Samstag anlässlich eines Arbeitstreffens führender Imker des Landes am Samstag in Sukow-Levitzow (Landkreis Rostock). Viele Pestizide, zum Beispiel solche mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Neonikotinoide, gelten als schädlich für Insekten.

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Schwerin (dpa/mv) - Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat sich mit Blick auf den Bienen- und Insektenschutz für einen Verzicht auf Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Flächen ausgesprochen. Grundsätzlich lehne er den Einsatz von Chemie aber nicht ab, betonte der Minister am Samstag anlässlich eines Arbeitstreffens führender Imker des Landes am Samstag in Sukow-Levitzow (Landkreis Rostock). Viele Pestizide, zum Beispiel solche mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Neonikotinoide, gelten als schädlich für Insekten.

Nach Backhaus' Worten sollte mehr getan werden, um den Bienen über einen längeren Zeitraum im Jahr Blühpflanzen als Futterquelle zur Verfügung zu stellen. Bauern könnten etwa auf ihren Äckern blühende Zwischenfrüchte anbauen und Ackerschutzstreifen anlegen, bei denen auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werde. Auf Grünland könne das Blühangebot zum Beispiel durch gestaffeltes Mähen und den Verzicht auf ein Nachmähen verbessert werden.

Dem Kabinett in Schwerin will Backhaus in Kürze einen Bienenweidekatalog vorlegen. Solche Broschüren gibt es bereits in mehreren Bundesländern. Darin wird erklärt, wie Landschaften und Gärten bienenfreundlich gestaltet werden können. Auch praktische Pflanzanregungen werden gegeben. Jeder einzelne könne dazu beitragen, die Lebensbedingungen der Honigbiene und der wildlebenden Insekten zu verbessern - vom Landwirt bis zum Kleingärtner, sagte der Minister.

Hintergrund ist der Rückgang wildlebender Insekten in den vergangenen Jahren. Die Zahl der Honigbienenvölker hat sich dagegen stabilisiert, wie Backhaus weiter sagte. Derzeit hielten die etwa 2500 Imker in MV 25 000 Bienenvölker und ernteten 700 Tonnen Honig. Die Honigbienen übernähmen rund drei Viertel der gesamten Bestäubungsleistung.

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