Schwerin:Backhaus schätzt Dürreschäden auf fast halbe Milliarde Euro

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Schwerin (dpa/mv) - Die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern müssen nach Angaben von Agrarminister Till Backhaus (SPD) in diesem Jahr mit Dürreschäden von 400 bis 500 Millionen Euro rechnen. Angesichts dieser enormen Schadenssumme seien die Ergebnisse des neuerlichen Krisengipfels von Bund und Ländern enttäuschend. "Dass in dieser Situation kein klares Signal aus Berlin kommt, ist ernüchternd. Ich hatte gehofft, eine Entscheidung sei bereits in greifbare Nähe gerückt", sagte Backhaus am Montag nach Abschluss der Konferenz im Bundeslandwirtschaftsministerium. An den Beratungen in Berlin hatten auch zwei Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen.

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Schwerin (dpa/mv) - Die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern müssen nach Angaben von Agrarminister Till Backhaus (SPD) in diesem Jahr mit Dürreschäden von 400 bis 500 Millionen Euro rechnen. Angesichts dieser enormen Schadenssumme seien die Ergebnisse des neuerlichen Krisengipfels von Bund und Ländern enttäuschend. „Dass in dieser Situation kein klares Signal aus Berlin kommt, ist ernüchternd. Ich hatte gehofft, eine Entscheidung sei bereits in greifbare Nähe gerückt“, sagte Backhaus am Montag nach Abschluss der Konferenz im Bundeslandwirtschaftsministerium. An den Beratungen in Berlin hatten auch zwei Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen.

Am Dienstag will sich die Landesregierung in Schwerin mit der Situation der Bauern befassen. Wochenlange Dürre hat vor allem im Norden und Osten Deutschlands die Erträge massiv einbrechen lassen und auch die Futterversorgung für Tiere gefährdet.

Am Mittag will sich Backhaus in Schwerin detailliert zu den schlimmsten Dürrefolgen und möglichen Hilfspaketen für betroffene Bauern äußern. Nach seinen Vorstellungen sollen Bund und Länder notleidenden Betrieben je zur Hälfte zunächst 50 Prozent des entstandenen Schadens ersetzen. Bei Existenzgefährdung sollten bis zu 80 Prozent der Schäden ausgeglichen werden können.

Kritisch äußerte sich Backhaus zur Haltung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Diese beharre auf ihrer Linie und wolle erst in der nächsten Woche nach Vorliegen des abschließenden Berichtes zu den bundesweiten Ernteergebnissen über Hilfen des Bundes entscheiden. „Das bedeutet eine weitere Woche abwarten! Für existenzgefährdete Betriebe kann dieser Aufschub zur Zerreißprobe werden“, mahnte Backhaus.

Nach seinen Angaben hatten die Agrarstaatssekretäre der Länder in Berlin unter anderem ein Hilfsprogramm im Futterbau verlangt. Der Bund habe aber dargelegt, dass weitere Zahlen nötig seien, um eine Entscheidung zu fällen, ob die Trockenheit zu einer nationalen Notsituation geführt hat. Zudem sollten die Länder ihren Finanzierungsbedarf aufgrund der Ernteausfälle konkret ermitteln. „Mecklenburg-Vorpommern hat bereits alle Zahlen vorgelegt“, betonte Backhaus. Nach seiner Einschätzung ist die Lage „dramatisch“.

Im Vorfeld des Bund-Länder-Treffens hatte Backhaus in einer Telefonschaltkonferenz mit den von Dürre ebenfalls hart getroffenen Ländern Schleswig-Holstein, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen Einvernehmen über die Gründung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur „Dürre“ hergestellt, die nun ihre Arbeit aufnehmen soll.

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