Hannover:Weil will großes Aufforstungsprogramm

Bei der Aufforstung der von Dürre, Sturmschäden und Schädlingen gestressten Wälder in Niedersachsen spricht sich Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für ein...

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Hannover (dpa/lni) - Bei der Aufforstung der von Dürre, Sturmschäden und Schädlingen gestressten Wälder in Niedersachsen spricht sich Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für ein großangelegtes Programm aus. „In den nächsten Jahren müssen wir insgesamt 100 Millionen Bäume neu pflanzen“, sagte er der Deutsche Presse-Agentur. Eine solche Zahl sei notwendig, das Ausmaß der Schäden dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Funktion der Wälder als CO2-Speicher müsse zudem noch stärker betont werden: „Teil einer wirksamen Klimaschutzpolitik muss auch die Wiederaufforstung geschädigter Wälder sein.“

Die Forstflächen in Niedersachsen bestehen zu etwa 60 Prozent aus Privatwald. „Hier hat der Bund klugerweise die Mittel wesentlich erhöht, Niedersachsen wird die Wiederaufforstung kofinanzieren“, sagte der Regierungschef in Hannover. Die übrigen 40 Prozent gehören den staatlichen Landesforsten. „Es ist völlig klar, dass auch die wiederaufgeforstet werden müssen“, betonte Weil. „Dafür werden wir ebenfalls viele Millionen Euro in den nächsten Jahren bereitstellen.“

Viele Forstwirte verzeichnen derzeit Einbußen wegen der angegriffenen Baumbestände, der Borkenkäfer richtet etwa große Schäden an. „Die Betriebe verdienen kein Geld mehr und überlegen stattdessen, das Holz abzuschreiben“, sagte Philip von Oldershausen, Vizechef des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, kürzlich dem „Landvolk-Pressedienst“. Besonders die Trockenheit bleibe ein Problem. „Wir brauchen jetzt einen wechselfeuchten Winter mit Schnee, damit die Feuchtigkeit tief in den Boden eindringen kann. Die Wasservorräte im Boden sind noch lange nicht wieder aufgefüllt.“

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