James Bond:Amazon und Apple jagen James Bond

Lesezeit: 2 min

Mein Name ist Bond: Der britische Schauspieler Daniel Craig als 007 im bislang letzten Film "Spectre". (Foto: dpa)
  • Amazon und Apple wollen die Rechte an den Agenten-Filmen kaufen. Auch Sony, Universal, Fox und Warner sind interessiert.
  • Die Filme versprechen hohe Einnahmen. Die letzte Episode, Spectre, spielte etwa 880 Millionen Dollar ein.

Von Caspar Busse, München

Erst in mehr als zwei Jahren soll es soweit sein, Millionen Fans in aller Welt fiebern aber jetzt schon. Im November 2019 soll der neue James-Bond-Film in die Kinos kommen. Es wird ein kleines Jubiläum sein, denn Geheimagent 007 wird sein 25. Abenteuer im Dienste seiner Majestät zu bestehen haben. Fest steht bisher, dass Daniel Craig zum fünften Mal den Helden gibt. Ob James Bond in dem neuen Streifen wirklich heiratet, gegen welche bösen Mächte er diesmal kämpfen wird und wie viele legendäre Bond-Girls auftauchen - das alles ist offen.

Sicher ist aber, dass James Bond inzwischen ein durchaus einträgliches Milliardengeschäft ist. Einsteigen wollen nun auch zwei der mächtigsten amerikanischen Hightech-Konzerne. Sowohl der Onlinehändler Amazon als auch das Technologieunternehmen Apple seien an den Vertriebs- und Franchiserechten interessiert und wollen mitbieten, schreibt das amerikanische Branchenmagazin Hollywood Reporter. Der Wert könnte im Milliarden-Bereich liegen, heißt es. Bislang galt das Hollywood-Studio Warner als Favorit, auch die Konkurrenten Universal, Fox und Sony seien interessiert. Sony hatte bis 2015 den Vertrieb der Bond-Filme betreut, der Vertrag war aber ausgelaufen.

Neuer James-Bond-Film
:Daniel Craig bleibt James Bond

Lange hatte er sich gewehrt und gewunden, um dann doch zuzusagen: Daniel Craig wird zum fünften Mal als James Bond antreten.

"007 jagt Dr. No" hieß 1962 der erste Bond-Film, damals noch mit Sean Connery. Der bislang letzte war "Spectre" im Jahr 2015. Gedreht werden die aufwendig inszenierten Filme von der britischen Filmproduktionsgesellschaft Eon Productions und dem Hollywood-Studio MGM. Die Weltrechte werden dann verkauft. Amazon und Apple sind derzeit auf der Suche nach attraktiven Inhalten, um ihre eigenen Streamingplattformen nach vorne zu bringen.

Die großen Unterhaltungskonzerne wiederum wollen selbst mitverdienen. Disney beispielsweise hat erst im August alle Verträge mit dem Streamingdienst Netflix gekündigt und will von 2019 an selbst Filme, Serien und Zeichentrickklassiker über das Internet verkaufen. Amazon wiederum ist in die Produktion von Serien und Kinofilmen eingestiegen und arbeitet etwa mit Woody Allen zusammen. Apple hatte im Juni zwei führende Sony-Manager abgeworben, die nun für den Konzern in Hollywood aktiv sind und offenbar sehr um die James-Bond-Rechte buhlen. Apple stellt viel Geld für eine Offensive im Videobereich zur Verfügung. Das Ziel: Das Unternehmen will bei Filmen ähnlich erfolgreich werden wie bereits mit der Musik bei iTunes.

Dazu kommt, dass Experten mit großem Potenzial der Marke "James Bond" rechnen. So kommt derzeit alle paar Jahre ein neuer Film in die Kinos. Der Rummel ist zwar groß, viele wollen profitieren, etwa der Bond-Auto-Hersteller Aston Martin oder sogar der Tiroler Skiort Sölden, wo einige Szenen von "Spectre" gedreht wurden. Aber eine deutlich stärkere Vermarktung auf allen Kanälen, möglicherweise auch eine eigene Fernsehserie mit James Bond, ist denkbar. Vorbild dabei könnte der Erfolg von "Star Wars" sein. Die vergangenen 24 Bond-Filme haben zusammen rund 15 Milliarden Dollar eingespielt, davon entfallen auf "Spectre" 880 Millionen Dollar. Vorgängerfilm "Skyfall" kam sogar auf 1,1 Milliarden Dollar.

© SZ vom 08.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: