Magdeburg:VdW warnt vor Folgen von weniger Investitionen

Ein von einem Baugerüst eingeschaltes Wohnhochhaus im Norden der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Die Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt (VdW) warnt vor den Folgen der zurückgehenden Investitionen beim Wohnungsbau. "Wenn wir in den Beständen nicht weiter...

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Magdeburg (dpa/sa) - Die Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt (VdW) warnt vor den Folgen der zurückgehenden Investitionen beim Wohnungsbau. „Wenn wir in den Beständen nicht weiter investieren, wenn wir sie eben nicht energetisch herrichten, wenn wir sie nicht barrierefrei machen, dann fördert das Segregation“, sagte VdW-Geschäftsführer Jens Zillmann der Deutschen Presse-Agentur. Einkommensschwache Bevölkerungsschichten würden dadurch in Quartiere verdrängt, wo für eine niedrigere Miete noch wirtschaftlich vermietet werden könne.

Wohnen sei ein soziales Gut, aber auch ein Wirtschaftsgut, sagte Zillmann. Das sei gerade ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten. „Und jede Investition, die sich nicht über die Miete in einer gewissen Laufzeit refinanzieren lässt, wird kaufmännisch betrachtet nicht stattfinden.“ Eine bundesweite Umfrage bei über 350 Mitgliedsunternehmen der Wohnungswirtschaft habe ergeben, dass knapp 80 Prozent der Unternehmen Neubaumaßnahmen sofort gestoppt hätten, sagte Zillmann, der auch im Bundesvorstand der Wohnungswirtschaft (GdW) ist. „Wir bauen zu Ende, was begonnen ist und reduzieren die Investitionen auf das Nötigste.“

Das Problem sei die Vielzahl der sich überlagernden Krisen, so Zillmann. „Auf der einen Seite die Energiepreisexplosion, auf der anderen Seite die Baukostenexplosion, die nicht händelbar ist. Und das gepaart in einer allgemeinen inflationären Lage unserer Wirtschaft, was wiederum zu einem rasanten Zinsanstieg geführt hat“, so der VdW-Chef.

© dpa-infocom, dpa:220717-99-52334/2

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