Ladies & Gentlemen:Cool am Pool

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(Foto: Eres/Tom Ford)

Trägerloser Bikini und wilde Badeshorts: Im Urlaub oder im Freibad traut man sich oft in Klamotten, die einem sonst zu gewagt wären. Gut, oder?

Von Max Scharnigg und Julia Werner

Für sie: Oben klassisch!

Worin am besten baden? Frisch und frei in nix natürlich! Aber da Nacktbaden unter Deutschen wegen der FKK-Traumatisierung nicht mit Stilsicherheit verbunden wird, müssen wir uns wie jedes Jahr an dieser Stelle um Bikini-Trends kümmern. Es gibt nicht wirklich einen, weswegen man getrost im alten vom letzten Jahr in Richtung Malle abfliegen kann. Es sei denn, das Ding ist schon wieder ausgeleiert, wegen Salzwasserauswaschfaulheit. In dieser Badesaison sind wieder vermehrt Bandeau-Bikinis aller Art im Angebot. Warum? Erstens, weil die asymmetrischen Ideen der vergangenen Jahre Fans verloren haben - einseitiger Sonnenbrand sieht immer noch bescheuerter aus. Zweitens: die neue Liebe zu schulterfreien Tops auch jenseits von Badeseen. Mit einem Bikini-Top ohne Träger ist gleichmäßiger Glow garantiert (jaja, Sonne tötet, aber dies ist keine Survival-Kolumne).

(Foto: Eres)

Von all den Bandeau-Bikinis, die gerade den Markt fluten, sei an dieser Stelle nur ein einziger empfohlen. Es gibt diesen Klassiker des legendären Swimwear-Spezialisten Eres schon seit Ewigkeiten: das Modell "Show". Es hält zum Glück nicht, was sein Name verspricht, rollt sich also bei Lachen, Schwimmen oder sonstigen normalen Tätigkeiten nicht mit floppendem Geräusch runter in die Taille. Dieses Top bleibt, wo es bleiben soll, und das softe, matte Wahnsinnsmaterial passt sich so gut wie jedem Busen perfekt an. Und es hält: ewig. Klar, hängt mit der Qualität zusammen, aber auch mit dem exorbitanten Preis, der die Frau zusätzlich zu einer vorbildlichen Salzwasserauswäscherin umerzieht.

Für ihn: Unten Botanik!

Einerseits gibt es immer mehr Herrenmode-Influencer auf Instagram und Tiktok, andererseits erzählen sie alle das gleiche Zeug, derzeit zum Beispiel zum Thema Urlaubsgarderobe: Leinenhosen, Mokassins, unifarbene Badeshorts und dazu ein lockeres Hemd, jaja, gähn. So löblich diese virale Aufklärung ist, im Grunde ist das Genre dafür nicht geeignet. Weil sich bei den Männern die Klassiker und Standards nun mal nur langsam verändern und also Sommer für Sommer das Gleiche gepredigt wird - anders als bei den Damen, die ja doch immer was Neues ausprobieren. Variation entsteht bei der Herrenmode nicht selten nur durch neue Muster, etwa den Floralangriff, den Tom Ford diesen Sommer für Bade- und Boxershorts vorschlägt.

(Foto: Tom Ford)

Derartige Großbotanik- und Bananenblatt-Dessins sind zuletzt auch in der Inneneinrichtung als Tapeten und Tischdecken sehr präsent gewesen, Stichwort Urban Jungle, und es gibt durchaus gewisse Parallelen: Sich Bananenblatt-Tapeten ins Gästeklo oder das Badezimmer zu hängen, ist nämlich ähnlicher Gratismut, wie sie am Swimming Pool zu präsentieren - ein gefahrloser Beweis für stilistische Aufgeschlossenheit. Denn das sind Orte, an denen man über die Stränge schlagen kann, ohne dass es wirklich zählt. Im Urlaub wagt man sich deshalb an Muster und Farben, die einem daheim und im echten Leben dann doch ein bisschen too much wären. Dieses erste Bauchgefühl ist aber gar nicht verwerflich, denn tatsächlich nutzen sich derartige Muster sehr schnell ab. Unifarbene Shorts sind eben doch nachhaltiger ... und dazu vielleicht einfach ein lockeres Hemd?

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