Afghanische Küche:Heimat-Teller

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Auf einer afghanischen Tafel sollten möglichst alle Geschmacksrichtungen vereint sein: herzhaft, salzig, bitter, süß, sauer. (Foto: Manuela Rüther/DK Verlag)

Sarghuna Sultanie flüchtete vor 40 Jahren mit Mann und Kindern aus Afghanistan. Das Heimweh ihrer Familie linderte sie am Herd. Nun hat die 80-Jährige ein Kochbuch geschrieben. In den Rezepten lebt die Erinnerung an ein Land weiter, das es so nicht mehr gibt.

Von Titus Arnu

Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander, Zimt, Pfeffer: In der Küche von Sarghuna Sultanie duftet es wie an einem Gewürzstand im Orient. Ihr Mann, Scheer Mohamad Sultanie, reicht ihr einen Beutel mit Kardamom-Kapseln, die sie behutsam mit den Fingerspitzen öffnet und in einer Pfeffermühle pulverisiert. "Kardamom immer als Kapseln kaufen und frisch mahlen, sonst verfliegen die Aromen!", rät die erfahrene Köchin. In ihrer Küche mischen sich die Gewürzdüfte mit dem Geruch nach gedämpftem Reis, angebratenen Zwiebeln und Lamm. "Das riecht nach meiner Kindheit!", sagt Omar Sultanie, der aus Köln ins Haus seiner Eltern nach Boppard gekommen ist, um mit ihnen Mittag zu essen.

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