Eröffnungsfeiern bei Großevents sind symbolisch aufgeladene und musikalisch aufgelockerte Angelegenheiten. Den Ton gesetzt hatte diesmal Fifa-Chef Gianni Infantino, allerdings schon am Tag zuvor, mit seiner "Today I Feel"-Rede, in der besungen wird, dass man im Prinzip alles sein kann, solange man sich nur entsprechend fühlt. Beziehungsweise vorgibt, sich entsprechend zu fühlen. Das Fühlen ist das Leitmotiv des Weltfußballverbandes Fifa, der eine Organisation des Kalküls und der Machtausübung ist - aber gefühlt rettet er die Welt. Entsprechend gefühlig ist inzwischen auch die Mailkommunikation der Fifa, zur Begrüßungszeremonie der Fußball-WM in Katar lud sie ein mit Worten, die man früher "salbungsvoll" genannt hätte: "Das Thema der Eröffnungsfeier ist eine Zusammenkunft der gesamten Menschheit, die Unterschiede durch Menschlichkeit, Respekt und Integration überbrückt. Der Fußball ermöglicht es uns, als ein Stamm zusammenzukommen, und die Erde ist das Zelt, in dem wir alle leben."
WM-Eröffnungsfeier:Alles unter einem Stammeszeltdach
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Viel Glanz bei der Eröffnungsfeier der WM in Katar, doch kann sie die Kritik nicht überstrahlen.
(Foto: Robert Michael/dpa)Bei der Eröffnung der Weltmeisterschaft in Katar beschwört der Weltverband Fifa die einigende Kraft des Fußballs. Aber noch nie war die Fußballwelt so gespalten wie im Moment.
Von Holger Gertz, al-Chaur
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