Bremens 2:2 gegen Frankfurt:Es geht in kleinen Schritten voran

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Ein Herz für Werder: Marvin Ducksch eröffnet in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit einem Elfmetertreffer zum 1:0 für Bremen. (Foto: Hirnschal/Osnapix/Imago)

Werder vergibt gegen die Eintracht eine 2:0-Führung, entfernt sich aber von den Abstiegsrängen. Die Frankfurter bleiben im achten Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage, verpassen aber einen entscheidenden Sprung.

Ein Neu-Nationalspieler war nicht genug. Trotz des nächsten Tors von Marvin Ducksch hat Werder Bremen am Sonntag beim 2:2 (1:0) in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt eine 2:0-Führung verspielt. Innerhalb von zehn Minuten kamen die Frankfurter durch Tore von Ellyes Skhiri (65. Minute) und Hrvoje Smolcic (75.) zum Ausgleich. Sie bauten ihre Serie damit auf acht Pflichtspiele ohne Niederlage aus. Zwei Tage nach seiner ersten Länderspiel-Nominierung hatte Ducksch die Bremer per Foulelfmeter in Führung gebracht (45.+1). Das 2:0 legte in der 49. Minute sein Sturmpartner Rafael Borré nach, eine Leihgabe aus - Frankfurt.

Die Bremer setzen sich weiter in kleinen Schritten von den Abstiegsplätzen ab und genießen die Aufmerksamkeit, die ihnen nach dem Verkauf von Niclas Füllkrug an Borussia Dortmund nun ein anderer Stürmer beschert: der 29 Jahre alte Spätstarter Ducksch. Bei Dortmund, dem SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf schaffte er es einst nicht, sich als Erstliga-Stürmer zu etablieren. Bei Werder aber hat Ducksch seit dem Aufstieg 2022 schon 16 Bundesliga-Tore in weniger als anderthalb Jahren erzielt.

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Auch gegen Frankfurt war gut zu sehen, was neben seinem Clubcoach Ole Werner offenbar auch der Bundestrainer Julian Nagelsmann in ihm sieht: einen nicht nur selbstbewussten und schussstarken, sondern auch noch sehr spielintelligenten Angreifer. Immer wieder entzog sich Ducksch am Sonntag der Bewachung seines Gegenspielers William Pacho. Beinahe minütlich näherte er sich am Ende der ersten Halbzeit dem Tor an. In der 40. Minute bekam er eine Vorarbeit von Borré nicht unter Kontrolle. Kurz darauf flog sein Schuss aus 16 Metern Richtung Oberrang. In der Nachspielzeit schnappte sich Ducksch nach einem Foul von Ansgar Knauff an Jens Stage trotzdem den Ball und verwandelte den Strafstoß souverän.

Die Eintracht wurde erst nach der Pause gefährlich und war in der zweiten Halbzeit überlegen. Beide Teams hatten Chancen auf den Siegtreffer. Die beste für die Eintracht vergab Skhiri (83.). Bei Werder scheiterte in der 90. Minute Ducksch.

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