Vorschau: Bundesliga, 22. Spieltag:Die Rückkehr von "Robbery"

Der FC Bayern staunt über ein höchst seltenes Ereignis, Gegner 1899 Hoffenheim verfolgt einen perfiden Plan. Torsten Frings beißt den Bremer Maulwurf, der FCK hofft auf einen Lottogewinn.

zum Bundesliga-Spieltag

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Der FC Bayern staunt über ein höchst seltenes Ereignis, Gegner 1899 Hoffenheim verfolgt einen perfiden Plan. Torsten Frings beißt den Bremer Maulwurf, der FCK hofft auf einen Lottogewinn. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag. Schalke 04 - SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Schalke: Trainer Felix Magath. Der setzt nach dem überraschenden 0:0 in Dortmund plötzlich auf Stabilität und hat seit elf Tagen keinen neuen Spieler mehr verpflichtet. Obwohl ein neuer Torhüter keine schlechte Investition wäre: Schließlich verhindert Manuel Neuer mittlerweile Niederlagen im Alleingang. Ein Ego-Spieler, der sich von der Masse abhebt - das kann und darf Felix Magath nicht gefallen. Der einzige Mann auf Schalke mit großem Ego ist schließlich der Trainer. Das spricht für Freiburg: Ali Karimi. Der Iraner hat sich eine Woche lang auf Schalke eingewöhnen dürfen - und spielt er tatsächlich so, wie es alle erwarten, muss sich der SC Freiburg gewiss nicht fürchten. Das Gleiche gilt übrigens auch für Angelos Charisteas, Danilo Avelar, Hao Junmin ... (ebc)

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Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Frankfurt: Ioannis Amanatidis (im Bild). Und zwar nicht, weil er ein toller Kicker ist (Trainer Skibbe schmiss ihn unter der Woche aus dem Kader), sondern wegen seiner Verdienste um herausragende Streitführung. Auf die Frage, wie es zum Zerwürfnis kam, sagte Amanatidis allen Ernstes: "Der Trainer hat angefangen!" In derselben Liga spielen übrigens "Meine Katze hatte Geburtstag" (für unentschuldigtes Fehlen beim Training) oder "Ich hatte Gegenwind" (nach einem verlorenen Laufduell). Das spricht für Leverkusen: Schiedsrichter Guido Winkmann. Denn der einzige Grund, weshalb Leverkusen in Nürnberg verlor, war bekanntlich dessen Kollege Knut Kircher (Trainer Jupp Heynckes: "Er hat meine Spieler nicht beschützt."). In Frankfurt wird dem verstärkten Sicherheitsbedürfnis der Leverkusener deshalb Rechnung getragen: Schiri Winkmann ist von Beruf Polizeibeamter. (ebc)

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VfL Wolfsburg - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Wolfsburg: Diego. Der hat mit seiner fragwürdigen Ego-Nummer beim Elfmeter in Hannover dafür gesorgt, dass Trainer Steve McClaren kurzfristig entlassen wurde. Sonst hätte es am Samstag gegen den HSV das perfekte Abschiedsspiel für den Engländer gegeben: Vorhergesagt ist Schneeregen. Da hätte der "Trottel mit dem Regenschirm" (© englische Boulevardpresse) nur verlieren können. Das spricht für Hamburg: Baustellenleiter Armin Veh (im Bild). Der hatte nach dem neuerlichen Theater um Ruud van Nistelrooy gesagt: "Wir haben jetzt wieder eine Baustelle, die 21. ungefähr." Veh räumte die Baustelle in einem kurzen Gespräch mit dem Holländer aus und wartet jetzt auf Baustelle Nummer 22. Die kommt garantiert. Wer wird eigentlich neuer Sportdirektor? (jüst)

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(Foto: dapd)

VfB Stuttgart - 1. FC Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Stuttgart: Das 3:2 bei Schlusslicht Mönchengladbach. Schließlich hat der VfB Stuttgart damit die annähernde Gewissheit, in dieser Saison nicht Letzter zu werden. Dass der vorletzte Platz jedoch ebenfalls nicht zum Klassenerhalt reicht, muss noch rein in die Köpfe. Ist ja auch noch Zeit. Das spricht für Nürnberg: Julian "Rooney" Schieber (im Bild) und Almog "Gattuso" Cohen. Mit diesen beiden Spitzenrüpeln muss einfach in Stuttgart gewonnen werden. Während Cohen in seiner israelischen Heimat mit dem italienischen Giftzwerg verglichen wird, adelte Mario Gomez den VfB-Leihspieler Schieber ("ein Typ wie Wayne Ronney"). Warum hat Andreas Wolf eigentlich keinen Spitznamen? Vielleicht "Katsche"? Oder gleich "Holzklotz"? (jüst)

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(Foto: dpa)

FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für St. Pauli: Ganz viel Feuer. Erst duellierten sich nach der Derbyabsage die Pauli-Fans mit ihren HSV-Freunden mit Feuerwerkskörpern, dann sorgten neue Vorwürfe im Wettskandal für das nächste ominöse Störfeuer bei St. Pauli. Schließlich unterstützte Trainer Holger Stanislawski (im Bild) die beschuldigten Profis: "Für sie lege ich meine Hand ins Feuer." Feuer frei! Das spricht für Mönchengladbach: Rainer Bonhof. Gladbachs Vizepräsident hat endlich eine Lösung für die Misere der Borussia gefunden. Für Spieler, die ihre taktischen Vorgaben nicht erfüllen, schlug Bonhof im Kicker vor: "Auswechseln, notfalls nach fünf Minuten." Das einzige Hindernis für eine grandiose Aufholjagd: Trainer Michael Frontzeck darf nur dreimal wechseln. (jüst)

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(Foto: dpa)

FC Bayern - TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für München: Franck Ribéry und Arjen Robben (im Bild) - alleine deshalb, weil ein gemeinsamer Einsatz der beiden so selten ist wie eine Sonnenfinsternis über der Allianz-Arena. Seit der Verpflichtung Robbens standen sie in lediglich 15 Prozent aller Bundesligaspiele gemeinsam von Beginn an auf dem Rasen. Deshalb gewinnt der FC Bayern - denn wer weiß schon, wann sich diese seltene Konstellation jemals wiederholt? Das spricht für Hoffenheim: Die Schwäche der Mannschaft in der ersten Halbzeit. Die Hoffenheimer lassen den FC Bayern auf 0:3 davonziehen und vertrauen darauf, dass die Münchner wieder in einen kollektiven Tiefschlaf verfallen und dass Thomas Müller und Arjen Robben erneut eine Egoismus-Debatte führen. Dann gewinnt Hoffenheim mit 4:3. Welch ein perfider Plan! (jüsc)

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(Foto: REUTERS)

1. FC Kaiserslautern - Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) Das spricht für Kaiserslautern: Ziemlich viel. Die Wahrscheinlichkeit für einen Lottogewinn (sechs Richtige plus Superzahl) liegt statistisch immerhin bei satten 0,00000071511 Prozent. Warum sollte der FCK (ein Punkt in der Rückrunde) nicht auch einfach mal Glück haben? Das spricht für Dortmund: Wenig. Die Spieler, die in drei Monaten allen Ernstes Deutscher Meister werden wollen, sind psychisch am Ende. Schließlich führte die Nationalmannschaft gegen Italien 1:0, bevor Joachim Löw begann, hochgejubelte Dortmunder Nachwuchskicker einzuwechseln. Mario Götze (links im Bild) dribbelt umsonst, Mats Hummels glückte vor dem Gegentor ein formschöner Querschläger, Kevin Grotzkreutz fiel überhaupt nicht auf. Wer einen Punktverlust gegen Italien auf dem Gewissen hat, der verliert auch in Kaiserslautern. (ebc)

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(Foto: APN)

1. FC Köln - FSV Mainz (Sonntag, 15.30 Uhr) Das spricht für Köln: Adil Chihi (links im Bild). Rechtzeitig vor Karnevalsbeginn haben sich Chihi und Trainer Frank Schäfer nämlich versöhnt. Im November noch hatte Schäfer Chihi aus dem Profiteam geworfen, ihm anschließend offensiv einen neuen Arbeitsplatz empfohlen. Plötzlich ist der Stürmer zurück, flötete außerdem in Bild: "Mit Trainer Frank Schäfer verstehe ich mich wieder super." Was ein Sieg gegen die Bayern doch alles bewirken kann. Das spricht für Mainz: Sami Allagui, denn der ist wie gemacht für DAS Karnevalsduell schlechthin: In Düsseldorf geboren, kommt er nun mit Mainz zum Auswärtsspiel nach Köln. Wenn man davon ausgeht, dass sich normale Menschen im Laufe ihres Lebens für maximal eine dieser Extremvarianten entscheiden, ist Sami Allagui wirklich ein außergewöhnlicher Typ. (jüst)

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(Foto: ag.ap)

Werder Bremen - Hannover 96 (Sonntag, 17.30 Uhr) Das spricht für Bremen: Torsten Frings (hier ein Bild aus antiken Zeiten in der Nationalmannschaft). Der sieht nicht nur aus wie ein Leitwolf und bewegt sich so, sondern er hat auch eine derartige Spürnase. Deshalb findet Frings vor dem Spiel noch den Maulwurf, der Interna wie eine Sitzung mit einem Motivationstrainer an die Presse weitergab, beißt ihn und schießt danach das 1:0 gegen Hannover. Es wird wohl ein Elfmeter sein. Das spricht für Hannover 96: Die Schiedsrichterleistungen in dieser Saison. Laut wahretabelle.de hätte Hannover aufgrund von wichtigen Fehlentscheidungen sieben Punkte mehr, Werder Bremen dagegen drei weniger. Dieser Trend wird sich auch am Sonntag fortsetzen, weshalb es doch keinen Elfmeter für Bremen gibt. Torsten Frings schießt deshalb doch kein Tor. (jüsc)

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