Vorschau: Bundesliga, 13. Spieltag:Rolfes - Bayern 0:7

Die Spieler von Bayer Leverkusen haben gegen die Münchner verheerende Bilanzen, Dortmund braucht diesmal mindestens zwei Tore und der HSV Bernd Hollerbach. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag.

1 / 9
(Foto: dpa)

SC Freiburg - Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Freiburg: Die Treffsicherheit. Freiburg ist tatsächlich die einzige Mannschaft in der Bundesliga, die bisher an jedem Spieltag mindestens ein Tor schoss. Für Trainer Robin Dutt ist der Sachverhalt deshalb völlig klar: "Wenn wir zu null spielen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir auch gewinnen." So einfach ist das. Das spricht für Dortmund: Die Treffsicherheit. 29 Tore in zwölf Spielen, das ist Bestwert in der Liga, wie so vieles momentan bei der Borussia. Außerdem: Die Euphorie um die Nationalspieler. Gleich vier Dortmunder waren in Schweden im Einsatz, selbst vom FC Bayern waren nur drei dabei. Mario Götze (rechts im Bild) diagnostizierte gar "Herzrasen" bei sich, als er von Bundestrainer Löw eingewechselt wurde. Das Auswärtsspiel in Freiburg dürfte allenfalls für leicht erhöhten Puls sorgen. (alin)

2 / 9
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Mönchengladbach: Raul Babadilla und Igor De Camargo. Die beiden Stürmer kommen immer besser in Fahrt und treffen neuerdings sogar regelmäßig. Müssen sie aber auch, bei einer Verteidigung mit der sensationell schlechten Statistik von 33 Gegentoren in zwölf Spielen. Das spricht für Mainz: Es ist ein Auswärtsspiel. Bei der 0:1-Niederlage am vergangenen Spieltag war Mainz' Torwart Christian Wetklo nach Pfiffen der FSV-Anhänger schwer beleidigt: "Wenn die Fans um die Meisterschaft spielen wollen, dann müssen sie eben Mitglied bei Bayern München werden." Dass von diesen bösen, pfeifenden Fans in Mönchengladbach nicht ganz so viele anwesend sein werden wie zu Hause, müsste zumindest Wetklos zartem Gemüt guttun. (alin)

3 / 9
(Foto: REUTERS)

Hannover 96 - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Hannover: Das gestiegene Anspruchsdenken. "Ich hänge dieses Spiel sehr hoch. Wir werden versuchen, die Nummer eins im Norden zu bleiben", sagte Trainer Mirko Slomka. Beeindruckend auch, wie Slomka unter der Woche seine Spieler verteidigte. Wutentbrannt ließ er sich die Nummer von U21-Trainer Rainer Adrion geben. Adrion hatte den jungen Konstantin Rausch am Dienstag zu lange spielen lassen - genau 84 statt der vereinbarten 45 Minuten. Sollte Rausch gegen Hamburg also nach 51 Minuten die Puste ausgehen: Slomka weiß warum. Das spricht für Hamburg: Nichts. Denn die Protagonisten beim HSV sind ratlos. "Eine Katastrophe", klagte Abwehrspieler Heiko Westermann. "Das hätte nicht auch noch passieren dürfen", schimpfte Trainer Armin Veh. Der Grund: Innenverteidiger Joris Mathijsen (im Bild) hat sich im Länderspiel der Niederlande gegen die Türkei am Knöchel verletzt und fällt aus. Wer soll nun in der Abwehr spielen? Muss gar ein längst pensionierter Defensivmann reaktiviert werden? Über die beste Wahl ist sich sueddeutsche.de uneins: Petar Hubtchev oder Thomas Gravesen. Einer stimmte gar für Bernd Hollerbach. (ebc)

4 / 9
(Foto: AFP)

FC Schalke 04 - Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Schalke: Rachegelüste. Diese fiesen Bremer waren es, die den Schalkern in der vergangenen Saison am vorletzten Spieltag die Chance auf die Meisterschaft vermasselten. Und diese fiesen Bremer waren es auch, die Felix Magath die schnellste Entlassung seiner Trainerkarriere bescherten (nach knapp sieben Monaten beziehungsweise 22 Bundesligaspielen). Wenn das nicht für den letzten Motivationskick sorgt. Das spricht für Bremen: Der Aufwärtstrend. Den mochten zumindest Werders Verantwortliche beim 0:0 gegen Frankfurt am vergangenen Spieltag erkannt haben. Stimmt ja auch: Null Gegentore sind eindeutig besser als sechs (wie zuvor gegen Stuttgart). Bliebe nur noch das Problem mit den eigenen Toren. Pizarro fehlt verletzt, Arnautovic verballerte seine Chancen im Länderspiel der Österreicher gegen Griechenland genauso fröhlich wie bei Werder. Immerhin Hugo Almeida (im Bild) konnte unter der Woche in Portugal Selbstvertrauen tanken, sorgte er doch mit seinem Treffer zum 4:0 für die höchste Niederlage der Spanier seit 1963. (alin)

5 / 9
(Foto: dapd)

Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Frankfurt: Die Treffsicherheit von Theofanis Gekas. Elf Tore in zwölf Spielen sind ja eine Gerd Müller'sche Quote. Dazu ist Frankfurt seit sieben Bundesliga-Partien unbesiegt, während Hoffenheim keines der vergangenen fünf Auswärtsspiele gewinnen konnte. Das spricht für Hoffenheim: Natürlich die mangelnde Treffsicherheit von Theofanis Gekas. Der Grieche hat zwar gegen fast jeden Bundesligisten schon ein Tor geschossen - aber gegen Hoffenheim noch nicht. Und auch die Bundesliga-Bilanz spricht für Hoffenheim, in vier Spielen gegen Frankfurt ist die TSG noch ohne Niederlage. Das spricht für Tore: Bei allen Spielen der beiden Vereine gegeneinander hat jede Mannschaft jeweils mindestens ein Tor erzielt. (jüsc)

6 / 9
(Foto: dapd)

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 15.30 Uhr) Das spricht für Nürnberg: Die Personalie Pinola. Herrlich, wie der spuckende Argentinier (im Bild) die Woche über alle Aufmerksamkeit auf sich zog, eine Vier-Spiele-Sperre kassierte und Trainer Dieter Hecking und der Mannschaft eine völlig ungestörte Vorbereitung ermöglichte. Ganz heimlich hat sich Hecking so auch auf einen Ersatz für Pinola festgelegt: Pascal Bieler soll hinten links verteidigen. Immerhin: Über dessen Zweikampfverhalten nach dem eigentlichen Zweikampf ist bislang nichts bekannt. Das spricht für Kaiserslautern: Höchstens die Personalie Pinola. Denn die Absenz des besten Nürnberger Defensivspielers ist für die Statik seines Teams wenig förderlich. Ansonsten nicht so viel: Schließlich hat der FCK kein Heimspiel und kann so nur auf wenige tausend seiner fanatischen Anhänger (Trainer Kurz nach dem 3:3 gegen Stuttgart: "Leidenschaft pur.") bauen. Die vergangenen Auswärtsspiele verliefen alle nach ähnlichem Muster: gut begonnen, geführt - und dennoch verloren. Das wiederum spräche eindeutig für die Heimmannschaft aus Nürnberg. Das spricht für einen neuerlichen Lama-Anfall: Natürlich nichts. Pfui Spucke! (ebc)

7 / 9
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr) Das spricht für Leverkusen: Die Historie sicher nicht - und auch nicht die Privatstatistik einiger Spieler: Simon Rolfes (sieben Niederlagen, kein Unentschieden), Manuel Friedrich (neun, drei), Tranquillo Barnetta (acht, zwei), René Adler (fünf, zwei) und Arturo Vidal (vier, zwei) haben noch nie ein Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern gewonnen. Deshalb vielleicht die aktuelle Form. Die Mannschaft hat die letzten drei Bundesliga-Partien gewonnen. Das spricht für München: Zunächst einmal die Historie. Der letzte Sieg von Leverkusen gegen den FC Bayern datiert vom 28. August 2004, in den vergangenen 13 Jahren konnte Bayer 04 ganze vier Spiele gewinnen. Vor allem Bastian Schweinsteiger hat einen geradezu unglaublichen Lauf gegen Leverkusen: Von zwölf Spielen gewann er neun, drei endeten Unentschieden. Dazu natürlich Franck Ribéry. Der Franzose stand unter der Woche bei einem Testspiel gegen die SpVgg Unterhaching 75 Minuten lang auf dem Feld - und sagte danach: "Ich bin fit für 90 Minuten." Er sagte aber auch: "Wir werden bis zur Winterpause alle Spiele gewinnen." Na dann. (jüsc)

8 / 9
(Foto: dapd)

VfB Stuttgart - 1. FC Köln (Sonntag, 15.30 Uhr) Das spricht für Stuttgart: Der unbedingte Wille, nach einer Stunde diesmal mit vier Toren führen zu wollen. Drei haben nämlich am vergangenen Wochenende nicht gereicht - da schaffte der FCK noch das 3:3. Die Frage, wer bei Köln in dieser Phase drei Tore schießen soll, kann jedoch auch sueddeutsche.de nicht beantworten. Vorteil Stuttgart. Das spricht für Köln: Allenfalls die Mär vom "reinigenden Gewitter". Selbst in Köln, wo es gerne mal knallt, hat es selten so gescheppert wie auf der Jahreshauptversammlung am Mittwoch: Pfiffe gegen Manager Michael Meier, Misstrauensvotum gegen Präsident Wolfgang Overath. Der sagte anschließend: "Ob und wann ich einmal zurücktrete, das bestimme ich selbst. Das bestimmt nicht eine Gruppe von Chaoten." Und wer bestimmt, wann der FC endlich wieder guten Fußball spielt? (ebc)

9 / 9
(Foto: dapd)

FC St. Pauli - VfL Wolfsburg (Sonntag, 17.30 Uhr) Das spricht für St. Pauli: Die Bilanz in der Bundesliga. Es gab nur zwei Spiele bislang - eines davon gewann St. Pauli mit 3:1, das andere endete Unentschieden. Außerdem hat Stürmer Marius Ebber den Sprachduktus von Bayerns Trainer Louis van Gaal übernommen: "Wir müssen mehr Gefahr kreieren." Und Gerald Asamoah kehrt ins Team zurück. Da kann ja kaum etwas schiefgehen. Das spricht für Wolfsburg: Definitiv nicht Trainer Steve McClaren. Der äußerte sich unter der Woche äußerst kritisch über seine Elf - er bemängelte unter anderem fehlenden Teamgeist - und forderte neue Spieler zur Winterpause. Die aktuelle Form kann es auch nicht sein, von den letzten sechs Bundesliga-Spielen gewann Wolfsburg nur eines. Dann muss also das Argument herhalten, das immer herhalten muss: Die Offensive mit Diego, Grafite, Dzeko wird doch irgendwann einmal mehr Tore erspielen als die Defensive zulässt. Das spricht gegen ein 0:0: In vier verschiedenen Ligen haben beide Vereine nun schon gegeneinander gespielt. Erst zwei Spiele endeten torlos.

© sueddeutsche.de/ebc/jüsc/alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: