Volleyball:Volleyballerinnen starten WM-Medaillen-Mission

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Rom (dpa) - Vor der traumhaften Kulisse der Ewigen Stadt wollen die deutschen Volleyballerinnen die ersten unvergesslichen WM-Momente inszenieren. Nach Silber bei der Heim-EM im vergangenen Jahr peilt die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti wieder Edelmetall an.

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Rom (dpa) - Vor der traumhaften Kulisse der Ewigen Stadt wollen die deutschen Volleyballerinnen die ersten unvergesslichen WM-Momente inszenieren. Nach Silber bei der Heim-EM im vergangenen Jahr peilt die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti wieder Edelmetall an.

Die Bronzemedaille der DVV-Männer bei der WM-Endrunde in Polen soll ihr zusätzlichen Schub verleihen. „Unser Ziel ist ganz klar, wir wollen eine Medaille“, sagte Guidetti der Nachrichtenagentur dpa vor dem ersten Spiel in Rom am Dienstag (17.00 Uhr) gegen den Weltranglistenzehnten aus der Dominikanischen Republik.

Der italienische Volleyball-Globetrotter sieht seine Auswahl um Kapitän Margareta Kozuch vor der Maximalzahl von 13 Partien in 19 Tagen auf einem höheren Level als bei der EM 2013. „Damals haben wir im Grunde meist nur mit sieben Spielerinnen gespielt, jetzt ist die Basis viel breiter. Wir haben acht, neun, zehn Spielerinnen“, erklärte der Vereinstrainer des Spitzenclubs Vakifbank Istanbul.

In seinem 14er Kader versammelt Guidetti noch acht Athletinnen aus dem letztjährigen EM-Kader - eine Blutauffrischung war mit Blick auf das mittelfristige Ziel Olympia in Rio 2016 nötig. „Die jetzige Mannschaft ist besser als die alte. Wir haben neue Spielerinnen eingebaut und insgesamt gut gearbeitet“, versicherte Guidetti vor seiner dritten WM als Bundestrainer.

Seine ganz persönliche Heim-WM bewertet der 42-Jährige vor den Gruppenduellen gegen die Dominikanische Republik, Argentinien, Tunesien, Gastgeber Italien und Kroatien gelassen. „Für mich ist es ein normales Turnier. Mein Volleyball-Leben ist deutsch und türkisch“, sagte der Mann aus Modena, der sich auf Besuche seiner Eltern Laura und Adriano sowie seiner Schwestern Giulia und Giovanna samt Ehemännern und Neffen einstellen darf.

Familienzusammenführung hin oder her - Guidetti und die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) möchten das ganz große Ziel nicht aus den Augen verlieren. „Wir wollen am Ende eine Medaille holen“, bekräftigte Diagonalangreiferin Kozuch. „Ich erwarte ebenfalls eine Medaille“, sagte Verbandsboss Thomas Krohne mit Blick auf den Erfolg der Männer bei ihrer Endrunde, der den Frauen „ganz sicher Schwung“ verleihen werde. „Ich spüre es bis hierher, dass die Mannschaft in Italien einen Motivationsschub bekommt und bin sehr guter Dinge.“ Eine WM-Medaille gab es für deutsche Frauen jedoch noch nicht. Beste Platzierungen waren zweimal Rang vier der DDR (1974, 1986).

Die letzten drei Tests gegen Belgien liefen jedenfalls reibungslos, Kozuch & Co. bezwangen den EM-Dritten und sammelten Selbstvertrauen vor dem Saisonhöhepunkt. „Wir nehmen diese Erfolge gerne mit zur WM, weil sie die Mannschaft auch nach vorne pushen“, sagte Libero Lenka Dürr vor der Endrunde, die mit dem Spiel um Platz drei und dem Finale am 12. Oktober in Mailand ihre Krönung findet.

Favoriten auf den WM-Coup sind die DVV-Frauen allerdings nicht. Höher einzuschätzen sind Olympiasieger Brasilien und Russland, das die Südamerikanerinnen 2010 im Endspiel bezwang und Guidettis Team 2013 auch EM-Gold wegschnappte. „Nach der erfolgreichen WM der Männer wollen auch wir mit einem Erfolg für einen großen Schritt im deutschen Volleyball sorgen“, sagte Guidetti. Es kann losgehen.

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