Volleyball:Volleyballerinnen: «Kann noch unsere EM werden»

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Antwerpen (dpa) - Das Feuer ist wieder da. Drei Satzgewinne reichten den deutschen Volleyballerinnen, um sie von einem erfolgreichen Abschneiden bei der EM träumen zu lassen.

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Antwerpen (dpa) - Das Feuer ist wieder da. Drei Satzgewinne reichten den deutschen Volleyballerinnen, um sie von einem erfolgreichen Abschneiden bei der EM träumen zu lassen.

Das 3:0 gegen Tschechien im letzten Vorrundenspiel in Eindhoven brachte ihnen Platz zwei und das Erreichen der Playoffs am Mittwoch in der Antwerpener Lotto Arena gegen Ungarn ein.

Jetzt will das deutsche Team mehr. „Endlich ist das Deutschland-Feeling wie vor zwei Jahren wieder da“, sagte Spielführerin Margareta Kozuch. Sie habe es in den Augen ihrer Teamkolleginnen flackern sehen wie 2013. Da waren sie bei ihrer Heim-EM auf einer Welle der Begeisterung auf Platz zwei geflattert.

In Eindhoven hatten dagegen bislang nur die Nerven geflattert, weshalb Bundestrainer Luciano Pedullà vor dem Tschechien-Spiel haderte: „Wir sind nicht stabil genug, und wenn du dein Selbstvertrauen nicht hast, nützt dir die beste Technik nichts.“

Den ganzen Sommer über hatte der Italiener, der erst im Mai das Team übernommen hatte, viel damit zu tun, es auf seine Philosophie einzustimmen. Erst in Baku bei den Europaspielen, dann beim Grand Prix in China, Brasilien und Stuttgart sowie in Testspielen wieder in Brasilien, Italien und zuletzt in den Niederlanden. „Ich hatte nicht genug Zeit“, sagte er nach der langen Reiserei in drei Kontinente.

Es gab auch keine Zeit, um aus den Fußstapfen seines charismatischen Vorgängers Giovanni Guidetti zu treten. Pedullà hat damit zu kämpfen, an seinem Landsmann gemessen zu werden, der 2011 und 2013 mit den Deutschen EM-Silber gewann. Pedullà sagte: „Bei aller Wertschätzung Giovanni gegenüber, er hat im ersten Jahr auch keine Erfolge gehabt.“ Guidetti wurde mit den Volleyballerinnen bei seinem ersten großen Turnier, der WM 2006, Elfter.

Acht Jahre war sein Vorgänger im Amt, Pedullà hat nicht mal fünf Monate voll. Umso mehr freute sich der „Professore“ aus Novara über das Spiel am Montag „nicht nur wegen des Sieges, sondern weil wir guten Volleyball gezeigt haben“. Es war aber nur Tschechien und keins der Schwergewichte wie die Türkei, die im möglichen Viertelfinale am Donnerstag auf die Deutschen wartet.

Doch nach dem erhofften Aufflammen des alten Feuers wollen seine Spielerinnen mehr: „Das kann noch unsere EM werden“, sagte Kozuch. Ein Sieg gegen Ungarn gilt als Pflichtaufgabe. Die Ungarinnen haben im Sommer die unbedeutende Europaliga gewonnen und stehen erstmals seit 28 Jahren wieder in einer EM-Endrunde.

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