Von anfangs sieben deutschen Damen hat es nur Angelique Kerber bei den US Open in das Achtelfinale geschafft. Die Kielerin steht zum dritten Mal nacheinander im Achtelfinale der US Open. Die Weltranglisten-Neunte besiegte am Freitag (Ortszeit) die Estin Kaia Kanepi in 63 Minuten mit 6:0, 6:4 und revanchierte sich eindrucksvoll für die Niederlage in der zweiten Runde von Wimbledon. "Es war ein komplett anderes Match. Ich habe vom ersten Punkt an das Spiel in die Hand genommen", sagte Kerber. "Ich habe mich voll auf mich konzentriert, es war eine sehr gute Leistung." Kerber trifft am Sonntag auf Carla Suárez Navarro aus Spanien. Gegen die Weltranglisten-20. Suárez Navarro hat Kerber noch nie gespielt.
Er ist das Stehaufmännchen des Tennissports: Tommy Haas galt lange als einer der talentiertesten Spieler auf der Welt - doch immer, wenn es für ihn lief, verletzte er sich. Aufgeben wollte Tommy Haas nie, auch mit mittlerweile 35 Jahren hat er nicht genug. Seine Karriere in Bildern.
Auch Tennis-Titelverteidigerin Serena Williams ist bei den US Open in das Achtelfinale eingezogen. Die 31 Jahre alte Amerikanerin gewann in der Nacht von Freitag auf Samstag (Ortszeit) gegen Jaroslawa Schwedowa aus Kasachstan mit 6:3, 6:1. Die 16-malige Grand-Slam-Turniersiegerin trifft in New York jetzt in einem amerikanischen Tennis-Duell auf die aufstrebende Sloane Stephens. Ebenso stehen im Achtelfinale: die ehemalige French-Open-Siegerin Li Na und die an Nummer drei gesetzte Polin Agnieszka Radwanska.
Bei den Herren folgte Florian Mayer mit einem 7:5, 6:3, 6:4 gegen Donald Young aus den USA Tommy Haas und Philipp Kohlschreiber in die dritte Runde. Der Bayreuther trifft im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale an diesem Sonntag auf Titelverteidiger Andy Murray aus Großbritannien. "Heute hat nur der Sieg gezählt. Ich bin stolz auf mich", sagte Mayer und sagte mit Blick auf die Partie gegen den Wimbledonsieger: "Ich bin natürlich krasser Außenseiter, aber vielleicht ist ja auch mal eine kleine Sensation möglich."
Aus für Lisicki
Roger Federer ist nicht mehr Favorit, Sabine Lisicki hofft dagegen auf den ersten Grand-Slam-Titel. Die New Yorker Traditionalisten knicken vor dem Regen ein. Maria Scharapowa bleibt Zeit, um wieder zur Besinnung zu kommen. Zehn Fakten zu den US Open.
Bitteres Aus hingegen für Sabine Lisicki: Die Wimbledon-Finalistin musste sich am Freitag der russischen Linkshänderin Jekaterina Makarowa 4:6, 5:7 geschlagen geben und verpasste bei dem Grand-Slam-Turnier in New York das Achtelfinale. Lisicki fand gegen die Weltranglisten-25. aus Moskau nie zu ihrem Rhythmus. Zwar zeigte sie - wie schon während ihrer Wimbledon-Wochen - Kämpferqualitäten und hielt bis zum Schluss dagegen. Doch Makarowa war die bessere und konstantere Spielerin. Zwei Matchbälle wehrte die 23 Jahre alte Berlinerin noch ab - dann landete eine Vorhand von ihr im Netz.
Tommy Haas dagegen steht als zweiter deutscher Spieler in der dritten Runde der US Open. Der 35-Jährige besiegte bei seiner 16. Turnierteilnahme in New York den Taiwanesen Yen-Hsun Lu mit 6:3, 6:4, 7:6 (7:3). Nach 2:21 Stunden verwandelte der an Position zwölf gesetzte Haas seinen ersten Matchball dank seines 15. Asses.
"Wenn ich rausgehe und mein bestes Tennis spiele, werde ich schwer zu schlagen sein", sagte Haas nach der Partie selbstbewusst. Im Spiel um den Sprung ins Achtelfinale trifft French-Open-Viertelfinalist Haas auf Mihail Juschni. Den in Flushing Meadows an Position Nr. 21 gesetzten Russen hatte Haas im Achtelfinale der French Open glatt in drei Sätzen besiegt. Auch Philipp Kohlschreiber steht beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits in Runde drei.
Becker hat Satzball gegen Djokovic
Benjamin Becker dagegen ist in der zweiten Runde gescheitert - allerdinds nur recht knapp am topgesetzten Serben Novak Djokovic. Der 32-Jährige aus Orscholz unterlag Australian-Open-Sieger Djokovic nach 1:51 Stunden mit 6:7 (2:7), 2:6, 2:6. Im ersten Durchgang begegnete der Weltranglisten-87. Becker dem Branchenführer im größten Tennis-Stadion der Welt auf Augenhöhe. Beim Stand von 5:4 und eigenem Aufschlag vergab Becker zwei Satzbälle.
Auch Tobias Kamke schied aus. Der 27 Jahre alte Tennisprofi aus Lübeck verlor gegen den Usbeken Denis Istomin klar mit 4:6, 2:6, 2:6.
Ebenso Qualifikant Peter Gojowczyk. Der 24 Jahre alte Tennisprofi aus München verlor gegen den Russen Jewgeni Donskoi mit 3:6, 4:6, 6:3, 6:4, 3:6. Gojowczyk ist in der Weltrangliste auf Platz 146 notiert und stand zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier in Runde zwei.