Tabellenführer:Union setzt sich ab

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Unions Paul Jaeckel feiert sein Tor mit seinen Teamkollegen. (Foto: Andreas Gebert/Reuters)

Mit einem Sieg über den VfB Stuttgart bleiben die Berliner Tabellenerster und vergrößern sogar ihren Vorsprung. Souverän sieht trotzdem anders aus.

Das rot-weiße Fußball-Märchen von Union Berlin geht weiter: Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer hat ihre Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ausgebaut und die Krise des weiter sieglosen VfB Stuttgart verschärft. Das Überraschungsteam der Saison gewann zum Abschluss des neunten Spieltags mit 1:0 (0:0) bei den Schwaben und geht mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger SC Freiburg ins Top-Duell mit Borussia Dortmund am nächsten Sonntag.

Paul Jaeckel (76. Minute) traf für die Gäste, die sich gegen den VfB aber durchaus schwer taten - souverän sieht anders aus. Die Schwaben zeigten eine auch spielerisch ansprechende Leistung und hielten über die gesamte Spielzeit dagegen. Mit nur fünf Punkten steht der VfB jedoch weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, für Trainer Pellegrino Matarazzo wird die Luft vor dem Kellerduell mit Liga-Schlusslicht VfL Bochum am kommenden Samstag immer dünner. Dort wird zudem Stürmer Serhou Guirassy fehlen, der in der 83. Minute Gelb-Rot sah.

Matarazzo, für den mit Adi Hütter und Sebastian Hoeneß bereits mögliche Nachfolger gehandelt werden, hatte von seiner Mannschaft gefordert, "sich wehzutun". Sein Gegenüber Urs Fischer mahnte seine Spieler nach dem ersten Europa-League-Sieg gegen Malmö unter der Woche, sich keine "zehn, fünfzehn Minuten im Schongang" zu erlauben. Union war zu Beginn durchaus bemüht, diese Marschroute mit hohem Pressing umzusetzen, überließ dann aber bereits früh in der Partie dem VfB den Ball. Auch den Schwaben gelang es kaum, sich gegen die defensivstarken Gäste namhafte Chancen aus dem Spiel zu erarbeiten. Stattdessen verließ man sich auf Standardsituation - und das machte sich beinahe bezahlt. Erst scheiterte Dan-Axel Zagadou (14.) nach einer Freistoß-Flanke von Hiroki Ito am stark reagierenden Frederik Rönnow im Berliner Tor, knapp zehn Minuten später versuchte es Ito (25.) dann selbst aus der Distanz - wieder war Rönnow zur Stelle.

Union konzentrierte sich in dieser Phase darauf, nach eigenem Ballgewinn schnell in die Spitze zu spielen, scheiterte jedoch immer wieder am guten Stuttgarter Stellungsspiel. Stattdessen blieben die Schwaben am Drücker und kamen durch Guirassy (34.) auch zu ihrer ersten großen Chance aus dem Spiel heraus. Der Stürmer kam nach einer Hereingabe von Tiago Tomas mit dem Kopf an den Ball und verfehlte das gegnerische Tor nur um Zentimeter. Erst kurz vor der Pause verzeichnete dann auch Union durch Jaeckel (45.) seinen ersten gefährlichen Abschluss.

Nach der Pause intensivierten die Berliner ihre Offensivbemühungen, dem Spiel des VfB tat dies jedoch keinen Abbruch. Die Schwaben kamen unter der lauten Unterstützung der 43 250 Fans in der Stuttgarter Arena zu weiteren Chancen, verpassten es jedoch, sich für ihre kämpferische Leistung zu belohnen. Dann traf Jaeckel für Union.

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