Uli Hoeneß über Mesut Özil:"Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt"

Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München

Bayern-Präsident Uli Hoeneß attackiert Mesut Özil nach dessen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

(Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)
  • Bayern-Präsident Uli Hoeneß attackiert Mesut Özil mit drastischen Worten nach dessen Rücktritt aus dem DFB-Team.
  • "Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist. Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt", sagt Hoeneß Sport Bild und Bild-Zeitung.
  • Jérôme Boateng und Antonio Rüdiger richten freundliche Worte an Özil, Ex-DFB-Sprecher Harald Stenger kritisiert den Verbandspräsidenten Reinhard Grindel.

Mesut Özil hat am Sonntag in der Erdoğan-Affäre sein monatelanges Schweigen gebrochen und ist nach 92 Länderspielen aus dem DFB-Team zurückgetreten. Der 29-Jährige holte dabei zu einem Rundumschlag gegen seine Kritiker, die Medien und den Deutschen Fußball-Bund (DFB), insbesondere gegen Präsident Reinhard Grindel aus. Er kritisierte "Rassismus und fehlenden Respekt". Grindel unterstellte er "Inkompetenz". Dies sind die ersten Reaktionen aus dem Sport auf den Rücktritt:

"Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist", sagt Uli Hoeneß

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat Mesut Özil nach dessen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in drastischer Form kritisiert. "Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist. Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt. Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen", sagte Hoeneß Sport Bild und Bild-Zeitung vor dem Abflug des deutschen Rekordmeisters in die USA.

Die Entwicklung in unserem Land sei, so Hoeneß weiter, "eine Katastrophe. Man muss es mal wieder auf das reduzieren, was es ist: Sport. Und sportlich hat Özil seit Jahren nichts in der Nationalmannschaft verloren."

Vielmehr verstecke Özil "sich und seine Mist-Leistung hinter diesem Foto", sagte Hoeneß: "Seine 35 Millionen Follower-Boys - die es natürlich in der wirklichen Welt nicht gibt - kümmern sich darum, dass Özil überragend gespielt hat, wenn er einen Querpass an den Mann bringt."

"Es war mir eine Freude, Abi", schreibt Jérôme Boateng

Bayern-Profi und Nationalspieler Jérôme Boateng blickt derweil gern auf die Zeit mit Mesut Özil beim DFB-Team zurück. "Es war mir eine Freude, Abi", schrieb der Abwehrspieler des FC Bayern München am Montag via Twitter und verwendete dabei das türkische Wort für "Bruder" (Abi). Mit zwei Hashtags erinnerte der 29 Jahre alte Boateng zudem an die Titelgewinne bei der U21-Europameisterschaft 2009 und bei der Weltmeisterschaft 2014, die er gemeinsam mit Özil im Trikot des Deutschen Fußball-Bundes gefeiert hatte. Dazu stellte Boateng ein Foto, auf dem er neben einem lächelnden Özil fröhlich die Zunge herausstreckt.

"Danke an einen der besten Fußballer, mit dem ich je zusammengespielt habe"

Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger hat sich bei Özil für die gemeinsame Zeit im DFB-Team bedankt. "Danke an einen der besten Fußballer, mit dem ich je zusammengespielt habe", schrieb Rüdiger am Montag auf Twitter. "Die Echten werden sich immer an die Freude erinnern, die du uns während deiner Karriere im DFB-Team gebracht hast", fügte er auf Englisch hinzu. Darunter postete der 25-Jährige ein Foto, auf dem er Özil während eines Spiels den Arm um die Schulter legt. Rüdiger spielt seit Juli 2017 als Innenverteidiger für den FC Chelsea.

"Der schlechteste DFB-Präsident, den ich je erlebt habe", sagt Harald Stenger

Der frühere Pressesprecher des Deutschen Fußball-Bundes, Harald Stenger, hat DFB-Präsident Reinhard Grindel unmittelbar nach dem Rücktritt von Nationalspieler Mesut Özil scharf kritisiert. "Grindel war und ist der schlechteste DFB-Präsident, den ich je erlebt habe", sagte der 67-Jährige in einem Interview des TV-Senders Sky Sport News HD. Für Stenger ist der CDU-Politiker an der Spitze des DFB nicht mehr tragbar.

"Das Problem von Reinhard Grindel war, dass er es nicht geschafft hat, von Anfang an eine klare Linie zu ziehen. Er hat immer nur rumgeeiert und wollte das alles aussitzen. Es war alles nur populistisch und so kann man einfach keinen Verband führen", prangerte Stenger in Bezug auf die Causa Özil an. "Wenn er ehrlich ist, muss er sehen, dass seine Zeit als DFB-Präsident abgelaufen ist", sagte Stenger zudem.

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