"Das war spielerisch schon sehr gut. Mir hat gefallen, dass die Mannschaft klug und konzentriert nach vorne gespielt und den Abschluss gesucht hat", befand Trainer Sorg. Dass seine Spielidee so konsequent umgesetzt wurde, lag auch an der zentralen Achse Niklas Stark und Julian Brandt.
Der Nürnberger Verteidiger Stark organisierte hinten das Geschehen, der Leverkusener Brandt reihte sich vorne in alle Kombinationen ein, die sich ergaben. Kroos, Draxler, Schürrle - von all diesen ehemaligen U19-Hoffnungen scheint sich Brandt etwas abgeschaut zu haben. Auch wenn ihm mitunter noch das zu große Trikot um den Körper schlabbert: Er könnte in dieser Saison Stammspieler bei Bayer werden.
Diesen Schritt haben Max Meyer, Leon Goretzka (beide Schalke), Timo Werner (Stuttgart) und Niklas Süle (Hoffenheim) in ihren Vereinen teilweise schon gemacht - weshalb sie vor diesem Turnier zur Bundesliga-Vorbereitung abgezogen wurden. Der deutsche Talentschuppen scheint so prall gefüllt zu sein wie nie, es bleibt einzig die Frage: Wer schafft es als Nächstes in den A-Kader?
Zunächst wartet auf diese U19-Auswahl am Donnerstag Portugal im Finale. Die Portugiesen zeigten im bisherigen Turnierverlauf ähnlich anspruchsvollen Fußball wie die Deutschen - im Halbfinale aber mühten sie sich gegen Titelverteidiger Serbien per Elfmeterschießen ins Endspiel. Legt man den Eindruck des Semifinales zu Grunde, darf sich die DFB-Elf als Favorit betrachten.
"Durch ein Elfmeterschießen ins Finale einzuziehen, ist immer glücklich", sagte Abwehrchef Stark über den kommenden Gegner: "Insgesamt ist Portugal aber mit uns sicherlich die spielstärkste Mannschaft bei dieser EM. Deutschland gegen Portugal wird ein würdiges Finale, auf das wir uns sehr freuen!"
Die Nachwelt sollte sich dieses zukunftsweisende Spiel in Budapest nicht entgehen lassen. Zumindest die Entdecker und Beobachter werden wohl pünktlich um 19 Uhr auf ihren Plätzen kauern.