Der beim Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München seit vergangenen Freitag vermisste Profi Savio Nsereko bleibt weiterhin verschollen. Am Dienstag teilte zwar die Polizei auf Anfrage diverser Medien mit, dass es ihm gutgehe. Dabei berief sie sich aber nur auf eine Aussage der Mutter, die dies bei einem Besuch der Polizei versichert habe.
Savio Nsereko wurde demnach nicht persönlich angetroffen. Der Klub selbst hat am Mittwoch versichert, dass es nach wie vor keinen Kontakt zu dem 21-Jährigen gebe. Nsereko hatte bei seinem letzten Telefonat mit 1860-Sportchef Miroslav Stevic am Freitag erklärt, ein Bruder in Uganda sei ermordet worden. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Dass dieser Fall zunehmend groteske Züge annimmt, zeigt die nächste Neuigkeit.
Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch der SZ sagte, würden nun Familienmitglieder vorgeladen, um Genaueres in Erfahrung zu bringen. "Bisher ist es kein Vermisstenfall, weil ihn noch niemand aus der Familie als vermisst gemeldet hat", sagte der Sprecher. Nach Informationen der SZ soll die Mutter von Nsereko jedoch zu ihrem Vorladungstermin nicht erschienen sein. Die Polizei wollte dies weder bestätigen noch dementieren.
Dass die Polizei offenbar zunächst die Medien und dann erst 1860 informiert hatte, sorgte bei 1860 dem Vernehmen nach für zusätzliche Irritationen. Der Verein hat derweil die Ermittlungen selbst vorangetrieben. Wie bekannt wurde, hat Stevic der Familie Nsereko im Stadtteil Allach am Dienstagabend einen Besuch abgestattet.
Die Mutter teilte dabei dem Sportchef mit, Savio sei da gewesen, aber inzwischen wieder weg. Überdies berichtete der Merkur, die Löwen wüssten nun sicher, dass sich Nsereko nicht mehr in München aufhalte. Auch ist von finanziellen Problemen die Rede. Nsereko soll angeblich mehreren Leuten hohe Geldbeträge schulden.
