TSV 1860 München:Die Gegenwart muss in den Fokus

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Kann er helfen? Ob Winterzugang Abdenego Nankishi gegen Köln mitwirkt, ist noch fraglich. (Foto: Ulrich Gamel/Kolbert-Press/Imago)

Für Trainer Argirios Giannikis geht es vor dem wichtigen Spiel gegen Viktoria Köln darum, die richtigen Worte zu finden - und einiges aus den Köpfen zu bekommen, das raus muss.

Von Christoph Leischwitz

Sicher, das Hinspiel sei noch in den Köpfen der Spieler, weiß Argirios Giannikis. Das 1:2 bei Viktoria Köln war nicht nur durch eine erneut mäßige Leistung der Sechziger, sondern auch von äußert unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen geprägt gewesen. Nur: Für eine Analyse des Gegners taugt diese Niederlage aus dem Oktober sowieso nicht mehr. Der Gegner hat sein Spielsystem umgestellt, und der Trainer bei 1860 München ist jetzt ein anderer.

Da stellt sich die Frage, was die Spieler zurzeit sonst noch alles in den Köpfen haben, was dringend raus muss, vor dem wichtigen Heimspiel gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr, Grünwalder Stadion). Bei dem einen oder anderen ist offiziell immer noch ungeklärt, ob er seinen Vertrag bei den Löwen verlängert oder nicht, was wiederum auch an der Frage hängt, ab wann Sechzig endlich fest mit der dritten Liga planen kann. Die Aufgabe des Trainers ist es freilich, den Fokus auf die Gegenwart zu legen. Giannikis befindet sich mit seiner Mannschaft in einer ähnlichen Situation wie damals, im kalten Januar, als er die Mannschaft übernommen hatte. Denn das Selbstvertrauen ist angeschlagen, diesmal von vier Niederlagen in Serie. Das 0:1 beim SC Freiburg II sei zudem das "erste Spiel, wo wir drüber reden müssen, dass wir nicht das gezeigt haben, was wir wollten", sagt der 43-jährige Deutschgrieche. Im Vergleich zum Januar gibt es natürlich einen großen Unterschied, den er nutzen kann, um die Köpfe der Spieler freizubekommen: Sie hatten ja zwischen Januar und Ende Februar schon gezeigt, dass sie seine Ideen einigermaßen gut umsetzen können. Es geht aktuell also für Giannikis auch darum, jetzt eine sportliche Krise zu verhindern, die richtigen Worte in schwierigen Situationen zu finden, kurz: zu zeigen, dass er auch langfristig etwas bewirken kann. Sein Ziel, sagte Giannikis am Freitag, sei ja von Anfang an der Ligaverbleib gewesen, und die Ausgangslage dafür sei immer noch gut.

"Ich habe vom ersten Tag an nicht auf die Tabelle geschaut", sagt Giannikis

Auf dem Platz musste er permanent improvisieren. Diesmal fehlt zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt Tim Rieder im defensiven Mittelfeld (Gelbsperre), Manfred Starkes Einsatz ist fraglich (Magen-Darm). Außerdem helfen die mit Giannikis abgesprochenen Winterzugänge aktuell kaum weiter. Ob Abdenego Nankishi gegen Köln spielen kann, ist noch offen, Abwehrspieler Max Reinthaler fällt weiter aus. Sechs Punkte Vorsprung sind es noch auf die Abstiegsränge. Aber: "Ich habe vom ersten Tag an nicht auf die Tabelle geschaut", sagt Giannikis, "wenn du gewinnst, musst du nicht auf Tabelle schauen." Mit einem Sieg gegen die Viktoria könnte er diesen Widerspruch auch wieder auflösen.

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