TSV 1860 München:Macho-Man beim Derby

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Bald Schauspieler bei den Oberammergauer Passionsspielen? 1860-Trainer Michael Köllner muss mit seinem Team erst einmal gegen Türkgücü München bestehen. (Foto: Wagner/Fotostand/imago)

Vor der Partie gegen Türkgücü München gibt sich 1860-Trainer Michael Köllner bärtig und betont locker.

Von Christoph Leischwitz

Es ist schon auffällig, wie sehr sich Türkgücü und der TSV 1860 München am Freitag verbal aus dem Weg gingen, fast so, als würde es sich gar nicht um ein brisantes Duell handeln. Ihn interessiere es auch nicht, sagt Sechzigs Trainer Michael Köllner, wer da am Samstag beim Gegner auflaufe und welche Probleme der Verein möglicherweise gerade mit sich herumtrage. Er erwarte elf hochmotivierte Gegner, egal wie viele ehemalige Sechziger aufliefen, und egal ob beispielsweise Sercan Sararer (wahrscheinlich) oder Angreifer Petar Sliskovic (sicher nicht) dabei sind. Echte Schärfe kommt im Gespräch über dieses Derby nur ins Spiel, als Köllner davon spricht, gegen diesen Gegner "defensiv nachschärfen" zu müssen. Ende März hatten die Löwen gegen den Aufsteiger im Pokalwettbewerb 0:1 verloren. Ein wenig anders werde man sich diesmal schon präsentieren, kündigt der Trainer an: Die ganz hohe Priorität habe der Pokal ja nicht gehabt, er hatte den Löwen vor allem eine zusätzliche englische Woche beschert.

Personell hat Köllner dazu allerdings nicht viele Möglichkeiten. Vor zweieinhalb Wochen hatte er seinen Linksverteidiger Phillipp Steinhart geschont - der fehlt diesmal gelbgesperrt. Der Trainer bekräftigte noch einmal, dass der im Winter verpflichtete Flügelspieler Keanu Staude wegen einer Sehnenverletzung noch länger ausfallen werde: "Für Keanu tut es mir leid. Er hat sich charakterlich super eingefügt, ist zuletzt auch mit unserer Spielweise immer besser klargekommen." Und gibt sich sogleich wieder betont locker. Gegen Ende sprach der 51-Jährige sogar davon, dass er eines Tages vielleicht mal bei den Oberammergauer Passionsspielen als Schauspieler mitwirke. Außerdem dränge ihn sein Freund Peter Althoff, im geplanten dritten Teil von "Macho Man" eine Rolle zu spielen. Angesichts der Tatsache, dass Türkgücü dem TSV 1860 unbedingt in die Aufstiegssuppe spucken will - und Köllner das natürlich weiß - konnte man den Trainer der Sechziger am Freitag zumindest schon einmal für einen guten Schauspieler halten.

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