TSV 1860 München:Bonga und Zejnullahu kommen nach Giesing

Lesezeit: 2 min

13 Scorerpunkte als Empfehlung: Eroll Zejnullahu kommt vom Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth. (Foto: Marcus Förster/Eibner/Imago)

Nach 16 Weggängen beginnen die Löwen, ihren Kader aufzupäppeln. Dabei können sie auf Kandidaten zurückgreifen, die Sport-Geschäftsführer Gorenzel notiert hat - seine Position ist mitten in der Transferphase vakant.

Von Markus Schäflein

Als Anfang Juni bekannt wurde, dass Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel den TSV 1860 München auf eigenen Wunsch verlassen darf, hatte er das bis dahin freigegebene Budget für die kommende Spielzeit schon verplant. In der Zwischenzeit ist aber noch viel passiert in Giesing: In Martin Kobylanksi (Vertrag aufgelöst) und Nathan Wicht (FC Luzern U21) haben zwei Spieler den Fußball-Drittligisten verlassen, mit denen Trainer Maurizio Jacobacci nicht mehr geplant hatte. Zudem ging Leandro Morgalla zu RB Salzburg - mit dem hochveranlagten Innenverteidiger hätte Jacobacci selbstredend gerne geplant, noch lieber allerdings planen die Löwen mit der Ablöse für den 18-Jährigen von zunächst rund 2,5 Millionen Euro.

Wie viel (bzw. ob etwas) von dieser Ablöse in den Sportetat fließt, hängt allerdings von der Zustimmung der Gesellschafter - e.V. und Investorenseite um Hasan Ismaik - im Aufsichtsrat zu einer Budgeterhöhung ab. Die frei gewordenen Gehälter des scheidenden Trios stehen freilich zur Verfügung, es sollten nun noch drei bis vier Spieler kommen, um den nach bislang drei externen Zugängen und mittlerweile 16 Weggängen recht schmalbrüstigen Kader noch etwas aufzupäppeln. Und am Dienstag ging es zügig los.

Der vierte Neue erschien bereits am Dienstagmorgen: Der 28-jährige offensive Mittelfeldspieler Eroll Zejnullahu spielte zuletzt beim Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth, für den er in der abgelaufenen Saison bemerkenswerte Statistiken aufwies: sechs Treffer, sieben Vorlagen und zwei gelb-rote Karten. Zuvor kam Zejnullahu in seiner Karriere auch schon auf 79 Spiele in der zweiten Fußball-Bundesliga für Union Berlin und den SV Sandhausen. Und am Dienstagnachmittag kam der fünfte Neue hinzu: Der 1,97 Meter große Mittelstürmer Tarsis Bonga, 26, kommt vom Zweitligisten Eintracht Braunschweig, bei dem er sich nicht so recht durchsetzen konnte. In der dritten Liga hingegen hat er sieben Tore und zehn Vorlagen in 69 Einsätzen aufzuweisen, für Chemnitz und Zwickau. Bonga trifft in München auf seinen Bruder Isaac, der beim FC Bayern spielt - allerdings für die Basketballer.

1,97 Meter für die Offensive: Tarsis Bonga (links) kommt vom Zweitligisten Braunschweig und trifft in München auf seinen beim FC Bayern Basketball spielenden Bruder Isaac. (Foto: Claus Bergmann/Imago)

Gorenzel hatte selbstredend eine Liste mit Kandidaten hinterlassen, die nun in Ermangelung eines Sportchefs von Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer verpflichtet und von anderen im Klub ausgewählt werden - Gorenzels Stelle ist mitten in der Transferphase vakant. "Am Ende waren die Gespräche mit Trainer Maurizio Jacobacci für mich und meine Entscheidung zum Wechsel nach München ausschlaggebend", berichtete Zejnullahu. Jacobacci ist ein Verfechter von defensiver Stabilität im Kollektiv, er schätzt aber im Offensivbereich auch Kreativspieler, die Überraschendes können. Mit seiner Spielintelligenz könnte Zejnullahu auf der Zehnerposition genau das einbringen, das Jacobacci Kobylanski nicht zutraute. Bonga wiederum könnte einen so genannten echten Neuner darstellen, aber auch auf der Rechtsaußenposition spielen.

Weitere Verpflichtungen dürften folgen, im Hintergrund schwelt indes die Frage, wie dringend ein neuer Sportdirektor benötigt wird. Die Investorenseite ist der Überzeugung, dass es auch ohne geht. Allerdings hat ein Sportchef auch Aufgaben im Tagesgeschäft, die über das eifrige Unterzeichnen von Spielerverträgen hinausgehen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSpVgg Unterhaching
:Plötzlich hat der Trainer keine Genehmigung mehr

Jugendcoach Marc Unterberger soll in Unterhaching Sandro Wagner nachfolgen und die SpVgg in der dritten Liga trainieren. Möglich machen sollte das eine Sondergenehmigung - doch eine solche hat der DFB nie erteilt. Und jetzt?

Von Christoph Leischwitz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: