Transfersommer des FC Bayern:Rummenigge: "Angebot wird größer als Nachfrage sein"

FC Bayern: Vorstand Karl-Heinz Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge sieht vieles anders als Teile der Öffentlichkeit.

(Foto: Matthias Balk/dpa)

Der Bayern-Chef glaubt nicht an weitere große Transfers in diesem Sommer. Andrea Trinchieri wird wohl neuer Coach der Münchner Basketballer.

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Fußball, FC Bayern: Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge will trotz des jüngsten 49-Millionen-Euro-Transfers von Leroy Sane (Manchester City) finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen. "Wir werden im Transfersommer wie alle Klubs versuchen, Geld zu sparen. Das Angebot wird größer als die Nachfrage sein", sagte der 64-Jährige im Interview mit France Football. Er hoffe, "dass wir am Jahresende wieder Publikum im Stadion haben. Der 18. September kommt dafür zu früh", so der ehemalige Nationalmannschaftskapitän. Die Ausrichtung des FC Bayern sei nicht mit der von Paris St. Germain vergleichbar: "Wir müssen unseren Kader, angesichts des fürchterlichen Rahmenterminkalenders in den nächsten zwei Jahren, mit Talenten verbreitern - nicht mit Stars. Wir sind, anders als Paris, nicht auf Stars wie Mbappe oder Neymar aus. Wir tragen unsere drei 'S' im Herzen: solidarisch, solide, seriös."

Rummenigge begrüßt ausdrücklich, dass das Transferfenster erst im Oktober schließt: "Das Champions-League-Finale wird am 23. August gespielt, weshalb die Verlängerung der Transferperiode bis zum 5. Oktober allen Vereinen sechs Wochen Zeit lässt. Das ist eine weise Entscheidung der Uefa." Der Boss des deutschen Meisters befürchtet, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie erst zu einem späteren Zeitpunkt wirklich spürbar werden. "Wir werden die Folge der Krise nicht im Sommer, sondern in der nächsten Saison zu spüren bekommen", betonte Rummenigge, "alle werden verlieren. Das Problem ist, dass niemand weiß, wie lang in welchem Land noch ohne Publikum gespielt werden muss. Die Verluste sind enorm."

Für die Bundesliga sei es aus zwei Gründen wichtig gewesen, die Saison zu beenden: "Erstens, den Meister und die Champions-League-Teilnehmer zu finden, sowie die Absteiger. Zweitens, das Fernsehgeld zu retten. In meinen Augen hat Frankreich die Meisterschaft zu früh abgebrochen und riskiert jetzt Gerichtsprozesse." Die Bundesliga habe sich mit Hilfe der Politik vorbildhaft verhalten. Rummenigge: "Frankreich hätte sich vor der endgültigen Entscheidung des Abbruchs vielleicht ein wenig geduldiger zeigen müssen."

Basketball, FC Bayern: Andrea Trinchieri wird ziemlich sicher neuer Basketball-Trainer des FC Bayern. Die SZ hatte darüber bereits vor knapp zwei Wochen berichtet, jetzt vermelden auch andere Medien, dass die Münchner die Verpflichtung des früheren Bamberger Erfolgscoaches in dieser Woche offiziell machen. Nach zwei Meistertiteln 2018 und 2019 waren die Bayern zuletzt beim Corona-Finalturnier in der eigenen Halle schon im Viertelfinale ausgeschieden.

Trainer Oliver Kostic, der das Team nach der Trennung von Dejan Radonjic während der Saison übernommen hatte, wurden kaum Chancen auf einen Verbleib als Chefcoach eingeräumt. Am Montag hatte Kapitän Danilo Barthel verkündet, den Verein nach vier Jahren zu verlassen. Er wechselt zum Euroleague-Topverein Fenerbahce Istanbul in die Türkei, wie am Abend bestätigt wurde. Der 51-jährige Trinchieri war nach knapp vier Jahren in Bamberg (2014-2018), in denen er mit teils begeisterndem Basketball drei Meistertitel und einen Pokal-Erfolg gefeiert hatte, zuletzt Trainer bei Partizan Belgrad.

Fußball, Dietmar Hamann: Der frühere Nationalspieler hat die Aufhebung der Europapokal-Sperre für Manchester City durch den Sportgerichtshof Cas als "fatal" bezeichnet. "Heute ist kein guter Tag für den Fußball, die Auswirkungen könnten verheerend sein", sagte der 46-Jährige der Abendzeitung (Dienstag). "Dieses Urteil stellt das Financial Fair Play stark infrage, es ist fatal. Das kann nicht im Interesse der Fans sein." Der Cas hatte am Montag die von der Uefa verhängte zweijährige Europapokal-Sperre für City aufgehoben.

"Ich finde, dass man sich nun die Frage stellen muss, ob es ein Regulativ wie das Financial Fair Play überhaupt noch braucht und ob bei der Uefa die richtigen Leute in der Verantwortung sind", sagte Hamann mit Blick auf die Europäische Fußball-Union. "Auch die Uefa muss sich nach diesem Urteil selbst hinterfragen." Hamann, der von 2006 bis 2009 selbst für den englischen Spitzenclub gespielt hatte, kritisierte auch die Begründung des Cas, wonach die Beweise unzureichend oder die Taten verjährt seien. "Fußball darf nicht zum Spiel ohne Grenzen werden. Irgendwann muss es bei solchen Vergehen zu einer Sperre kommen - egal, ob die Vorwürfe verjährt sind oder nicht", forderte der 59-malige Nationalspieler.

Basketball, NBA: Profi Richaun Holmes von den Sacramento Kings hat die Coronaregeln der NBA-Blase gebrochen. Der Center, der sich derzeit mit seinem Team auf dem Disney-Gelände in Orlando auf den Restart der nordamerikanischen Profiliga vorbereitet, muss für weitere zehn Tage in Quarantäne, nachdem er eine Essenslieferung entgegennahm. Weil Holmes dafür den Campus verließ, wird das Vergehen als Hygieneverstoß gewertet. Die 22 NBA-Teams, die ab dem 30. Juli in Disney World ihre Saison beenden wollen, waren in der Vorwoche angereist.

Alle Spieler mussten zunächst in Isolation, bis innerhalb von 24 Stunden zwei negative Coronatests vorlagen. Nach seinem Aussetzer sitzt Holmes nun wieder auf seinem Zimmer fest, während die Mannschaften bereits trainieren. Er zeigte sich jedoch einsichtig. "Ich entschuldige mich für meine Handlungen und freue mich darauf, mich meinem Team wieder beim Versuch anzuschließen, die Play-offs zu erreichen", sagte Holmes, der beteuerte, unabsichtlich gehandelt zu haben. Derweil teilt er sein Schicksal mit Bruno Caboclo von den Houston Rockets, der die Blase ebenfalls verlassen hatte.

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