Tour de France:Thomas gewinnt erste Bergankunft und holt Gelb

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Geraint Thomas heißt der Tagessieger bei der Tour. (Foto: dpa)

Ein Brite klettert am schnellsten nach La Rosiere hinauf, für Marcel Kittel ist die Tour vorbei. Jürgen Klopp ergreift Partei für Özil und Gündogan. Deutsche Fußballliga lehnt Martin Kinds Antrag auf Ausnahme bei 50+1 ab.

Kurzmeldungen im Überblick

Radsport, Tour de France: Der britische Radprofi Geraint Thomas hat die 11. Etappe der 105. Tour de France gewonnen. Der 32-Jährige vom Team Sky siegte nach 180,5 km zwischen Albertville und La Rosiere in den Alpen auf 1855 m Höhe und übernahm das Gelbe Trikot.Zweiter wurde der Niederländer Tom Dumoulin vom deutschen Team Sunweb mit 20 Sekunden Rückstand, zeitgleich kam Sky-Kapitän und Titelverteidiger Chris Froome (Großbritannien) auf Platz drei ins Ziel.In der Gesamtwertung führt Thomas vor der mit Spannung erwarteten Etappe nach L'Alpe d'Huez am Donnerstag mit 1:25 Minuten Vorsprung auf Froome, Dritter ist Dumoulin (+1:44). Der als Spitzenreiter in die 11. Etappe gegangene belgische Olympiasieger Greg Van Avermaet erreichte das Ziel mit großem Rückstand.

Für den deutschen Sprintstar Marcel Kittel (Arnstadt) ist eine enttäuschende Tour de France vorzeitig beendet. Der 30 Jahre alte Katusha-Profi kam bei der ersten Bergankunft am Mittwoch außerhalb des Zeitlimits ins Ziel und wurde damit gemäß Reglement aus dem Rennen genommen. Kittel hatte das Ziel deutlich mehr als 30 Minuten nach Sieger Geraint Thomas (Großbritannien/Sky) erreicht. Auch der britische Ex-Weltmeister Mark Cavendish (Dimension Data) und sein australischer Teamkollege Mark Renshaw wurden wegen Zeitüberschreitung disqualifiziert. Kittels Katusha-Kollege Rick Zabel (Unna), der 31:12 Minuten Rückstand hatte und kurz vor dem Sprinter das Ziel erreichte, war zunächst auch aus der Ergebnisliste gestrichen, kurz darauf aber wieder einsortiert worden.

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Kommentar von Thomas Kistner

FC Liverpool, Jürgen Klopp: Mit deutlichen Worten hat Jürgen Klopp die Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan in der emotionalen Debatte um die Erdogan-Fotos in Schutz genommen. "Das ist doch völliger Quatsch. Die intelligenten Menschen dieses Landes fordern Toleranz. Und die anderen sollten am besten mal den Mund halten und die Jungs nicht infrage stellen", sagte der Trainer des FC Liverpool der Sport Bild. Klopp räumte ein, dass Özil und Gündogan nicht gut beraten wurden, als sie sich bei einem Termin im Mai mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan fotografieren ließen.

Aber: "Wir sollten nicht vergessen, dass die beiden nun mal türkische Wurzeln haben, auch wenn sie hier in Deutschland aufgewachsen sind. Aber es ist wie immer: Wer am lautesten krakeelt, wird am meisten gehört", monierte Klopp die Anfeindungen gegen die Profis. Gündogan hatte sich noch vor der WM zu dem umstrittenen Termin mit Erdogan geäußert. Özil hat dazu selbst noch nicht gesprochen. Zuletzt waren DFB-Präsident Reinhard Grindel und Teammanager Oliver Bierhoff in die Kritik geraten, weil sie mit Interview-Aussagen den Eindruck erweckt hatten, Özil sei durch sein Verhalten für das frühe WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft mitverantwortlich.

Hannover 96, 50+1: Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat den Antrag von Hannover 96 und Klubpräsident Martin Kind auf Bewilligung einer Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel einstimmig abgelehnt. Das teilte die DFL am Mittwoch mit. Kind sei es damit nach den Verbandsregeln nicht möglich, die Mehrheit der Anteile an der "Hannover 96 Management GmbH" zu übernehmen.Das Gremium hatte sich in den vergangenen Monaten eingehend mit der Thematik befasst. In der abschließenden Bewertung kam das DFL-Präsidium zu dem Ergebnis, dass das Kriterium der "erheblichen Förderung" als Voraussetzung für die Erteilung einer Ausnahme von der 50+1-Regel nicht erfüllt ist. Für Hannover 96 besteht nach dem Beschluss die Möglichkeit zur Anrufung des Ständigen Schiedsgerichts der Lizenzligen.

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Von Claudio Catuogno

Golden State Warriors, Steve Kerr: Meister Golden State Warriors aus der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA hat Erfolgstrainer Steve Kerr langfristig an sich gebunden. Das teilte das Team aus Oakland am Dienstag (Ortszeit) mit, ohne Angaben zu Vertragsdetails zu machen. Kerr hatte die Warriors in den vergangenen vier Saisons zu drei Titeln geführt. "Wir freuen uns, Steve unter Vertrag zu haben", sagte General Manager Bob Myers. "Seine Fähigkeit, in allen Facetten seines Jobs erfolgreich zu sein, ist sicherlich ein primärer Grund für unseren Erfolg."

In der Mitteilung wird Myers mit den Worten zitiert, dass Kerr das Team für "die nächsten Jahre" führen werde. US-amerikanischen Medienberichten zufolge steigt der 52-jährige Kerr nach der Vertragsverlängerung zum bestbezahlten Coach in der NBA auf. 2014 hatte er ein Angebot der New York Knicks abgelehnt und einen Fünfjahresvertrag bis 2019 über 25 Millionen US-Dollar mit den Warriors unterzeichnet. Kerr hat als Chefcoach mit insgesamt 265 Siegen und 63 Niederlagen die beste Vierjahres-Bilanz in der Geschichte der NBA.

Niederlande, KNVB: Der niederländische Fußballverband KNVB testet in der neuen Saison den ABBA-Modus im Elfmeterschießen. Das Verfahren, bei dem Team A mit dem Strafstoß beginnt und jede Mannschaft in der Folge zweimal schießt, wird zunächst im Pokal und in den Play-offs angewendet. Den ersten möglichen Einsatz hat der neue Modus im Spiel um die Johan-Cruijff-Schale am 4. August, wenn Meister PSV Eindhoven gegen Pokalsieger Feyenoord Rotterdam antritt. Erstmals können in der neuen Saison auch alle offiziellen Mannschaftsbetreuer, einschließlich der Trainer, bei Regelverstößen Gelbe und/oder Rote Karten erhalten. Initiator des einjährigen Experiments ist das für Regeln zuständige International Football Association Board (IFAB).

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