Der seit Wochen anhaltende Fanprotest hat im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga einen vorläufigen Höhepunkt erreicht: Das Duell zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV musste am Samstagabend für gut 30 Minuten unterbrochen werden, nachdem fortlaufend Tennisbälle von den Tribünen auf das Spielfeld geflogen waren. Schiedsrichter Daniel Schlager schickte die Mannschaften beim Stand von 0:0 nach 75 Minuten vom Feld - nur bis zur 53. Minute war gespielt worden.

Investor für die Bundesliga:Eine äußerst knappe klare Mehrheit
Im zweiten Anlauf entscheiden sich die deutschen Erst- und Zweitligisten für den Einstieg eines Investors. Das soll den Vereinen bis zu eine Milliarde Euro einbringen - doch zehn Klubs und die aktiven Fans sind dagegen.
Ab diesem Zeitpunkt wurden aus der Berliner Ostkurve Hunderte Tennisbälle geworfen, sowohl Hertha-Kapitän Toni Leistner als auch Trainer Pal Dardai suchten das Gespräch mit Vertretern der Fans, Schiedsrichter Schlager wartete lange Zeit geduldig. Die Aktion endete vorerst aber nicht. Nach dem Gang in die Katakomben und weiteren zehn Minuten konnte das Spiel dann fortgesetzt werden, der HSV gewann 2:1.

Schon in den vergangenen Wochen hatten Fans in sämtlichen Bundesliga-Stadien durch das Werfen von Schokoladentalern, Flummis und Tennisbällen immer wieder für Unterbrechungen gesorgt, die aber bislang nie ein solches Ausmaß erreichten. Die Anhänger protestieren damit gegen die Kommerzialisierung und die jüngsten Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) über die Zusammenarbeit mit einem Investor.