Stimmen zum 0:6:"Jetzt weiß man mal, wo man steht"

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Fassungslos in Sevilla: Serge Gnabry (Foto: Getty Images)

Serge Gnabry findet das Ergebnis verdient, Toni Kroos tut es weh - und Joachim Löw urteilt: "Heute war alles schlecht." Die Stimmen zum Spiel.

Bundestrainer Joachim Löw: "Das ist schwierig zu erklären. Das war ein rabenschwarzer Tag. Es hat gar nichts funktioniert. Körpersprache, Zweikampfverhalten. Es hat nichts funktioniert, weder die Defensive noch die Offensive. Nach dem 1:0 haben wir unser ganzes Konzept aufgegeben. Wir haben das Konzept verlassen und sind irgendwo rumgelaufen. Keine Organisation, keine Kommunikation. Das war tödlich. Wir haben Dinge klar besprochen, was wir wollen und nicht wollen. Wenn man 2:0, 3:0 hinten liegt, ist es schwierig, zurückzufinden. Wir haben dann versucht, sie früher anzulaufen. Aber da waren die Spanier schneller und spielstärker. Wir haben keinen Zugriff gehabt. Wir haben gesagt, dass wir den Spielern das Vertrauen schenken wollen. Wir waren auf einem guten Weg. Aber wir sind noch nicht soweit, wie wir geglaubt, gehofft haben. Wir vertrauen diesen Spielern und müssen wieder zurückschlagen. Jetzt gibt es eine längere Pause. Wir sind zurückgeworfen worden. Das ist eine große Enttäuschung. Wir müssen das erstmal so mitnehmen. Es ist unsere Aufgabe und Pflicht, das alles zu hinterfragen. Was können wir besser machen? Wir waren durchlässig. Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen. Heute war alles schlecht."

Kapitän Manuel Neuer: "Das war ganz enttäuschend für uns alle, nicht nur für die Defensivspieler. Die Körpersprache war enttäuschend, von allen. Wir hätten mehr sprechen müssen, gerade nach dem ersten Gegentor. Das war in Sachen Führung und Kommunikation zu wenig. Für so ein Spiel gibt es keinen richtigen Zeitpunkt."

DFB-Elf in der Einzelkritik
:Die bösen Blicke des Manuel Neuer

Der Torwart ist fassungslos und bedient, Timo Werner schlägt Notfallbogenlampen und Serge Gnabry schießt tatsächlich einmal aufs Tor: Die DFB-Elf beim 0:6 gegen Spanien in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele

DFB-Direktor Oliver Bierhoff: "Das müssen wir verdauen. Das wird ein bisschen dauern. Die Mannschaft ist ein bisschen auseinandergefallen, das darf nicht passieren. Es gibt dafür keine Entschuldigung, aber das passiert, wenn eine Mannschaft überhaupt keinen Halt findet. Der spanische Torwart hat im ganzen Spiel keine Parade gemacht. Wir müssen das knallhart analysieren. Da ist auch mangelnde Erfahrung keine Ausrede. Die vielen Abstimmungsprobleme in der Defensive müssen wir abstellen. Wir wissen, welche Qualität unsere Spieler haben. Das Vertrauen in Joachim Löw ist vollkommen da, absolut."

Toni Kroos: "Das ist nicht meine bitterste Niederlage, aber eine der klarsten. Das tat weh. Das Problem ist, dass wir defensiv überhaupt keinen Zugriff bekommen haben. Spanien hat uns alles vorgemacht: mit Ball, ohne Ball. Das Spiel müssen wir analysieren. Es ist einiges zu tun."

Serge Gnabry: "Wir hatten überhaupt keine Chance. Spanien hat auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir haben es schlecht gemacht, da helfen keine Ausreden. Jetzt weiß man mal, wo man steht."

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