Sport kompakt:Slomka bleibt bei 96, Babel kommt nach Hoffenheim

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Mirko Slomka und Hannover 96 einigen sich auf Vertragsverlängerung, Ryan Babels Transfer nach Hoffenheim ist perfekt, Real holt Adebayor, Japan und Australien im Finale des Asien Cups. Sport kompakt

Nach einer wochenlangen Hängepartie haben sich Bundesligist Hannover 96 und Trainer Mirko Slomka auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Der Coach des Überraschungs-Dritten erhält einen neuen Kontrakt bis 2013. "Es gibt eine mündliche Zusage. Am Mittwochmorgen wird er unterschreiben", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke dem SID und bestätigte damit eine entsprechende Meldung der Bild. Offiziell sollte die Entscheidung am Dienstagabend bei einer Sponsorenveranstaltung verkündet werden. Slomka, der am 19. Januar 2010 nach Hannover zurückgekehrt war und den Klub vor dem Abstieg bewahrt hatte, war in den vergangenen Wochen auch immer wieder mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht worden. Schmadtke hatte zuletzt auf eine Entscheidung des Trainers gedrängt. "Das Ganze dauert zugegebenermaßen schon zu lange. Wir können nicht bis zum St. Nimmerleinstag verhandeln", sagte Schmadtke erst am Sonntag.

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Der FC Arsenal hat zum siebten Mal das Finale des englischen Ligapokals erreicht. Die Gunners verhinderten durch ein 3:0 (0:0) gegen Zweitligist Ipswich Town die befürchtete Blamage, nachdem Ipswich das Hinspiel überraschend 1:0 gewonnen hatte. Nicklas Bendtner (61.), Laurent Koscielny (64.) und Cesc Fabregas (77.) sorgten für den späten Sieg der Hausherren. Das Finale steigt am 27. Februar im Londoner Wembleystadion. Dort trifft Arsenal entweder auf Birmingham City oder West Ham United, die sich am Mittwoch gegenüber stehen. Das Hinspiel hatte West Ham 2:1 gewonnen. Doppel-Torschütze Dimitar Berbatow bewahrte unterdessen Manchester United vor der ersten Saison-Niederlage. Der frühere Leverkusener war beim glücklichen 3:2 (0:2)-Sieg des Rekordmeisters beim Aufsteiger FC Blackpool einmal mehr der Matchwinner. Craig Cathgart (15. Minute) und D.J. Campbell (44.) hatten den Außenseiter mit ihren Toren zum 2:0 schon von der Überraschung träumen lassen. Doch mit ihren späten Treffern hielten Berbatow (72./88.) und Javier Hernandez (74.) den Premier-League-Tabellenführer auf Titelkurs.

Jetzt also doch: 1899 Hoffenheim hat den niederländischen Nationalspieler Ryan Babel vom englischen Rekordmeister FC Liverpool verpflichtet. Der 24-Jährige unterschrieb am Dienstag einen Vertrag bis 2013 bei den Kraichgauern. "Ich freue mich auf die neue Aufgabe in Hoffenheim. Meine ersten Eindrücke sind absolut positiv. Ich hoffe, mich jetzt zügig in die Mannschaft einbringen zu können", sagte Babel, der bereits am Samstag im Spiel bei Schalke 04 zum Einsatz kommen soll. Die Ablösesumme soll rund sieben Millionen Euro betragen. Hoffenheims Manager Ernst Tanner ist von den Qualitäten Babels überzeugt: "Wir sind sehr stolz, mit Ryan Babel einen international erfahrenen Spieler von einem Top-Klub wie Liverpool nach Hoffenheim holen zu können. Wir sind überzeugt, dass er mit seinen Charaktereigenschaften und seinen sportlichen Qualitäten für uns ein großer Gewinn ist." Zuvor hatte der FC Liverpool auf seiner Homepage den Abgang Babels zu Hoffenheim bereits als perfekt vermeldet. Vor sechs Tagen hatten die Reds das Angebot der Kraichgauer demnach akzeptiert.

Real Madrid ist bei seiner Stürmersuche fündig geworden. Der Klub der beiden deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira leiht Emmanuel Adebayor von Manchester City bis zum Saisonende aus. Das bestätigten beide Klubs am Dienstagabend. Zudem sicherten sich die "Königlichen" eine Kaufoption. Neben Adebayor, der den langzeitverletzten Gonzalo Higuain ersetzen soll, buhlen die Königlichen offenbar um Fernando Llorente von Athletic Bilbao und Sergio Agüero vom Stadtrivalen Atletico Madrid als Verstärkungen für die kommende Saison. Agüero, Schwiegersohn von Argentiniens Weltstar Diego Maradona, hatte seinen Vertrag bei Atletico erst kürzlich bis Juni 2014 verlängert. Wie der Radiosender Cadena Ser berichtet, ist Real bereit, die geforderte Ablöse in Höhe von 45 Millionen Euro für einen Wechsel Agüeros im Sommer auf den Tisch zu legen. Auch bei Llorente würden die Madrilenen die geforderte Ablösesumme zahlen.

Mittelfeldspieler Caio von Eintracht Frankfurt steht vor einem Wechsel zum Kuranyi-Club Dynamo Moskau. Das berichtete die Sport Bild am Dienstagabend auf ihrer Internetseite. Der Meldung zufolge soll der 24 Jahre alte Brasilianer dem Fußball- Bundesligisten eine Ablösesumme von drei Millionen Euro einbringen. "Noch ist es nicht perfekt. Aber es besteht die Möglichkeit, dass Caio nach Moskau wechselt", sagte Trainer Michael Skibbe dem Magazin. Der Spielmacher, der 2008 als teuerster Spieler der Vereinsgeschichte für rund 3,8 Millionen Euro nach Frankfurt gewechselt war, nahm am Dienstagnachmittag schon nicht mehr am Training der Eintracht teil.

Der deutsche Trainer Holger Osieck hat die australische Nationalmannschaft erstmals ins Endspiel eines Asien-Cups geführt. Die "Socceroos" gewannen ihr Halbfinale gegen das Überraschungsteam Usbekistan in Katar souverän 6:0 (2:0). Im Finale am Samstag (16.00 Uhr/Eurosport) wartet Japan, das sich im Elfmeterschießen gegen den Erzrivalen Südkorea durchgesetzt hatte. Harry Kewell (5.), Sasa Ognenovski (35.), David Carney (66.), Brett Emerto (75.), Carl Valeri (82.) und Robbie Kruse (83.) sorgten für den lockeren Sieg der Osieck-Elf. Zudem sah der Usbeke Ulugbek Bakajew in der 67. Minute die Gelb-Rote Karte. Australien nimmt nach seinem Wechsel von der ozeanischen zur asiatischen Konföderation im Jahr 2006 erst zum zweiten Mal an einer Asienmeisterschaft teil. Mit dem Bundesliga-Trio Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg) und Atsuto Uchida (Schalke 04) hatte zuvor Japan nach einem Krimi das Finale erreicht. Die "blauen Samurai" gewannen das Duell zweier WM-Teilnehmer gegen Südkorea im Al-Gharafa-Stadion mit 3:0 im Elfmeterschießen. Nach Verlängerung hatte es 2:2 (1:1, 1:1) gestanden. Japan gewann bislang dreimal den Asien-Cup (1992, 2000, 2004).

Dirk Nowitzki bekommt bei seinen Dallas Mavericks europäische Unterstützung. Das NBA-Team des Würzburgers verpflichtete am Montag (Ortszeit) den Serben Peja Stojakovic. Für den Flügelspieler sind die Texaner bereits die dritte Station in dieser Saison. Der derzeit verletzte 33-Jährige hatte seine 13. NBA-Spielzeit bei den New Orleans Hornets begonnen, bevor er zu den Toronto Raptors wechselte, für die er jedoch nur zweimal auflief. Im Gegenzug gab Dallas den französischen Center Alexis Ajinca nach Toronto ab. Wann Stojakovic sein Mavericks-Debüt geben wird, ist derzeit noch offen. Aufgrund einer Knieverletzung hat er seit dem 26. November kein Spiel mehr bestritten. "Wir wollen sicher gehen, dass er gesundheitlich und konditionell topfit ist - und das kann noch eine Weile dauern", betonte Trainer Rick Carlisle. Der erfahrene Dreierspezialist Stojakovic soll in Dallas Caron Butler ersetzen, der mit einer Knieverletzung bis zum Ende der regulären Saison ausfällt.

Mit Abwehrspieler Breno von Bayern München und Mittelfeldmann Renato Augusto von Bayer Leverkusen tritt die brasilianische Nationalmannschaft am 9. Februar in Paris gegen Frankreich an. Das Bundesliga-Duo gehört zum 23-köpfigen Selecao-Kader, der nur aus Europa-Legionären zusammengesetzt ist, da die Saison in Brasilien gerade erst beginnt. Nach dem bitteren WM-Viertelfinal-Aus in Südafrika nominierte Nationalcoach Mano Menezes vom WM-Stammteam erstmals wieder Torhüter Julio Cesar. Dagegen wurde Real Madrids Star Kaka nach gerade auskurierter Knieverletzung ebenso nicht berücksichtigt wie Supertalent Neymar, der Brasiliens U20 derzeit bei der Copa America für Junioren in Peru anführt.

"Wir spielen aggressiv, holen die Gitarrenriffs raus. Manchmal sind die sehr laut und sehr krächzend, manchmal ist auch eine kleine Ballade dabei. Wir verstecken uns nicht, gehen drauf. Man kann auch Techno-Fußball sagen. Und wenn wir 3:0 führen, legen wir eine Klassik-CD auf und spielen das Spiel ruhiger zu Ende." (Trainer Peter Hyballa von Alemannia Aachen vor dem Pokalduell gegen die Bayern über die Spielweise des Zweitligisten)

Im Streit um die Doppelfunktion von Bundestrainer Dirk Bauermann geht der Deutsche Basketball Bund (DBB) gegen die Basketball Bundesliga (BBL) vor. "Die ganze Diskussion würde gar nicht existieren, wenn die BBL nicht entschieden hätte, dass ein Trainer in der BBL nicht gleichzeitig eine Nationalmannschaft betreuen darf", sagte DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt in einer Mitteilung des Verbands vom Montag. Liga-Geschäftsführer Jan Pommer hatte am Sonntag in Trier gesagt, die BBL sei "nicht Teil des Problems", könne aber vielleicht Teil der Lösung sein. Brenscheidt wies die Äußerung als "falsch" zurück. Es gebe anscheinend "Probleme mit der Wahrnehmung". Bauermann betreut neben der Nationalmannschaft auch den Zweitliga- Spitzenreiter Bayern München, der in der nächsten Saison voraussichtlich in der BBL spielen wird. Nach deren Statuten ist so ein Doppelengagement aber nicht gestattet. Für die 2. Bundesliga gilt die Regel nicht.

Fußball-Nationalspielerin Kim Kulig wechselt nach der Weltmeisterschaft vom Hamburger SV zum 1. FFC Frankfurt. "Die Unterschrift beim 1. FFC Frankfurt sehe ich als nächsten Schritt meiner sportlichen Entwicklung und ich freue freue mich darauf, mich bei einem der Topclubs in Europa im täglichen Training mit vielen Nationalspielerinnen messen zu dürfen", sagte die 20-Jährige in einer Pressemitteilung des hessischen Bundesliga-Clubs vom Dienstag. Die offensive Mittelfeldspielerin erhält zur neuen Saison einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. Damit ist FFC-Manager Siegfried Dietrich wenige Monate vor der WM im eigenen Land (26. Juni bis 17. Juli) ein Coup gelungen. Kulig gilt als eines der größten internationalen Talente. Sie war 2009 Europameisterin mit der DFB- Auswahl und holte im vergangenen Jahr mit dem U 20-Team den WM-Titel im eigenen Land.

Einer der Klitschko-Brüder soll im September gegen den Polen Tomasz Adamek boxen. Das berichtete am Dienstag der amerikanische Fernsehsender ESPN, der den Kampf übertragen will. Schauplatz soll das neu erbaute, 62.000 Zuschauer fassende Fußball- Stadion in Breslau sein. Ein Vertrag sei allerdings noch nicht unterschrieben. Ob Vitali oder Wladimir Klitschko der Gegner des früheren Weltmeisters im Cruiser- und Halbschwergewicht sein wird, ist offen. Die Ankündigung hat Proteste bei Rivalen ausgelöst, weil noch nicht feststeht, ob die Klitschkos dann noch Weltmeister sind. Am 19. März soll der Kubaner Odlanier Solis, der von Promoter Ahmet Öner vom Arena-Stall vertreten wird, in Köln gegen Vitali Klitschko antreten. Wladimir Klitschko muss seinen Titel am 30. April in Mannheim gegen den Briten Dereck Chisora verteidigen.

© sueddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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