Sport kompakt:Und nun Pogrebnjak?

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Die Stuttgarter Stürmersuche geht weiter, die deutschen Wasserballer scheiden aus, 55.000 Fans begrüßen Ibrahimovic beim FC Barcelona. Sport kompakt

Bei der unendlichen Suche nach einem Nachfolger für Mario Gomez hat Bundesligist VfB Stuttgart offenbar Pawel Pogrebnjak als neuesten Kandidaten ins Visier genommen. Der russische Nationalstürmer, dessen Vertrag bei Zenit St. Petersburg zum Jahresende ausläuft, könnte die Russen nach Informationen der Stuttgarter Zeitung für eine Ablöse von knapp zehn Millionen Euro verlassen.

Der eine ist schon in der Bundesliga, der andere kommt vielleicht bald: Pawel Pogrebnjak (links) und Anantolij Timoschtschuk. (Foto: Foto: AFP)

Für Deutschlands Wasserballer ist der Traum von der ersten WM-Medaille seit 27 Jahren im Viertelfinale von Rom geplatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm unterlag dem Olympiazweiten USA mit 5:8 und muss nach Bronze 1982 in Guayaquil weiter auf Edelmetall bei einer WM warten. In der Platzierungsrunde trifft die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes am Donnerstag auf Spanien oder Kanada.

Zlatan Ibrahimovic hat für den FC Barcelona bereits Geschichte geschrieben. Rund 55.000 Fans feierten den schwedischen Stürmer am Montagabend bei seiner Vorstellung im Camp Nou-Stadion - für den katalanischen Traditionsverein war das ein absoluter Rekord. Bei der Präsentation von Thierry Henry vor drei Jahren waren es nur 35.000 Anhänger gewesen. Damit übertraf "Ibracadabra" sogar die Vorstellung des Brasilianers Kaká beim Erzrivalen Real Madrid Anfang Juli (50.000). "Er unterlag aber Cristiano Ronaldo", wie das Madrider Sportblatt Marca betonte: Den Portugiesen hatten rund 80.000 Fans im Bernabéu-Stadion umjubelt. Ibrahimovics Präsentation lief ohnehin bescheidener und ohne den Pomp der "Königlichen" ab. "Für mich ist es ein Traum, hier zu spielen", sagte der 27-Jährige, dessen Eltern aus Bosnien stammen.

Die Zuschauerzahlen steigen ständig und die Etats schnellen nach oben, aber bei ihren Investitionen in neues Personal kocht die 2. Bundesliga weiter auf Sparflamme. Fünf Wochen vor Ende der ersten Transferperiode am 31. August hat sich das Fußball-Unterhaus auf dem Transfermarkt weitgehend zum Nulltarif bedient. Lediglich 22 der bisherigen 161 Neuzugänge kosteten eine Ablöse. Insgesamt investierten die 18 Clubs nur 6,15 Millionen Euro in neues Personal, gut zwei Millionen Euro weniger als vor einem Jahr.

Der Kleinkrieg zwischen den Radprofis Lance Armstrong und Alberto Contador geht auch nach dem Ende der Tour de France unvermindert weiter. Armstrong reagierte erbost über die Polemik des spanischen Toursiegers bei einer Pressekonferenz in Madrid. "Hey Pistolero, es gibt kein Ich in einem Team. Was hatte ich im März gesagt? Du musst noch viel lernen", sagte Armstrong. Wenn er Contador wäre, "dann würde ich das Geschwafel lassen und meinem Team danken. Ohne Team gewinnt er nicht." Astana-Chef Johan Bruyneel reagierte auf Contadors Aussagen ebenfalls mit Kopfschütteln. "Manchmal ist es besser, man ist still, als zu sprechen und alle Zweifel zu beseitigen", sagte der Belgier. Contador hatte gegen Rekord-Toursieger Armstrong am Montag in der spanischen Hauptstadt verbal nachgetreten. "Meine Beziehung zu Lance ist nicht existent. Auch wenn er ein großer Champion ist, habe ich ihn nie bewundert und werde es nie tun", sagte der Toursieger. Nur weil beide kühlen Kopf bewahrt hätten, sei aus dem Streit kein Nachteil für das Team entstanden.

Hendrik Feldwehr ist bei der Schwimm-WM in Rom am dritten Tag der Becken-Wettkämpfe mit deutschem Rekord über 50 Meter Brust als Siebter ins Halbfinale eingezogen. Feldwehr blieb in 27,25 Sekunden fünf Hundertstel unter der bislang von ihm und Johannes Neumann gehaltenen Marke. Neumann qualifizierte sich als Neunter (27,27) ebenfalls für das Halbfinale. "Ich hatte noch ein paar kleine Fehler. Die will ich ausmerzen. Ich möchte wie bei meinem siebten Platz über 100 Meter mit erneutem deutschen Rekord in den Endlauf", sagte Feldwehr und Neumann ergänzte: "Zusammen mit Hendrik im Finale - das wäre ein Traum." Knapp am Endlauf vorbei schwamm Jan Wolfgarten als Neunter über 800 Meter Freistil. Dem Würzburger, der bereits über fünf Kilometer erfolglos im Mittelmeer vor Ostia an den Start gegangen war, fehlten in 7:50,10 Minuten 39 Hundertstel zum Finaleinzug. Einen Europarekord stellte der Italiener Federico Colbertaldo auf, der in 7:44,29 Minuten 2,35 Sekunden unter der vier Jahre alten Marke des Russen Juri Prilukow blieb. Vorlaufbestzeit schwamm der Tunesier Oussama Mellouli aus Tunesien (7:41,82). Rekord-Olympiasieger Michael Phelps qualifizierte sich über 200 Meter Schmetterling im Schongang als Zweiter (1:54,35) zwei Hundertstel hinter dem Polen Pawel Korzeniowski für das Halbfinale. Am Abend trifft Phelps im Finale über 200 Meter Freistil auf Paul Biedermann.

Drei Tage vor dem Start der höchsten polnischen Fußball-Liga sind wegen Korruptionsverdachts zwei weitere Schiedsrichter festgenommen worden. Der Unparteiische Cezary S. und sein Kollege wurden in Suwalki im Nordosten Polens vom Beamten der Antikorruptionsbehörde CBA gefasst, meldete die Polnische Presse-Agentur PAP am Dienstag. Sie sollen demnächst nach Breslau gebracht werden, wo die Staatsanwaltschaft seit 2005 Ermittlungen gegen Teilnehmer der größten Schmiergeldaffäre in der Geschichte des polnischen Fußballs führt. In den vergangenen vier Jahren wurden mehr als 230 Sportfunktionäre, Schiedsrichter, Trainer und Spieler der Korruption beschuldigt. In einem ersten Prozess wurde im April der frühere Präsident des Erstligisten Arka Gdynia zu vier Jahren Haft verurteilt. Der vermutliche Drahtzieher des Korruptionssystems muss dreieinhalb Jahre ins Gefängnis.

Wegen ihres Dopingvergehens ist Daniela Lanner Mapeli vom deutschen Volleyball-Vizemeister Rote Raben Vilsbiburg mit einer Geldbuße von drei Monatsgehältern belegt worden. Der Weltverband FIVB hatte die brasilianische Mittelblockerin zuvor zu einer dreimonatigen Sperre verurteilt. Über eine mögliche nationale Sperre entscheidet der Antidoping-Ausschuss des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Die 33-jährige Mapeli war bei der Finalrunde des europäischen CEV-Cups am 14. März positiv auf die verbotene Substanz Isometheptene getestet worden. Im anschließenden Untersuchungs- und Anhörungsverfahren am 22. Juli in Lausanne stellte sich heraus, dass sich die Spielerin ohne Wissen der Teamleitung wegen eines Grippeinfekts selbst mit Medikamenten behandelt hatte.

Mit einem dicken Lob für Lionel Messi und einer klaren Absage an Juan Riquelme hat sich Argentiniens Fußball-Nationaltrainer Diego Maradona in seiner Heimat zu Wort gemeldet. "Messi ist mein Maradona", verkündete der Weltmeister von 1986, der den Star vom spanischen Champions-League-Sieger FC Barcelona im Exklusivinterview mit der Sportzeitung Ole zum wichtigsten Spieler in seiner Nationalelf erklärte. Mit Messi zusammen zu arbeiten sei "ein Vergnügen", weil er die Dinge einfach mache. Viel schwieriger sei es aber, den Barca-Star telefonisch zu erreichen. "Es ist leichter, mit Barack Obama zu sprechen als mit ihm", meinte Maradona. Dagegen ist für El Diez das Kapitel Riquelme beendet. "Er hat noch die Voraussetzungen, berufen zu werden, aber sein Zyklus ist abgeschlossen", so Maradona, für den der Regisseur von Boca Juniors Buenos Aires mit dem Rücktritt keinen Respekt vor dem Nationalteamtrikot gezeigt habe. "Wer dies nicht tut, soll zu Hause bleiben", erklärte der Nationalcoach Coach.

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