Sport kompakt:Ter Stegen verlängert in Gladbach

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U19-Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen verlängert seinen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach, Breno kehrt zurück auf den Fußballplatz, Schalke 04 muss lange auf Jefferson Farfan verzichten, der von vermummten Fans bedrohte Fußballspieler Daniel Bauer löst seinen Vertrag beim 1. FC Magdeburg auf. Sport kompakt

Borussia Mönchengladbach, Marc-Andre ter Stegen: U19-Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen hat seinen Vertrag bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach vorzeitig um ein Jahr bis 2015 verlängert. Der 19-Jährige unterschrieb am Donnerstagvormittag seinen neuen Kontrakt. Mit der Vertragsverlängerung dürfte auch das Gehalt des Youngsters deutlich angehoben werden, das bisher nur bei rund 100.000 Euro gelegen haben soll. Ter Stegen, der seit 1996 bei der Borussia spielt, bestritt bisher 18 Bundesligaspiele für die Fohlen. Sein Debüt gab er in der Rückrunde der vergangenen Saison beim 5:1-Derbysieg gegen den 1. FC Köln. "Marc-Andre ist ein herausragendes Talent des deutschen Fußballs und wir freuen uns, dass er sich für ein weiteres Jahr an Borussia gebunden hat. Er hat eine große Karriere vor sich, wir können stolz darauf sein, solch einen Spieler bei uns ausgebildet zu haben", sagte Borussia-Sportdirektor Max Eberl.

Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat den Vertrag mit Torwarttalent Marc-Andre ter Stegen vorzeitig bis 2015 verlängert. (Foto: dapd)

FC Bayern, Breno: Nach rund siebenmonatiger Verletzungspause steht Bayern Münchens Verteidiger Breno wieder auf dem Fußballplatz. Beim 2:1 der Reserve des Rekordmeisters in einem Testspiel gegen den Bezirksoberligisten Falke Markt Schwaben spielte der Brasilianer 65 Minuten. "Es war sehr gut, dass er gespielt hat. Er war sehr engagiert", lobte Trainer Andries Jonker den 22-Jährigen, den zuletzt immer wieder Knieprobleme geplagt hatten. Ab Donnerstag soll Breno wieder am Mannschaftstraining von Jupp Heynckes teilnehmen. Breno hatte zuletzt vor allem für Schlagzeilen gesorgt, weil er wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung Anfang Oktober zwölf Tage in Untersuchungshaft gesessen war. Ein Haftbefehl wurde erst gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von rund 500.000 Euro und elf Auflagen außer Vollzug gesetzt. Er gilt nach wie vor als verdächtig, in der Nacht zum 20. September die von ihm gemietete Villa in München-Grünwald angezündet zu haben.

Bundesliga, Schalke 04: Fußball-Bundesligist Schalke 04 muss für den Rest der Hinrunde auf Jefferson Farfan verzichten. Wie der Club am Mittwochabend mitteilte, fällt der 27 Jahre alte Offensivspieler wegen eines Außenbandteilrisses im Knie für sechs Wochen aus. Das habe eine abschließende Untersuchung in Südamerika ergeben. Der Peruaner hatte sich die Verletzung im WM-Qualifikationsspiel gegen Ecuador (0:2) zugezogen. Er müsse sein Knie etwa vier Wochen lang ruhig stellen. Anschließend werde ein mindestens zweiwöchiges Aufbautraining folgen. Somit kann er erst im nächsten Jahr wieder eingesetzt werden. Besonders bitter für Schalke: Auch Kapitän Benedikt Höwedes droht für den Rest des Jahres auszufallen. Der Nationalspieler kehrte vom Länderspiel gegen die NIederlande ebenfalls mit einer Knieverletzung zurück und wird vermutlich erst im Januar wieder einsetzbar sein.

FC Magdeburg, Daniel Bauer: Der von vermummten Fans bedrohte Fußball-Profi Daniel Bauer will seinen Vertrag beim Regionalligisten 1. FC Magdeburg auflösen. "Ich habe dem Verein einen Abfindungsvorschlag gemacht", sagte Bauers Berater Henry Hennig dem SID. Erst am Montag war Bauer nach knapp zwei Wochen wieder nach Magdeburg zurückgekehrt und ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ausschlaggebend für die plötzliche Wende sei, so Hennig, eine Aussage des FCM-Präsdenten Peter Fechner gewesen. "Ich habe kein großes Interesse daran, einem Spieler zu begegnen, der die Unwahrheit gesagt und mich bundesweit beschädigt hat", hatte Fechner der Magdeburger Volksstimme gesagt. "Das Vertrauensverhältnis ist zerstört", sagte Hennig.

Bauer hatte in der vergangenen Woche dem Präsidenten indirekt eine Mitschuld an dem Vorkommnis, das bundesweit für Aufsehen sorgte, gegeben. Bauer war vor drei Wochen vor seiner Haustür von vermummten Fans verbal attackiert und bedroht worden. Daraufhin hatte er Magdeburg zunächst verlassen, um unterzutauchen.

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Bayer Leverkusen, Michael Ballack: Michael Ballack hat noch einmal unterstrichen, dass er sein Engagement beim Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen am Saisonende wohl beenden wird. "Derzeit habe ich wenig Überlegungen dahingehend, dass ich meinen Vertrag verlängern will. Im Moment gehe ich davon aus, dass es meine letzte Saison bei Leverkusen sein wird", sagte der 35-Jährige dem Pay-TV-Sender Sky. Ob ein Abschied aus Leverkusen auch das Karriereende für den ehemaligen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bedeutet, ließ Ballack noch offen: "Ich fühle mich noch gut, aber was ich mache, weiß ich noch nicht. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich noch ein, zwei Jahre auf einem guten Niveau spielen. Wo das sein wird, werde ich sehen." Die derzeitige Situation beim Vizemeister sieht Ballack kritisch: "Bei Bayer ist es teilweise wie im Schlaraffenland für die Spieler. Es ist toll, für jeden hier zu spielen, aber man muss wissen, dass man was abliefern und gewinnen muss. Dieses Denken muss hier schnell zurück. Ansonsten werden wir uns nicht verbessern und uns nur auf dem 8. oder 9. Platz festsetzen."

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Volleyball, Olympia-Qualifikation: Die deutschen Volleyballerinnen haben ihre erste Chance auf das Olympia-Ticket verspielt. Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti unterlag beim World Cup in Japan den Gastgeberinnen am vorletzten Spieltag in Tokio mit 2:3 (20:25, 25:23, 27:25, 17:25, 12:15) und kann das letzte zu vergebende Ticket für die Sommerspiele 2012 vorerst nicht mehr buchen. Deutschland muss nun den Weg über ein Kontinental- und möglicherweise noch ein Weltturnier gehen. Damit hat das Abschlussspiel beim World Cup am Freitag gegen China nur noch statistische Bedeutung. Die Chinesinnen spielen dagegen im Fernduell gegen Japan um die direkte Fahrkarte nach London. Mit einem Erfolg gegen Japan hätte sich die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ein "Endspiel" um die Olympia-Teilnahme erspielen können. Titelverteidiger Italien und die USA hatten sich beim Turnier bereits ihre Startplätze für London gesichert.

Fußball, Kevin Kuranyi: Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi hat seinen Vertrag beim russischen Fußball-Erstligisten Dynamo Moskau vorzeitig um zwei Jahre bis 2015 verlängert. Das teilte Kuranyi am Donnerstag auf seiner Internetseite mit. Sein bisheriger Kontrakt lief noch bis 2013. "Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial und entwickelt sich immer weiter", sagte der 29-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. "Außerdem fühlen meine Familie und ich uns hier sehr wohl." Kuranyi spielt seit Sommer 2010 in Moskau und verdient dort angeblich rund 5,5 Millionen Euro im Jahr. In der laufenden Saison hat der Ex-Schalker bereits zehn Tore erzielt.

NHL, Christian Erhoff: Der deutsche Nationalspieler Christian Ehrhoff hat mit den Buffalo Sabres eine Heim-Niederlage in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL kassiert. Die Mannschaft verlor gegen die New Jersey Devils mit 3:5. Ehrhoff blieb zwar erneut ohne Scorerpunkt, kam aber zumindest auf 22:06 Minuten Eiszeit. Jochen Hecht steht den Sabres wegen der Folgen einer Gehirnerschütterung nach wie vor nicht zur Verfügung. Buffalo (22 Punkte) teilt sich mit Toronto die Tabellenführung in der Northeast Division.

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VfL Wolfsburg, Patrick Helmes: Felix Magath hat Patrick Helmes bei Bundesligist VfL Wolfsburg in die zweite Mannschaft verbannt. Nach Sotirios Kyrgiakos und Jan Polak ist der Stürmer bereits der dritte Spieler, der von Magath degradiert wird. "Er kann uns bis zur Winterpause nicht mehr helfen", sagte Magath vor dem Niedersachsenderby gegen Hannover 96. Auf die Frage, ob damit der Abgang des ehemaligen Nationalspielers in der Winterpause besiegelt sei, antwortete Magath: "Das muss der Spieler selbst entscheiden." Die Degradierung hat eine Vorgeschichte. Erst im September hatte Magath Helmes und seinen Sturmkollegen Mario Mandzukic wegen schlechter Laufleistungen zu einer 10.000-Euro-Geldstrafe verdonnert. Helmes musste damals zusätzlich mehrere Tage ein spezielles Laufprogramm absolvieren. "Was in Wolfsburg passiert, ist reine Willkür. So geht auch sicher ein Weltkonzern wie Volkswagen nicht mit seinen Angestellten um. Herr Magath vernichtet Vereinskapital", hatte Helmes' Berater Gerd vom Bruch damals gewettert. Während Mandzukic mittlerweile zum treffsichersten VfL-Stürmer avancierte, ist die Zeit von Helmes wohl abgelaufen.

Fußball, Türkei: Abdullah Avci ist neuer Trainer der türkischen Nationalmannschaft. Mit dem Trainer von Istanbul Büyüksehir Belediyespor wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet, wie der türkische Fußballverband (TFF) am Donnerstag mitteilte. Avci ist Nachfolger des in der EM-Qualifikation gescheiterten Guus Hiddink. Der Vertrag mit dem Niederländer war am Mittwoch nach dem 0:0 der Türken im Playoff-Rückspiel der EM-Qualifikation gegen Kroatien gelöst worden.

Fußball, Dynamo Dresden: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhandelt am 24. November ab 14.00 Uhr über einen möglichen Ausschluss des Zweitligisten Dynamo Dresden vom kommenden DFB-Pokalwettbewerb. Einen entsprechenden Antrag hatte der Kontrollausschuss gestellt, nachdem es beim Pokalspiel beim deutschen Meister Borussia Dortmund am 25. Oktober zu heftigen Ausschreitungen von Dynamo-Hooligans gekommen war. Der Antrag sieht einen Ausschluss des sächsischen Zweitligisten für die neue Saison 2012/2013 und eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro für den deutschen Meister aus Dortmund vor. Beide Vereine haben im Vorfeld der Verhandlung den Strafanträgen nicht zugestimmt.

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