Sport kompakt:Real buhlt um Schweinsteiger

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Auf seiner Einkaufstour soll Real Madrid jetzt auch die Fühler nach Bastian Schweinsteiger ausstrecken. Arne Friedrich steht vor dem Wechsel nach Wolfsburg, Wayne Rooney entschuldigt sich. Kurzmeldungen im Überblick.

Will Real Madrid Bastian Schweinsteiger verpflichten? Der 25-jährige Münchner steht laut der spekulationsfreudigen spanischen Sportzeitung As gemeinsam mit Steven Gerrard (FC Liverpool), Daniele De Rossi (AS Rom) und Javi Martinez (Athletic Bilbao) auf der Wunschliste des neuen Trainers José Mourinho. Der spanische Rekordmeister wäre nicht der einzige, der Interesse an Schweinsteiger bekundet: Auch der Ballack-Club FC Chelsea soll an Schweinsteiger dran sein. Der Nationalspieler hat allerdings noch einen bis 2012 laufenden Vertrag beim FC Bayern München. Bei der WM bestritt der Mittelfeld-Antreiber am Freitag gegen Serbien bereits sein 76. Länderspiel für die DFB-Auswahl bestritten. Eine Verpflichtung Schweinsteigers könnte laut As allerdings am Geld scheitern: 55 Millionen Euro soll der Bayern-Profi laut Klausel kosten, der "reale" Marktpreis liege derzeit bei 30 Millionen Euro.

Auch er soll auf der Einkaufsliste des neuen Real-Trainers José Mourinho stehen: Bayerns Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger. Ein Schnäppchen wäre er nicht, sein Marktwert soll aktuell bei rund 30 Millionen Euro liegen. (Foto: dpa)

Wayne Rooney hat sich bei den englischen Fans für seinen TV-Ausraster entschuldigt. Nach Englands 0:0 gegen Algerien am Freitag hatten zahlreiche englische Fußball-Anhänger im Green Point Stadium von Kapstadt die "Three Lions" ausgebuht. Rooney fluchte daraufhin in eine Fernseh-Kamera: "Es ist toll, wenn die eigenen Fans dich ausbuhen. So sieht bedingungslose Unterstützung aus - verdammt nochmal." Am Tag darauf gab sich Rooney zerknirscht: "Wenn ich darüber nachdenke, habe ich letzte Nacht Dinge in der Hitze des Augenblicks gesagt, weil ich sowohl über unsere Leistung als auch über das Ergebnis frustriert war. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich jemanden beleidigt haben sollte", hieß in einem Statement des Torjägers. "Das Wichtigste ist, dass wir uns wieder besinnen, positiv sind und darauf hin arbeiten, das Spiel am Mittwoch zu gewinnen." Der 24 Jahre alte Stürmer wartet seit September auf einen Treffer im England-Trikot.

Der Wechsel von Fußball-Nationalspieler Arne Friedrich von Absteiger Hertha BSC Berlin zum Bundesligisten VfL Wolfsburg ist nahezu perfekt. Das berichtet der Sport-Informationsdienst (SID). Der 31 Jahre alte Abwehrspieler, dessen Vertrag beim Hauptstadtklub am 30. Juni ausläuft, soll beim deutschen Meister von 2009 einen Zweijahresvertrag erhalten. Über die finanziellen Modalitäten ist nichts bekannt, ein offizielle Bestätigung vonseiten der Vereine gibt es noch nicht. Friedrich, der bei den Wölfen den ehemaligen Hertha-Manager Dieter Hoeneß wiedertrifft, wird am Mittwoch im dritten WM-Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Ghana, voraussichtlich sein 75. Länderspiel bestreiten.

Die Olympiasiegerin Lena Schöneborn hat das Weltcup-Finale im modernen Fünfkampf gewonnen. Nach ihren Weltcup-Erfolgen in Mexiko-Stadt, Budapest und Berlin hat Schöneborn auch das Weltcup-Finale der Modernen Fünfkämpferinnen in Moskau gewonnen. Die Berlinerin setzte sich am Samstag mit 5348 Punkten vor der Litauerin Donata Rimsaite und der Lettin Elena Rublevska durch. "Mit diesem Sieg hat sie auf jeden Fall nachdrücklich bewiesen, dass sie in dieser Saison die mit Abstand beste Fünfkämpferin der Welt ist ", sagte Bundestrainerin Kim Raisner. Die Darmstädterin Eva Trautmann wurde Achte, die Berlinerin Claudia Knack belegte den 21. Rang.

Nach seiner roter Karte hat der Nigerianer Sami Kaita mehr als 1000 Morddrohungen erhalten. Unbekannte drohten dem Mittelfeldspieler nach seinem Platzverweis im Gruppenspiel gegen Griechenland im Internet. Zunächst In einem Portal kündigte ein User an, die Adresse des Spielers zu veröffentlichen und fügte an: "Dieser Mann muss sterben." Zudem erhielt Kaita mehr als 1000 E-Mails mit Todesdrohungen. Inzwischen hat der nigerianische Fußballverband die FIFA und die Regierung des Landes eingeschaltet. Nach zwei Niederlagen liegt Nigeria abgeschlagen auf dem vierten Platz der Gruppe B.

Der Handballspieler Karol Bielecki bleibt nach einem Zusammenprall auf dem linken Auge blind. Der Spieler des Bundesliga-Clubs Rhein-Neckar-Löwen will trotz zweier erfolgloser Augenoperationen um seine Profikarriere kämpfen. "Ich weiß, ich habe eine Chance, die will ich auch ergreifen", sagte Bielecki. Die Verletzung hatte der 28-Jährige bei einem Länderspiel gegen Kroatien am 11. Juni erlitten. Bielecki, der seinen Vertrag bei den Löwen jüngst vorzeitig bis 2015 verlängerte, hatte sich die schwere Verletzung an Augapfel und Augenlid bei einer Abwehraktion seines Gegenspielers Josip Valcic zugezogen. Bereits am Montag soll er mit dem Rehaprogramm beginnen. Über den Zeitpunkt eines möglichen Comebacks wollten sich die Verantwortlichen bei den Rhein-Neckar-Löwen nicht äußern. "Der Mensch Karol Bielecki steht jetzt im Vordergrund", sagte Pressesprecherin Ute Krebs. "Die jüngsten Untersuchungen ergaben, dass die Sehkraft auf dem verletzten linken Auge leider nicht zurückkommen wird", sagte der behandelnde Arzt Thomas Katlun, fügte aber an: "Wir müssen die weiteren Genesungsschritte abwarten."

Ferrari holt für die heiße Phase der Formel-1-Saison den ehemaligen McLaren-Chefingenieur Pat Fry. Der Gazetta dello Sport zufolge erhofft sich der Rennstall von dem Engländer entscheidende Impulse auch für die Saison 2011. Fry hatte seinen Vertrag beim Ferrari-Rivalen McLaren kürzlich nach gut acht Jahren aufgelöst. Seine Karriere in der Königsklasse hatte der 46-Jährige 1987 bei Benetton begonnen. Alonso belegt in der WM-Fahrerwertung nach 8 von 19 Läufen als bester Ferrari-Pilot den vierten Rang, während der Rennstall aus Maranello in der Konstrukteurs-Wertung auf Platz drei liegt.

Nach dem Fußball-WM-Spiel gegen Japan (1:0) hat die holländische Polizei insgesamt 44 Personen festgenommen. In Hoogeveen gingen die Einsatzkräfte gegen rund 100 Rowdys vor, die mit Flaschen und Feuerwerkskörper warfen. 11.000 Kilometer entfernt randalierten in Bangladeshs Hauptstadt Dhaka Studenten der Technischen Universität. Sie wollten die WM im Fernsehen verfolgen. Bei den Protesten wurden vier Personen durch Steinwürfe verletzt. Die Studierenden mussten ihre Unterkünfte auf dem Campus räumen.

WM-Titelverteidiger Italien kann gegen die Slowakei auf Mittelfeldspieler Andrea Pirlo hoffen. "Der Gesundheitszustand von Andrea wird von Tag zu Tag besser. Er wird am Montag ins Mannschaftstraining einsteigen", sagte Nationaltrainer Marcello Lippi im Hinblick auf das letzte Gruppenspiel am Donnerstag. "Mit welcher Intensität kann ich aber jetzt noch nicht sagen." Definitiv verzichten muss die Squadra Azzurra auf Pirlo aber noch in ihrem zweiten Spiel am Sonntag gegen Neuseeland. Pirlo laboriert an einer hartnäckigen Wadenverletzung und hatte aus diesem Grund auch zum Auftakt beim 1:1 gegen Paraguay gefehlt.

Für Italiens Nationaltorwart Gianluigi Buffon ist die WM derweil vorzeitig beendet. Er kündigte an, sich nach der Fußball-WM in Südafrika an der Wirbelsäule operieren zu lassen. Der 33-Jährige wird zurzeit mit Cortison behandelt, ein weiterer Einsatz scheint wegen seines Bandscheibenvorfalls ausgeschlossen. Beim 1:1 im ersten Spiel der Squadra Azzurra gegen Paraguay musste Buffon auf Grund der Rückenprobleme zur Halbzeit ausgewechselt werden. Sein Heimatverein Juventus Turin reagierte bereits auf eine möglicherweise langwierige Zwangspause Buffon und nahm mit Marco Storari vom Ligarivalen AC Mailand einen weiteren Keeper unter Vertrag.

Auch der Slowenen Nejc Pecnik wird bei der WM nicht mehr zum Einsatz kommen. Der slowenische Stürmer erlitt in der Schlussphase des 2:2-Spiels gegen die USA am Freitag einen Bruch des rechten Sprunggelenks und trat bereits am Samstag die Heimreise an. Er hatte mit seinem Treffer zum 1:2 im Qualifikationsspiel in Russland einen wichtigen Beitrag zur WM-Teilnahme der "kleinen Drachen" geleistet.

© sueddeutsche.de/SID/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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