Sport kompakt:Dritter "Löwen"-Sieg in Serie

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1860 schlägt Frankfurt mit 2:1, Milan kann Inter-Schwächephase in der Liga nicht nutzen, Rooney trifft zum ManU-Sieg gegen Liverpool, deutsche Skispringer blamieren sich zum Saisonabschluss.

Der TSV 1860 München hat die Abstiegssorgen des FSV Frankfurt verschärft. Nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage unterlagen die Hessen am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga bei den "Löwen" mit 1:2 (0:1). Mit 26 Punkten haben die Frankfurter auf dem Relegationsrang drei Zähler Rückstand auf den rettenden 15. Platz. 1860 feierte dagegen durch die Treffer von Djordje Rakic (37. Minute) und Alexander Ludwig (76.) vor 13.300 Zuschauern den dritten Sieg in Serie. Frankfurt gelang in der Schlussphase nur noch das Anschlusstor durch Sead Mehic (80.). Wegen einer DFB-Strafe durften nur 13 000 "Löwen"-Fans ins Stadion. Auch der traditionelle 1860-Fanblock direkt hinter dem Tor im Unterrang der Nord-Tribüne blieb gesperrt. Jubeln konnten die Münchner Anhänger erstmals kurz vor der Pause: Nach einem Freistoß von Rösler ans Lattenkreuz, köpfte Daniel Stahl den abprallenden Ball an den Innenpfosten - Rakic staubte ab. Nach einer Kopfballvorlage von Rösler erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Ludwig auf 2:0. Der 1. FC Union hat unterdessen das Siegen verlernt. Die Berliner kamen über ein 0:0 gegen Alemannia Aachen nicht hinaus und warten nun schon einen Monat lang auf einen "Dreier". Rot-Weiß Oberhausen ist dagegen der erhoffte Befreiungsschlag im Kampf um den Kassenverbleib gelungen. Der Tabellen-15. setzte sich im Spiel gegen den KSC mit 1:0 (0:0) durch. Vor 4768 Zuschauern im Niederrheinstadion sorgte Angreifer Ronny König (69.) am Sonntag für den einzigen Treffer. _________________________________________________________________

Titelverteidiger Manchester United bleibt Tabellenführer in Englands Fußball-Premier League. Die "Red Devils" schlugen den FC Liverpool im Spitzenspiel am Sonntag mit 2:1 (1:1) und fügten den "Reds" in einer verkorksten Saison bereits die zehnte Niederlage zu. In Old Trafford machten Wayne Rooney (12.) mit seinem 26. Saisontor und Ji-Sung Park (60.) den ManU-Sieg perfekt und sorgten damit für eine geglückte Revanche für die 0:2-Pleite in der Hinrunde. Liverpool war durch Europameister Fernando Torres in Führung gegangen (5.). United strebt mit 69 Punkten die vierte Meisterschaft in Serie und die 19. der Club-Geschichte an. Zwei Zähler dahinter folgt der FC Arsenal, der sieben Spieltage vor Saisonende beim 2:0 (1:0) gegen West Ham United auch in Unterzahl nach dem Platzverweis für Thomas Vermaehlen die eigenen Titelambitionen unterstrich. "Wir haben eine gute Chance dieses Jahr. Es wird aufregend und eng", versprach Arsenal-Trainer Arsène Wenger Tottenham Hotspur untermauerte mit dem 2:1 (0:0) bei Robert Huths Stoke City Rang vier. Michael Ballacks FC Chelsea hat noch ein Spiel weniger als die Konkurrenz. _________________________________________________________________

Die dreifache Olympiasiegerin Marit Björgen hat beim Weltcup-Finale im schwedischen Falun das letzte Saisonrennen gewonnen. Die Norwegerin setzte sich beim Handicap-Wettbewerb über 10 km an ihrem 30. Geburtstag vor Gesamtweltcup-Siegerin Justyna Kowalczyk aus Polen durch und feierte ihren achten Saisonsieg. Bei schwierigsten Bedingungen im Schneetreiben Mittelschwedens wurde Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) 13., Katrin Zeller aus Oberstdorf belegte Rang 21. "Es war sicher nicht angenehm, hier zu laufen, aber die waren auf dieses Wetter nicht vorbereitet. Das war eigentlich eine Frechheit, was man den Athleten hier angetan hat und ziemlich katastrophal", sagte Bundestrainer Jochen Behle. Björgen sicherte sich mit ihrem 38. Weltcup-Sieg, dem zweiten Erfolg auf dem vierten Teilabschnitt der schwedischen "Mini Tour", auch den Gesamterfolg dieses Etappen-Rennens zum Weltcup-Ausklang. _________________________________________________________________

Obwohl Inter Mailands Champions-League-Helden in der heimischen Serie A einfach nicht mehr gewinnen können, hat Lokalrivale Milan den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Nach den Siegen gegen den FC Chelsea und dem triumphalen Einzug ins Viertelfinale der europäischen Fußball-Königsklasse kam der italienische Meister am Wochenende gegen US Palermo nicht über ein 1:1 hinaus. Trotz der vierten Liga-Partie ohne Sieg blieb Inter (60 Punkte) jedoch an der Tabellenspitze, da der AC Mailand (59) gegen den SSC Neapel ebenfalls nur 1:1 spielte. Inters Lokalrivale vergab damit am Sonntagnachmittag die Chance, den Titelverteidiger am 29. Spieltag der Serie A als Tabellenführer abzulösen. Das Team von Trainer Leonardo war durch das Tor von Hugo Campagnaro bereits in der 13. Minute im Mailänder San Siro-Stadion in Rückstand geraten. Milans "Edeljoker" Filippo Inzaghi glich in der 26. Minute zwar postwendend aus, der Siegtreffer gelang dem Team von Italiens Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi jedoch nicht mehr. _________________________________________________________________

Geschlagen, gedemütigt und am Ende genervt: Nach der größten Pleite in der 38-jährigen WM-Geschichte verabschiedeten sich Deutschlands Skispringer mit hängenden Köpfen in den Urlaub. 24 Stunden nach dem enttäuschenden Auftritt bei der Gala-Show von Einzel-Weltmeister Simon Ammann ging das DSV-Quartett als Siebter im Team-Wettbewerb der Skiflug-Weltmeisterschaften auch als Mannschaft unter. "Ich bin froh, dass es vorbei ist", meinte Martin Schmitt nach dem Debakel in Planica. Beim Titelgewinn der favorisierten Österreicher (1641,4 Punkte) vor Norwegen (1542,3) und Finnland (1474,3) flogen Schmitt, Michael Uhrmann, Michael Neumayer und Richard Freitag am Sonntag meilenweit an einer Medaille vorbei. 151,4 Zähler fehlten auf Bronze, der Abstand zum Sieger betrug unglaubliche 308,5 Punkte. "Es ist noch schlechter ausgefallen als befürchtet. Wir waren Lichtjahre weit weg von der Spitze. Das war ernüchternd und vielleicht schon unter unserer Würde", redete Bundestrainer Werner Schuster Klartext. Als Konsequenz aus dem fast schon verheerenden Ergebnis kündigte er eine knallharte Analyse an. "Wir müssen uns ernsthaft zusammensetzen und hinterfragen, warum wir so weit weg sind, damit wir wieder eine bessere Figur machen in den kommenden Jahren", erklärte Schuster. _________________________________________________________________

Rückschlag statt Rückenwind: Vier Tage vor dem wichtigen Viertelfinal-Hinspiel im Eurocup bei Hapoel Jerusalem hat der achtmalige deutsche Basketball-Meister ALBA Berlin in der Bundesliga die siebte Saisonniederlage kassiert und die vorzeitige Qualifikation für die Playoffs damit verpasst. Gegen die Deutsche Bank Skyliners Frankfurt verloren die Berliner am Samstagabend in der heimischen O2-World mit 70:76, bleiben aber Tabellenerster, weil auch die Telekom Baskets Bonn mit 72:86 bei der EnBW Ludwigsburg patzten. Im Tabellenkeller gewann Aufsteiger Phoenix Hagen den Abstiegskrimi bei den Giants Düsseldorf mit 70:68 und kann damit wieder auf den Klassenverbleib hoffen.

Für einige Fußball-Bundesligisten wären nach den Krawallen von Berlin personalisierte Tickets nach englischem Vorbild ein Mittel gegen Gewalt in den Stadien. "Solche Eintrittskarten wären denkbar, wenn alle Profivereine mitmachen würden", sagte Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, dem Magazin Focus. Auch der Finanzvorstand des VfB Stuttgart, Ulrich Ruf, sieht darin eine Chance, "Gewalt von den Stadien fernzuhalten". Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), hatte nach den Ausschreitungen im Berliner Olympiastadion vor einer Woche unter anderem personalisierte Eintrittskarten gefordert. Den Vorschlag des baden-württembergischen Innenministers Heribert Rech (CDU), von jedem Fan einen Extra-Euro zur Finanzierung der Sicherheit zu verlangen, findet Eintracht Frankfurts Boss Heribert Bruchhagen indes "absurd. Es kann nicht sein, dass 99 Prozent der Zuschauer für die Gewalttätigen mitbezahlen müssten", sagte der Vorstandsvorsitzende. Auch die Klubs könnten nicht noch mehr finanziell belastet werden. __________________________________________________________

Die Ski-Asse Gerd Schönfelder und Martin Braxenthaler haben mit Siegen in der Super-Kombination für einen goldenen Abschluss der Alpin-Wettbewerbe bei den Paralympics in Vancouver gesorgt. Schönfelder holte im letzten Rennen seiner großen paralympische Karriere bei den stehenden Athleten seine insgesamt 16. Goldmedaille und stellte damit den deutschen Rekord von Reinhild Möller ein. Mit zwölfmal Gold geht Deutschland mit drei Siegen Vorsprung auf Russland als führendes Team des Medaillenspiegels in den letzten Tag. Gleichzeitig hat Schönfelder mit 22 Medaillen bei Paralympics so viele gewonnen wie kein anderer deutscher Athlet. Während der Spiele in Kanada hatte der Bayer, der im Alter von 19 Jahren bei einem Zugunglück seinen rechten Arm verlor, den nordischen Athleten Frank Höfle (Isny/20) als eifrigsten Medaillensammler abgelöst. Braxenthaler gewann die Konkurrenz im Monoski dank eines fulminanten Slalom-Laufs. Der 38-Jährige aus Traunstein hatte nach dem Super-G noch Rang fünf belegt, siegte letztlich aber noch mit fast drei Sekunden Vorsprung und damit bereits zum zehnten Mal bei Paralympics. Für ihn war es das dritte Gold in Vancouver. _________________________________________________________________

Starke 28 Punkte und doch verloren: Dirk Nowitzki konnte trotz einer guten Leistung die Dallas Mavericks nicht zum Sieg führen. Das Topteam der Southwest Division der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA kassierte gegen die Boston Celtics eine 93:102-Niederlage und verpasste somit den Sprung auf Platz zwei der Western Conference. Bostons Paul Pierce war der entscheidende Mann auf dem Parkett. Mit 29 Punkten punktbester Werfer führte er die Celtics zum 45. Saisonsieg (24 Niederlagen). Knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene traf Pierce mit einem Dreier und baute die Ein-Punkt-Führung auf komfortable vier Zähler aus. Kurz darauf "klaute" der 32-Jährige Nowitzki den Ball und legte Rajon Rondo zum entscheidenden 99:93 auf.

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