Spaniens Corona-Angst:Warten auf Busquets

EM-Spätstart nach Quarantäne? Spanien kann im abschließenden Gruppenspiel gegen die Slowakei seinen positiv getesteten Kapitän Sergio Busquets (in Rot) wieder einsetzen. (Foto: Acero/Alterphotos/Imago)

Nach dem Covid-Schock: Spaniens Trainer Luis Enrique hält an seinem positiv getesteten Kapitän für die Europameisterschaft fest.

Von Javier Cáceres, Berlin

Am Freitag wird das Heer im Trainingsquartier der spanischen Nationalelf in Las Rozas vorstellig werden. Doch nicht die Bajonette werden sie schwingen, sondern Spritzen mit Corona-Impfstoff. Zumindest verlautete dies am Donnerstag in Madrid aus Regierungskreisen. Nationaltrainer Luis Enrique klang am Mittag reservierter, die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Seine Zurückhaltung lag wohl auch daran, dass er seine Verstimmung schwer verbergen konnte. Die Impfung hätte man, so der Tenor seiner Ausführungen, deutlich früher machen müssen. Der Fußball-verband RFEF habe schon vor zwei Monaten die Regierung ersucht, die Nationalspieler impfen zu dürfen, Prioritätengruppen hin oder her. Womöglich hätte man sich die Aufregung der letzten Tage dann sparen können. Vor allem hätte Spanien jetzt, kurz vor dem EM-Auftakt gegen Schweden (Montag), nicht die Ungewissheit, dass die Spieler Impfreaktionen zeigen und möglicherweise ausfallen: "Das würde mich richtig ärgern", sagte Luis Enrique.

Die Aufregung um das Corona-Thema war enorm. Am Sonntag wurde der als unersetzlich etikettierte Kapitän Sergio Busquets (FC Barcelona) positiv getestet, danach folgte Diego Llorente (Leeds United), der aber seither täglich negativ getestet wurde, sprich: wohl ein sogenannter falscher Positivfall war. Ansonsten gab es keine weiteren Auffälligkeiten. Klarheit schaffte Luis Enrique im Fall von Busquets, der sich wegen der obligatorischen Quarantäne - symptomfrei - zu Hause in Barcelona fit hält und gegen Schweden sicher ausfällt. Und danach? "Wir wollen nicht auf ihn warten. Wir werden auf ihn warten", betonte der Trainer.

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