Ski-WM:Schlechtes Wetter bedroht die WM-Abfahrt

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Das schlechte Wetter bedroht die Abfahrtsrennen bei der Ski-WM (im Bild Ranghild Mowickel). (Foto: dpa)

Die Situation sei "wirklich schwierig", sagt der Renndirektor. Vor dem Kombi-Slalom führt die Österreicherin Ramona Siebenhofer. Werder Bremen muss wochenlang auf Martin Harnik verzichten

Meldungen im Überblick

Ski-WM, Are: Bei den Ski-Weltmeisterschaften in Are droht ein verkürzter Wettkampf in der Königsdisziplin - falls die Abfahrt wegen des erwarteten schlechten Wetters überhaupt wie geplant stattfindet. Das für Freitagmittag angesetzte Training kann erneut nur vom Start des Super-G gefahren werden. Damit der Weltmeister am Samstag über die komplette Strecke ermittelt werden kann, müssen die Fahrer aber zuvor in einem Training auf allen Teilen der Piste unterwegs gewesen sein. Das war bislang nicht der Fall. Zudem bedroht das Wetter den Wettkampf. "Die nächsten beiden Tage werden wirklich schwierig", sagte Renndirektor Hannes Trinkl.

Das Training am Dienstag wurde wegen der Anreiseprobleme vieler Athleten gestrichen, schon am Donnerstag gab es nur eine verkürzte Testfahrt. Theoretisch denkbar ist wie schon in der Vergangenheit ein kurzes Training im oberen Streckenteil am Morgen vor dem Rennen. Dann könnte über die volle Distanz gefahren werden.

Ski-WM, Kombination: Speed-Spezialistin Ramona Siebenhofer geht bei der alpinen WM-Kombination als Führende in den Slalom. Die Österreicherin legte auf der wegen Schneefalls leicht verkürzten Abfahrt wenig überraschend die Bestzeit vor, dürfte es in der Medaillenentscheidung (16.15 Uhr) aber gegen die Technikerinnen äußerst schwer haben. "Ob ich genug Slalomtore habe, um ganz vorne mitzumischen, wage ich zu bezweifeln", sagte sie. Hinter Abfahrtsweltmeisterin Ilka Stuhec (Slowenien/0,01 Sekunden zurück) und Ragnhild Mowinckel aus Norwegen (0,06 Sekunden zurück) hat die Schweizerin Wendy Holdener als Fünfte (0,42) beste Chancen, ihren Titel erfolgreich zu verteidigen. Ihre härtesten Rivalinnen im Kampf um Gold dürften Federica Brignone (Italien/0,60) und Petra Vlhova (Slowakei/0,72) auf den Rängen sechs und acht sein.

Die einzige deutsche Starterin Meike Pfister (Krumbach/1,51) belegte Platz 19. "Ich habe oben gleich mal recht viel Zeit verloren, unten war es glaube ich ganz in Ordnung", sagte sie. Nach nur zwei Slalomtrainings in diesem Winter ist Pfister im zweiten Teil der Kombi aber chancenlos.

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Die alpine Kombination ist ein Auslaufmodell - bei der Ski-WM in Are verzichten Marcel Hirscher und Mikaela Shiffrin auf einen Start. Ein anderes Rennen könnte die umstrittene Disziplin ersetzen.

Von Johannes Knuth

Bundesliga, Bremen: Fußball-Bundesligist Werder Bremen muss wochenlang auf Stürmer Martin Harnik verzichten. Der 31-Jährige erlitt beim Achtelfinalsieg im DFB-Pokal am Dienstag bei Borussia Dortmund eine schwere Muskelverletzung im Hüftbereich. Das teilte Werder am Freitag mit. "Wir hoffen, dass er schnell wieder fit wird und uns in der entscheidenden Phase der Saison wieder dabei sein kann", sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt, präzisierte wenig später aber: "Wir müssen mit sechs bis acht Wochen Ausfallzeit rechnen." Dies sei zudem "optimistisch". Die Bremer spielen am Sonntag in der Bundesliga gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr).

Paralympics, Russland: Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat die Suspendierung des russischen Paralympic-Komitees RPC aufgehoben. Diesen Beschluss gab IPC-Präsident Andrew Parsons am Freitag auf einer Pressekonferenz in Bonn bekannt. "Während der Suspendierung hat das RPC 69 erforderliche Maßnahmen umgesetzt, wir werden das RPC daher unter strikten Voraussetzungen zum 15. März wieder aufnehmen", sagte Parsons. "28 Monate nach der Suspendierung sind wir davon überzeugt, dass diese nicht länger nötig ist, da wir in Russland nun eine andere Situation vorfinden", führte Parsons aus. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte die Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) im vergangenen September aufgehoben und damit den Weg für das IPC geebnet.

Das IPC hatte das RPC im August 2016 suspendiert und die Aufhebung der Sperre unter anderem an die vollständige Wiederaufnahme der RUSADA durch die WADA sowie eine offizielle Anerkennung des McLaren-Reports, der Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestiert, gekoppelt. Letzteres ist bis heute nicht geschehen. "Russland wird den McLaren-Report wahrscheinlich nie akzeptieren. Die Exekutive hat sich dennoch dazu entschieden, gemeinsam mit dem RPC einen Weg zu finden, der die Aufhebung der Suspendierung unter strikten Voraussetzungen möglich macht", sagte Parsons (41).

Biathlon, Kanada: Biathletin Franziska Hildebrand hat zum Auftakt des Weltcups im kanadischen Canmore im Einzel als beste Deutsche Platz vier belegt. Die zweimalige Staffel-Weltmeisterin blieb am Donnerstag ohne Schießfehler und verpasste ihren ersten Podestplatz in dieser Saison um 26,9 Sekunden. Den Sieg im Wettkampf über 12,5 km sicherte sich die Norwegerin Tiril Eckhoff (1 Fehler) vor Marketa Davidova aus Tschechien und der Italienerin Lisa Vittozzi (beide 0). Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier konnte aufgrund von zwei Schießfehlern nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen. Auf Platz neun hatte sie 1:30,5 Minuten Rückstand auf Eckhoff. Noch vor elf Tagen hatte die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier in Antholz erstmals in diesem Winter gewonnen. Zweitbeste Deutsche bei Temperaturen von minus zehn Grad war Vanessa Hinz (1) als Sechste.

Im Rennen der Männer hatte Erik Lesser den achten Rang belegt und sich die Norm für die Teilnahme an der WM in einem Monat in Östersund/Schweden gesichert. Seinen zwölften Saisonsieg im 16. Rennen feierte der fehlerfreie Norweger Johannes Thingnes Bö. Aufgrund extremer Kälte in den vergangenen Tagen wurde das Rennen von 15 auf 12,5 Kilometer verkürzt. Außerdem wurde ein Fehlschuss nicht mit der üblichen Strafminute, sondern nur mit 45 Sekunden geahndet. Die Wetterlage wird vom Weltverband IBU weiter beobachtet. Aktuell sind am Freitag die Staffeln und am Samstag Sprintrennen geplant.

Handball, HBL: Die SG Flensburg-Handewitt hat die lange WM-Pause gut verkraftet und auch das 20. Saisonspiel in der Handball-Bundesliga gewonnen. Der Tabellenführer, der weiter ohne Punktverlust ist, setzte sich am Donnerstagabend 30:23 (13:12) bei der HSG Wetzlar durch. Auch der THW Kiel hielt sich beim 29:25 (17:12) bei Frisch Auf Göppingen schadlos, hat aber weiter vier Punkte Rückstand auf den deutschen Meister aus Flensburg. Die Eulen Ludwigshafen verpassten derweil den zweiten Saisonsieg knapp. Der Tabellenletzte führte beim Ex-Meister VfL Gummersbach bis in die Schlussphase, musste sich aber dennoch mit einem 20:20 (12:5) zufriedengeben. Für den VfL, als 16. selbst in Abstiegsgefahr, war das Unentschieden enorm wertvoll - Gummersbach liegt weiterhin vier Zähler vor dem Schlusslicht aus Ludwigshafen.

Auch der starke Nationaltorhüter Silvio Heinevetter, der knapp 32 Prozent der Würfe auf sein Tor abwehrte, konnte unterdessen das 30:34 (15:15) der Füchse Berlin beim TBV Lemgo nicht verhindern. Die TSV Hannover-Burgdorf beendete die Negativserie von zuletzt sieben Niederlagen nacheinander - beim 33:22 (19:12) gegen den TVB Stuttgart gelang den Niedersachsen der erste Sieg seit dem vergangenen November. Flensburg, das sich nach anfänglichen Probleme im zweiten Durchgang deutlich steigerte, konnte sich auch in Wetzlar auf seine dänischen Weltmeister verlassen. Der erfolgreichste Werfer war Rasmus Lauge mit sieben Treffern, sein Landsmann Anders Zachariassen und der Norweger Magnus Röd steuerten jeweils fünf Tore bei. Stefan Cavor hielt mit sieben Treffern für Wetzlar dagegen.

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