Shaqiri bei Inter Mailand:Das Problem heißt nun Podolski

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Xherdan Shaqiri zieht von München nach Mailand (Foto: dpa)

Xherdan Shaqiri war Publikumsliebling in München, unter Pep Guardiola kam er jedoch kaum zum Einsatz. Nun wechselt der Schweizer zu Inter Mailand. Dort muss er sich gegen Lukas Podolski durchsetzen, will er international spielen.

Von Benedikt Warmbrunn, München

Xherdan Shaqiri ist kein Fußballspieler, der seine Laune verbergen kann. Am Mittwoch hatte er mit dem FC Bayern trainiert, es war ein Dienst nach Vorschrift, die Mütze hatte er tief ins Gesicht hineingezogen. Schon am Donnerstag benötigte der Schweizer keine Mütze mehr, er trainierte auch nicht mehr in München. Stattdessen reiste er nach Mailand, wo die Temperaturen zurzeit keine Mütze erfordern. Und wo Shaqiris Stimmung auch erst einmal besser werden dürfte.

Am Donnerstagnachmittag bestätigte der FC Bayern, dass der Mittelfeldspieler zu Inter Mailand wechseln wird; die Verträge sollen nach der medizinischen Untersuchung am Freitag unterschrieben werden. Italienische Medien berichteten, dass Shaqiri, 23, zunächst bis zum 30. Juni ausgeliehen werde, anschließend soll er bei Inter einen Vertrag bis Ende Juni 2019 erhalten. Die Ablöse liegt angeblich bei 18 Millionen Euro. Shaqiri wird bei Inter auf Lukas Podolski treffen; der deutsche Nationalspieler war erst vor wenigen Tagen vom FC Arsenal nach Mailand gewechselt.

Shaqiris Wechsel ist das Ende eines langen Abschieds. 2012 war der Schweizer für zwölf Millionen Euro vom FC Basel nach München gekommen, in der ersten Saison unter Jupp Heynckes galt er noch als Allzweckwaffe, dazu als Publikumsliebling. Unter Pep Guardiola klagte Shaqiri dagegen schnell über fehlende Einsatzzeiten, in der aktuellen Saison spielte er in der Bundesliga nur neunmal. Bei Inter wird sich dies ändern, er war ein Wunschspieler von Trainer Roberto Mancini. Ob er für Inter auch in der Europa League antreten wird, ist noch fraglich. Er hat in dieser Saison ebenso wie Podolski internationale Einsätze für seinen bisherigen Klub bestritten; gemäß Statuten darf nur einer von ihnen in den Europapokal-Kader aufrücken.

Kilian Müller-Wohlfahrt wird zusätzlicher Mannschaftsarzt

Am Donnerstag gab der FC Bayern zudem zwei weitere Personalien bekannt. Pierre-Emile Hojbjerg, 19, verlängert seinen Vertrag um zwei Jahre bis Ende Juni 2018 - er wird aber erst einmal für ein halbes Jahr an den FC Augsburg ausgeliehen. Für Sportvorstand Matthias Sammer ist diese Lösung "das klare Zeichen, dass der FC Bayern in Zukunft auf ihn baut".

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Lukas Podolski lächelt wieder: In Mailand wird er herzlich und voller Erwartungen empfangen. Für beide Seiten ist der Transfer ein großes Versprechen: Inter will Titel, Podolski Tore. Wenn das nur so einfach wäre.

Von Sebastian Fischer

Außerdem versucht der Verein mit einer weiteren Personalie, den größten internen Konflikt zu lösen. Guardiola und Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt waren sich zuletzt in vielen Punkten nicht einig, vor allem nicht in der Behandlung der Innenbandrisse von Mittelfeldspieler Thiago. Der Klub geht nun auf beide zu, indem er Kilian Müller-Wohlfahrt, 34, als weiteren Mannschaftsarzt einstellt. Der Sohn wird eng mit dem Vater zusammenarbeiten - zugleich kommt der FC Bayern auch Guardiolas Forderung nach, dass ein Arzt am Trainingsgelände sein müsse. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandelte bisher von seiner Praxis in der Innenstadt aus, sein Sohn soll ab sofort bei jeder Trainingseinheit anwesend sein.

© SZ vom 09.01.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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