Traditionsverein am Boden:Schalke scheut eine unpopuläre Debatte über die Zukunft

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Ratlosigkeit gibt's bei Schalke nicht nur auf dem Rasen, sondern auch im Vorstand und Aufsichtsrat. (Foto: Ina Fassbender/AFP)

Dem Revierklub wird es nicht genügen, sich personell für die zweite Liga zu rüsten. Es braucht einen Entwurf für das große Gebilde Schalke 04 - doch der Wille zu einer ehrlichen Analyse ist nicht zu erkennen.

Kommentar von Philipp Selldorf

So viele Tore, so viel Ertrag, da ging Marco Rose für einen Moment der Überblick verloren: "Haben wir jetzt 31 Punkte - oder 32?", rätselte er, während Thomas Reis seine stoische Miene beibehielt und sich nicht anmerken ließ, dass hier gerade eine unbarmherzige sportliche (und gesellschaftliche) Wahrheit zur Sprache gebracht wurde: Der Reichtum des einen ist die Bedürftigkeit des anderen. Roses Leipziger sitzen also auf ihren tatsächlich 32 Punkten, Reis' Schalker auf deren neun. Damit mögen sie sich zwar immer noch weismachen, dass sie mittels einer Serie von Siegen doch wieder ernsthaft in den Abstiegskampf einsteigen könnten. Nach Ansicht des demütigenden 1:6 gegen RB Leipzig muss man aber schon ein sehr frommer Christ und Schalker sein, um noch an eine Chance zum Klassenverbleib oder gar an die Rettung zu glauben.

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