Europäische Fußball-Wettbewerbe:Grifo, Grifo, Grifo

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Sein erstes Tor per Elfmeter: Freiburgs Vincenzo Grifo trifft zum 1:1. (Foto: Tom Weller/dpa)

Der Stürmer des SC Freiburg glänzt mit einem Hattrick im Europacup - Eintracht Frankfurt setzt seinen Aufwärtstrend fort.

Vincenzo Grifo schnappte sich, kaum war abgepfiffen, den Spielball als Erinnerung an einen aus seiner Sicht besonderen Fußballabend. "Den Ball habe ich eingepackt, und den werde ich auch von allen unterschreiben lassen, weil ich nicht weiß, wie oft ich einen Dreierpack in der Europa League machen werde", sagte er nach dem 3:1 (0:1) beim FK Bačka Topola aus Serbien. Freiburgs Kapitän hatte per Handelfmeter getroffen (49. Minute), per Freistoß (59.) und aus dem Spiel heraus (73.). Der Hattrick drehte und entschied das Spiel.

Freiburgs Trainer Christian Streich zeigte sich zufrieden darüber, dass sein Team mit einem weiteren Erfolgserlebnis im Rücken nun an diesem Sonntag ins Duell mit Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen gehen kann. Leverkusens Vorstellung am Donnerstagabend war nicht minder beeindruckend, durch ein lockeres 5:1 (3:1) gegen Qarabag Agdam wurde der dritte Sieg im dritten Gruppenspiel in der Europa League verbucht.

"Die Nationalmannschaft ist für mich ein großes Thema", sagt Grifo

Streich bereitet allerdings die Muskelverletzung von Roland Sallai Sorgen. "Drei bis vier Wochen", mutmaßte der Trainer, werde der Angreifer pausieren müssen. Auch Maximilian Philipp stürzte auf die Schulter und musste ausgewechselt werden. "Irgendwas steht ab, aber ich weiß noch nicht, was es ist", sagte Philipp nach Spielschluss. Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach war bereits in der Halbzeit zur bitteren Erkenntnis gelangt: "Aus einer entspannten Personalsituation wird eine angespannte."

An Stelle der Verletzten kamen Michael Gregoritsch und Lucas Höler, zwei gelernte Stürmer, ins Spiel. Für die Wende nach dem frühen Gegentor war von Minute 49 an aber Grifo mit seinen drei Treffern verantwortlich. In Abwesenheit des verletzten Christian Günter glänzte der italienische Nationalspieler als Anführer und sammelte zugleich Pluspunkte, um sein Land bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr zu vertreten. "So eine Bühne ist natürlich immer schön, und die Nationalmannschaft ist für mich ein großes Thema", sagte Grifo, der mit den Freiburger Kollegen noch einen Tag länger in Serbien blieb und von dort aus direkt nach Leverkusen reisen wollte.

In der Conference League hat ein weiterer Bundesligist, Eintracht Frankfurt, seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Die Eintracht gewann gegen den überfordert wirkenden finnischen Meister HJK Helsinki 6:0 (4:0) und liegt mit nun sechs Punkten aus drei Spielen im Wettbewerb um die K.o.-Runde im Soll. "Das hat sehr viel Spaß gemacht", verkündete Torschütze Omar Marmoush gut gelaunt bei RTL, der Kantersieg habe vorgeführt, "wie sich die Mannschaft entwickelt hat". Junior Dina Ebimbe traf zweimal, in der 12. Minute per Handelfmeter nach Videobeweis und kurz vor Schluss (89.), ebenso die Kollegen Robin Koch (27.), Marmoush (31.), Tuta (45.+3) und Ellyes Skhiri (55.).

Im Frankfurter Tor feierte der 35-jährige Jens Grahl sein internationales Debüt, er vertrat wie schon zuletzt beim 3:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim den Kollegen Kevin Trapp. Der Nationaltorhüter, der in der Liga angeschlagen gefehlt hatte, wurde beim vergangenen Conference-League-Auftritt der Eintracht mit einer umstrittenen rote Karte bestraft.

Für die Frankfurter hat sich die Reise auch deshalb gelohnt, weil sie durch den dritten Pflichtspielsieg in Serie nach einem holprigen Saisonstart an Selbstvertrauen zulegen konnten. Am diesem Sonntag steht die diffizile Liga-Aufgabe gegen Borussia Dortmund bevor.

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