Bob-WM in Whistler:Jamanka ist erstmals Weltmeisterin

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Bob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka hat sich ein Jahr nach ihrem Sensationstriumph von Pyeongchang erstmals zur Weltmeisterin gekrönt. (Foto: dpa)

Die 28-Jährige krönt mit ihrem Erfolg einen herausragenden Winter. Bayern-Boss Rummenigge stichelt, der nächste Österreicher gibt Blutdoping zu.

Meldungen im Überblick

Bob, WM-Gold für Jamanka: Bob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka hat den ersten WM-Titel ihrer Karriere eingefahren. Damit krönte die 28-jährige Berlinerin am Sonntag in Whistler ihren herausragenden Winter, in dem sie ihren ersten Weltcup in Sigulda feierte und erstmals den Gesamtweltcup im Zweierbob gewann. Nach vier Läufen hatte die für den BRC Thüringen startende Jamanka mit Anschieberin Annika Drazek 1,06 Sekunden Vorsprung auf Teamkollegin Stephanie Schneider aus Oberbärenburg, die mit Anschieberin Ann-Christin Strack fuhr und Zweite wurde. Auf Platz drei kam die Kanadierin Christine de Bruin. Titelverteidigerin Elana Meyers Taylor stürzte im dritten Lauf.

Doping, Österreich: Der österreichische Radprofi Georg Preidler hat sich im Blutdopingskandal bei der Staatsanwaltschaft selbst angezeigt. Das sagte der 28-Jährige in Interviews der österreichischen Kronen Zeitung und der Kleinen Zeitung (Montag-Ausgaben). Preidler ist der bereits vierte österreichische Spitzensportler, der im Zusammenhang mit den Ermittlungen um das Netzwerk des Erfurter Sportmediziners Mark S. eine Verwicklung zugegeben hat. "Ich hab' ein Doping-Geständnis abgelegt. Ich hab' mir Blut abnehmen lassen, es aber nie rückgeführt. Aber alleine der Gedanke und die betrügerische Absicht sind schon ein Delikt", sagte Preidler. Bei einer Doping-Razzia waren am Mittwoch sieben Verdächtige am Rande der Nordischen Ski-WM in Seefeld festgenommen worden. Darunter waren fünf Sportler, unter anderem die österreichischen Langläufer Dominik Baldauf und Max Hauke. Vor Preidler hatte zudem ein Tiroler Radprofi nach einer vorübergehenden Festnahme ein Geständnis abgelegt. Am Mittwoch waren parallel in Erfurt der Sportmediziner Mark S. und ein mutmaßlicher Komplize festgenommen worden.

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FC Bayern, Timo Werner: Die RB-Bosse Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff dementieren, Karl-Heinz Rummenigge stichelt: Der Wechsel-Poker um Leipzigs Nationalstürmer Timo Werner nimmt Fahrt auf. "Rasenball heißen die doch, glaube ich. Ihnen würde ich den Ratschlag geben, nicht zu offensiv mit der Personalie umzugehen, weil manchmal liegt man auch nicht richtig", sagte Rummenigge nach dem 5:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach süffisant.

Werner selbst sagt schon lange nichts mehr. Seit Weihnachten liegt ihm ein neues RB-Angebot zur Verlängerung seines bis 30. Juni 2020 laufenden Vertrages vor. Unterschreiben wird der Schwabe, der am Samstag beim 1:0 der Sachsen beim 1. FC Nürnberg fehlte, es wohl nicht. Nun ist die Frage: Wohin geht er? Und wann. Rangnick und Mintzlaff werden derzeit nicht müde, Meldungen über eine bereits erzielte Einigung über einen Werner-Wechsel nach München zu dementieren. Die Sport Bild hatte vergangene Woche berichtet, Werners Berater Karlheinz Förster habe sich mit dem deutschen Rekordmeister auf einen Vertrag für den Angreifer geeinigt. "Es gibt mit keinem anderen Verein einen Austausch", sagte Geschäftsführer Mintzlaff am Samstag im TV-Sender Sky. "Wir konzentrieren uns jetzt erstmal auf uns zusammen mit Timo."

Bei Sport1 legte Mintzlaff nach: "Ich weiß gar nicht, was der FC Bayern in der Causa Werner zu tun hat. Mit Timo können sie ja noch gar nicht gesprochen haben, weil der Spieler bei uns ist, einen Vertrag bei uns hat - und Bayern hält sich auch immer an alle FIFA-Regularien. Von daher gehe ich nicht davon aus, dass es da schon irgendwelche Absprachen gibt." Rummenigge wollte zu den Gerüchten nichts sagen. "Ich bestätige überhaupt nichts", sagte er. Um dann doch einen Seitenhieb in Richtung der Sachsen hinterher zu schieben: "Ich habe sehr viel Erfahrung im Geschäft. Und wann immer man mit Transfers so offensiv umgeht wie Rasenball, ist es nicht im Interesse."

Dirk Nowitzki, NBA: Der Basketballer kassiert die höchste Saisonniederlage mit den Dallas Mavericks, und auch für LeBron James geraten die NBA-Playoffs langsam außer Sichtweite. Die Los Angeles Lakers verloren 109:118 bei den Phoenix Suns, dem schlechtesten Team der nordamerikanischen Profiliga. Damit liegt der 16-malige Meister aus Kalifornien im letzten Viertel der Hauptrunde schon fünf Siege hinter einem Playoff-Rang. "Wir hätten dieses Spiel aus offensichtlichen Gründen gebraucht", kritisierte James. "Es ist unglücklich, dass wir diese Chance nicht nutzen konnten." In seiner ruhmreichen Karriere verlor der 34-Jährige nach Angaben des Senders ESPN niemals zuvor so spät in einer Saison gegen ein Team mit einer so schlechten Bilanz wie Phoenix.

Es wäre das erste Mal seit der Spielzeit 2004/2005, dass James mit seinem Team nicht in der K.o.-Runde steht. Bereits die dritte Saison in Serie werden die Playoffs wahrscheinlich ohne Nowitzki und seine Mavericks stattfinden. Mit 81:111 mussten die Texaner eine Klatsche gegen die Memphis Grizzlies einstecken und liegen nach sechs Niederlagen aus sieben Spielen weiter deutlich hinter dem achten Platz in der Eastern Conference. Nowitzki traf nur zwei seiner zehn Feldwürfe und kam auf sieben Punkte.

Ski alpin, Kvitfjell: Einen Tag nach seinem Sieg in der Abfahrt hat der italienische Skirennfahrer Dominik Paris auch den Super-G in Kvitfjell gewonnen. Der 29 Jahre alte Südtiroler setzte sich am Sonntag auf der Olympia-Strecke von 1994 deutlich gegen den Norweger Kjetil Jansrud und den Schweizer Beat Feuz durch. Paris war es schon in Bormio gelungen, bei beiden Speedrennen an einem Wochenende ganz oben auf dem Podium zu landen. Fast zwei Sekunden langsamer als der Sieger war Kitzbühel-Gewinner Josef Ferstl, der die falsche Skiwahl getroffen hatte. Die DSV-Starter Dominik Schwaiger und Klaus Brandner schieden aus.

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