Rummenigge über Financial Fair Play:"Wir sitzen in einem Tunnel"

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Die Financial-Fair-Play-Reform wird den Weltfußball verändern - so erwartet es Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Im SZ-Interview spricht er über milliardenschwere Oligarchen, künftige Finanzierungsmodelle - und die Sanktionsmöglichkeiten der Uefa.

Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandschef des FC Bayern München, hat die Notwendigkeit bekräftigt, dass die neuen Regeln des Financial Fair Play (FFP) erfolgreich und konsequent angewandt werden müssen.

Deutliche Worte: Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: AFP)

"Wir sitzen in einem Tunnel, in dem wir wieder das Licht einschalten müssen. Sonst ist es absehbar, dass der Fußball irgendwann in eine Griechenland-Schieflage gerät", sagte Rummenigge, 55, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstag-Ausgabe). Er sei aber überzeugt, "dass das Financial Fair Play das Gebaren mancher Klubs komplett verändern wird".

FFP ist das zu Beginn dieser Saison gestartete Reformwerk der Europäischen Fußball-Union Uefa, mit der künftig die Zulassung zur Champions League und zur Europa League geregelt werden soll. Die Reform soll in mehreren Etappen bis 2018 durchgesetzt werden.

Ziel ist es, dass die Klubs nicht mehr ausgeben als sie aus ihrem Kerngeschäft Fußball (Fernsehgelder, Eintrittskarten, Werbeeinnahmen, etc.) einnehmen. Finanzlöcher sollen am Ende der Reform nicht mehr in beliebiger Höhe durch private Geldgeber oder Investoren gestopft werden können. "Ich habe ein Problem, wenn Oligarchen am Ende des Jahres die Zeche zahlen", sagt Rummenigge.

Der Bayern-Chef, der auch Vorsitzender der Organisation europäischer Fußball-Klubs (ECA) ist, unterstrich, dass der deutsche Rekordmeister keine Probleme mit den neuen Finanzregeln haben werde: "Wir arbeiten seit 13, 14 Jahren immer profitabel, wir müssen uns nicht einen Quadratzentimeter ändern. Wir haben keinen Abramowitsch, keinen Berlusconi und keinen Scheich, der am Ende des Jahres die Verluste deckelt. Wir müssen Geld verdienen, um unsere Investments zu tätigen."

Rummenigge erwartet, dass die Uefa schon bald einen Strafenkatalog veröffentlicht, in dem Sanktionen festgelegt werden: "Die Vereine müssen wissen, was bei Verstößen droht." Er ist sich allerdings sicher, dass ein Strafenkatalog nach einer Phase der Anpassung von der Uefa konsequent gegenüber den Klubs angewandt werde: "Michel Platini wird, wie ich ihn kenne, nicht davor zurückschrecken, auch mal einem Großen die rote Karte zu zeigen." Der französische Uefa-Präsident gilt als der Initiator von Financial Fair Play.

Lesen Sie das komplette Interview in der Samstagausgabe der Süddeutschen Zeitung.

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