"Kuss-Affäre":Rubiales legt den spanischen Verband in Trümmer

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Holte überraschend zu einem Rundumschlag aus: Luis Rubiales bei der außerordenlichen Verbandssitzung (Foto: Handout/Reuters)

Nachdem der RFEF-Chef den Rücktritt verweigert, sperrt ihn die Fifa für 90 Tage. Große Teile des Trainerteams treten aus Protest zurück, 80 Spielerinnen streiken - und trotzdem will Rubiales weiterkämpfen.

Von Javier Cáceres, Berlin

Kaum eine Woche nach dem erstmaligen Gewinn der Weltmeisterschaft der Frauen gleicht Spaniens Fußballverband RFEF einem Trümmerhaufen. Dessen Präsident Luis Rubiales, 46, wurde am Samstag vom Weltverband Fifa wegen der sogenannten "Kuss-Affäre" für die Dauer von 90 Tagen gesperrt. Unabhängig davon läuft ein Amtsenthebungsverfahren der spanischen Regierung gegen ihn. Spaniens Verband ernannte wegen der Fifa-Sperre den bisherigen Rubiales-Stellvertreter Pedro Rocha, 69, zum Interimspräsidenten, der vor ein paar Jahren wegen angeblich manipulierter Wahlen in seinem Regionalverband im Gerede war. Rochas erste Amtshandlung war es, ein Verbands-Kommuniqué von Samstag vollumfänglich zurückzuziehen, in dem Rubiales die Flucht nach vorn angetreten hatte. Darin war die Spielerin Jennifer Hermoso, 33, die er in Sydney geküsst hatte, der Lüge bezichtigt worden. Sie werde von der Spielerinnengewerkschaft FutPro fehl- und ferngesteuert.

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