2. Bundesliga:Rostock-Fan stürmt Spielfeld und attackiert Spieler

Lesezeit: 2 min

Auch nach dem Spiel liefen Rostock-Fans auf den Rasen. Ordner griffen ein. (Foto: IMAGO/IMAGO/Ostseephoto)

Beim Spiel des FC Hansa gegen den 1. FC Kaiserslautern läuft ein Zuschauer auf den Rasen und versucht, FCK-Spieler anzugreifen. Ordner reagieren schnell, es erfolgt eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung.

Beim Spiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Hansa Rostock und dem 1. FC Kaiserslautern ist es in der 76. Minute zu einem Zwischenfall gekommen. Nach dem Tor von Kaiserslauterns Stürmer Ragnar Ache zum 3:0 stürmte ein Rostocker Fan den Platz und versuchte, die FCK-Spieler zu attackieren. Spieler und Ordner griffen schnell ein, überwältigten den Zuschauer und führten ihn ab.

Laut Polizeiinspektion Rostock soll es sich um einen 29-jährigen Deutschen handeln, der von der Ost-Tribüne aus aufs Spielfeld gelangt sein soll. Es sei Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung gestellt worden, teilte die Polizei in einem Statement mit. Weitere Ermittlungen sollen folgen. Nach dem Spiel liefen weitere Hansa-Anhänger auf den Rasen und wurden von Ordnern gestoppt.

"Wir jubeln da und auf einmal sehe ich, da kommt jemand auf uns zu", beschrieb Ache die Situation später am Sky-Mikrofon. "Ich finde persönlich, das kann man nicht machen, egal, wie schlecht das Spiel auch ist. Aber am Ende des Tages ist nichts Schlimmes passiert."

In einer Stellungnahme entschuldigte sich der Klub am Samstag beim FCK und den Spielern "für diesen inakzeptablen Übergriff in aller Form". Der FC Hansa bedauere "diesen Zwischenfall sehr". Nach dem Spiel hätten sich zudem 250 Hansa-Fans zu einer Aussprache mit Mannschaft und Trainer vor dem Stadion versammelt. Dabei habe es keine Vorkommnisse gegeben.

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Es war nicht der erste kritische Vorfall von Hansa-Fans in dieser Saison. Beim Auswärtsspiel in Paderborn kam es zu Ausschreitungen auf der Tribüne, der Klub verurteilte die Vorkommnisse und sprach davon, dass "Hansa Rostock in Paderborn für ein beschämendes Bild gesorgt" habe. Im Heimspiel gegen St. Pauli zeigten Ultras eine kontroverse Choreografie, die man als Anspielung auf die rassistischen Angriffe in Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992 interpretieren kann.

Sportlich hat der 1. FC Kaiserslautern den lange in Unterzahl spielenden FC Hansa Rostock noch tiefer in die Krise geschossen. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel gewann mit 3:0 (1:0) und springt auf den 15. Tabellenplatz, Rostock bleibt auf Platz 17. Stürmer Ache entschied mit seinen drei Treffern in der 6., 66. und 76. Minute die Partie im Alleingang.

Die Gäste begannen dominant. Ache schob nach einem Querpass von Aaron Opoku früh zur Führung ein. Rostocks Torhüter Markus Kolke verhinderte mit einer starken Parade gegen Kenny Prince Redondo (13.) zunächst noch den Doppelschlag. Rostocks Oliver Hüsing (37.) sah nach einer Grätsche gegen Redondo die gelb-rote Karte. Der Innenverteidiger hatte erst drei Minuten zuvor Gelb gesehen. In der zweiten Hälfte wurde Hansa mutiger, konnte sich aber erneut bei Keeper Kolke (57.) bedanken, der gegen Ache wieder exzellent reagierte. Ache traf allerdings kurz darauf erst nach einem Abpraller und dann nach einer Ecke.

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