Kletterin Elnaz Rekabi:Iran auf dem Rücken

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Ein Foto aus einer Zeit, als Elnaz Rekabi einfach nur eine iranische Kletterin war, 2019 bei einem Weltcup in Tokio. (Foto: Naoki Nishimura/Aflosport/Imago)

Elnaz Rekabi war jahrelang eine Weltklassekletterin, ehe sie in die Mühlen der Politik geriet: weil sie bei einer Meisterschaft ohne Hidschab antrat. Nun ist sie zurück in der Wand - und will vor allem wieder Kletterin sein. Ein Treffen in Innsbruck.

Von Nadine Regel, Innsbruck

Sie greift an den ersten Griff rechts über ihr, setzt einen Fuß auf den Tritt darunter und steigt in die Wand ein. Wenig später klippt sie den ersten Karabiner, benutzt ihre Ferse, arbeitet sich weiter die Qualifikationsroute nach oben. Am vierten Karabiner schüttelt sie das erste Mal ihre Hand aus, ein Zeichen dafür, dass ihr hier in Innsbruck langsam die Kraft ausgeht. Nach 31 Zügen ist Schluss, damit hat sich Elnaz Rekabi bei der Qualifikation für den ersten Weltcup dieser Saison im Vorstiegsklettern, Lead genannt, im Mittelfeld eingereiht. Beim Boulder-Weltcup, ihrer stärkeren Disziplin, hatte sie mit Platz 23 nur knapp das Semifinale verpasst.

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